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1 Das Paradies

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Es gibt Geschäftsmodelle, die konjunkturunabhängig und sehr erfolgreich sind. Dazu gehören der Waffenhandel und die sichere, absolut vertrauliche und steuerfreie Anlage von (un)rechtmäßig erworbenem Vermögen Dritter. Ende der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts lebte in Genf ein Geschäftsmann, der genau diese beiden Geschäftsmodelle erfolgreich umsetzte. Keiner wusste, wo er herkam. Er war auf einmal da. Der Mann besaß einen Schweizer Pass auf den Namen Moses Smith. Seine Hautfarbe ließ vermuten, dass seine Vorfahren ursprünglich aus Schwarzafrika stammten. Dafür sprach auch seine exzellente Kenntnis der Verhältnisse des afrikanischen Kontinents. Er galt als verschwiegen, kompetent und seriös, und ihm eilte der Ruf voraus, einen sechsten Sinn für gute Geschäfte zu besitzen. Moses lieferte auf Wunsch alle gängigen Waffen zu marktgerechten Preisen. Das ihm anvertraute Vermögen vermehrte er diskret und steuerfrei. Da seine zufriedenen und sehr einflussreichen Kunden an den wichtigsten Schaltzentralen unseres Planeten saßen, war er einer der wenigen Menschen, der sich fast in jedem Land der Erde frei bewegen konnte. Wenn Moses sich entspannen wollte, startete er mit seiner Privatmaschine zu Erkundungsflügen quer durch den afrikanischen Kontinent, an dessen Schönheit er sich aus der Vogelperspektive nicht satt sehen konnte. Jedes Mal, bevor er von Kairo aus startete, wo sein Flugzeug während seiner Abwesenheit stand und gewartet wurde, informierte er seine Kontaktleute in den jeweiligen Ländern, die er überflog, um nicht aus Versehen vom Himmel geholt zu werden.

Bei einem seiner Erkundungsflüge entdeckte Moses in südlicher Richtung mitten in einer großen und völlig menschenleeren Wüste einen großen dunklen Flecken, der sofort seine Neugier weckte. Er flog darauf zu und stellte zu seinem Erstaunen fest, dass es sich um eine große Felsformation handelte, die nicht in seinem Kartenmaterial verzeichnet war. Als er noch ungefähr zehn Kilometer von dem Felsen entfernt war, setzte ohne Vorwarnung der Motor seines Flugzeugs aus und die Maschine verlor schnell an Höhe. Instinktiv änderte Moses die Flugrichtung und vergrößerte so im Gleitflug den Abstand zur Felsformation. Da der Untergrund an diese Stelle der Wüste nahezu eben war, entschloss er sich, dort zu landen. Sicher setzte er auf. Das Flugzeug rollte aus und kam in einem Abstand von circa fünfzehn Kilometern vor der Felsformation zum Stehen. Moses stieg aus und sah sich um. Weit und breit war außer Sand und Steinen nichts zusehen. Und natürlich in der Ferne die Felsformation, die ihn wie ein Magnet anzog. Er stieg wieder in das Flugzeug und startete den Motor, der auch sofort ansprang und störungsfrei lief. Moses schloss die Augen, um sich zu entspannen und über die letzten Minuten nachzudenken. Aber er konnte sich nicht konzentrieren. Immer wieder öffnete er die Augen und sah hinüber zu dem Felsen. Er nahm sein Kartenmaterial in die Hand und vergewisserte sich, dass die Felsformation wirklich nicht verzeichnet war. Er sah auf die Uhr, stieg aus dem Flugzeug und machte sich mit großen Schritten auf den Weg zum Felsen, denn er wollte sichergehen, dass es sich nicht um eine Fata Morgana handelte. Zwei Stunden später stand er nur noch wenige Meter vor der Felswand. Die Oberfläche war nahezu eben. Moses schätzte die Höhe auf 350 bis 400 Meter. Als er die letzten Meter zurücklegte, um den Felsen zu berühren, klopfte sein Herz laut und eine Begeisterung, die er in dieser Form bis dato noch nie verspürte, nahm von ihm Besitz. So musste sich ein Forscher fühlen, der im Begriff war, etwas wirklich Neues zu entdecken. Moses berührte vorsichtig den Felsen und war ein bisschen enttäuscht, dass er sich anfühlte wie jeder andere Felsen auf dieser Welt. Er ging in westlicher Richtung am Fuß des Felsen entlang, um eine Stelle zu finden, die es ihm ermöglichte, hinaufzusteigen. Nach einer Stunde brach er seine Suche erfolglos ab. Er ging zurück zu seinem Ausgangspunkt und dann die gleiche Strecke in östliche Richtung. Wieder ohne Erfolg. Moses sah auf die Uhr und stutzte. Es war schon über sechs Stunden her, dass er losgegangen war. Jetzt wurde ihm bewusst, dass er Hunger und vor allen Dingen Durst hatte und entschloss sich, seine Untersuchungen ein anderes Mal fortzusetzten und zum Flugzeug zurückzukehren. Er stieg ein, startete den Motor, der wieder sofort ansprang und überprüfte sein Funkgerät. Es funktionierte fehlerfrei. Erleichtert flog er zurück.

Als er spät am Abend wieder in seinem Hotelzimmer saß, markierte er auf der vor ihm liegenden Karte die Stelle, an der er gelandet war, mit einem kleinen Kreis. Dann zeichnete er in einem Abstand von zehn Kilometern den Felsen ein. Er wusste nicht warum, aber er vermutete, dass der Motor seines Flugzeugs auch an jeder anderen Stelle, die sich näher als zehn Kilometer von der Felswand entfernt befand, den Dienst einstellen würde. Dieser Gedanke elektrisierte ihn, und er beschloss, ihn vor Ort zu überprüfen und wenn er zutraf, diesem Phänomen auf den Grund zu gehen.

Eine Woche später näherte sich Moses mit dem Flugzeug wieder der Stelle, an der er beim ersten Mal gelandet war und die er auf seiner Karte markiert hatte. Aber er flog nicht weiter Richtung Felsen, sondern parallel auf einer gedachten Linie im Abstand von zehn Kilometern zum Felsen. Der Motor lief ruhig und das Funkgerät funktionierte. Moses war sich darüber im Klaren, dass er den Abstand versuchsweise unterschreiten musste, um seine Vermutung zu überprüfen. Nach mehreren Versuchen hatte er die Gewissheit, dass seine Annahme stimmte.

Als er am Abend wieder in seinem Hotelzimmer saß, nahm er Papier und Stift zur Hand, um seine Eindrücke aufzuschreiben:

- Der Motor stellte umgehend seine Arbeit ein, wenn er die Zehnkilometerlinie in Richtung Felsen überflog. Gleiches galt auch für das Funkgerät.

- Der Felsen hatte die Form einer Ellipse mit einer Ausdehnung in Nord­Süd­Richtung von ungefähr 100 Kilometern und in Ost­West­Richtung von circa 50 Kilometern.

- Die Höhe des Felsen war fast überall konstant.

- Es sah von oben aus, als ob der Felsen einen grün schimmernden Kern hatte, den er wie einen Ring umschloss.

Moses las die Zeilen immer wieder durch. Was hatte es mit dem grünen Kern auf sich? Sein erster Gedanke war, dass es sich um ein ausgedehntes Waldgebiet handelte. Aber das konnte mitten in der Wüste, wo es weit und breit kein Wasser gab, nicht sein.

Am nächsten Morgen flog er zurück nach Genf. Aber er konnte sich nicht auf seine eigentliche Arbeit konzentrieren. Immer wieder musste er an den geheimnisvollen Felsen und seinen grün schimmernden Kern denken, und schnell wurde ihm bewusst, dass er das Geheimnis des Felsens lüften musste, um wieder Herr über seine Gedanken zu werden.

Zwei Wochen später flog Moses wieder los. Da er diesmal länger in der Wüste bleiben wollte, um mehr über den Felsen in Erfahrung zu bringen, hatte er seine Ausrüstung entsprechend zusammengestellt. Neben einem kleinen Zelt, einem Schlafsack und Proviant in mehreren Kisten, hatte er einen großen Leiterwagen mitgebracht, den er nach der Landung aus vorgefertigten Einzelteilen zusammenbaute, um seine Ausrüstung zu transportieren.

Direkt vor der Felswand schlug er sein Lager auf. An den ersten beiden Tagen fand er weder eine Stelle, an der er den Felsen als ungeübter Kletterer besteigen konnte, noch eine Öffnung, die ihm einen Zugang zum Kern ermöglicht hätte. Aber er ließ sich nicht entmutigen. Am Morgen des dritten Tages wurde seine Geduld belohnt. Ein Vogelschrei riss ihn aus seinem Schlaf. Er sprang auf, lief in die Richtung, aus der die Vogelstimme kam und entdeckte nach wenigen Metern in einer Höhe von drei Metern eine Öffnung im Felsen, die er in der Vergangenheit übersehen hatte. Während er nach oben sah, verließen verschiedene Vogelarten dieses Loch und flogen hinaus in die Wüste. Er ging zurück zum Lager, lud mehrere Kisten auf den Leiterwagen und transportierte sie bis zu der Öffnung. Anschließend stapelte er sie so, dass er das Loch gut erreichen und hineinsehen konnte. Es war fast kreisrund und hatte einen Durchmesser von etwas mehr als einem Meter. Moses leuchtete mit der Taschenlampe hinein. Er blickte in einen Gang, der circa fünf Meter weit unter 45 Grad Richtung Westen verlief und dann anscheinend nach Süden abbog. Da der Gang mindestens zwei Meter hoch und über einen Meter breit war, zögerte Moses nicht und kroch durch die Öffnung. Im Schein der Lampe tastete er sich langsam vorwärts. Der Boden des Gangs war eben und fest. Hinter der Biegung verdoppelte sich die Breite des Gangs. Moses ging vorsichtig weiter und zählte die Schritte. Die Helligkeit im Gang nahm zu und bei der Zahl 60 erreichte er wieder eine Biegung. Der Gang wurde wieder schmaler und verlief jetzt unter 45 Grad nach Osten. Nach weiteren zehn Schritten erreichte er das Ende des Ganges, das fast vollständig von den Ästen und Blättern eines Baumes versperrt wurde. Moses teilte die Äste mit seinen Händen und sah hinaus. Als sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten, entdeckte er in einer Entfernung von 100 Metern einen kleinen See. Die am Ufer stehenden Bäume bildeten mit ihren Ästen und Blättern ein Dach, durch das sich nur wenige Sonnenstrahlen einen Weg bahnten. Moses bot sich ein einmaliger Anblick. Trotz der unterschiedlichen Farben und einem bizarren Schattenspiel auf der Wasseroberfläche strahlte die vor ihm liegende Landschaft eine Vollkommenheit und Harmonie aus, wie er dies in seinem Leben noch nie erlebt hatte. Vor dem Ausgang lagen mehrere unterschiedlich große Felsbrocken, die es Moses problemlos ermöglichten, den Höhenunterschied von etwa einem Meter zu überwinden. Am Ufer des Sees blieb er stehen und schloss die Augen, um zur Ruhe zur kommen, denn er zitterte vor Aufregung am ganzen Körper. Jetzt erst fiel ihm auf, dass hier am See kein Laut zu hören war. Nicht einmal die Blätter bewegten sich im Wind. Minutenlang blieb er so stehen und spürte, wie jeder Stress und alle Sorgen von ihm abfielen und er einfach nur dankbar und glücklich war, in diesem Moment an dieser Stelle sein zu dürfen. Die vielen unbekannten Düfte, die er einatmete, versetzten ihn in einen rauschähnlichen Zustand. Er schüttelte sich mehrmals, um wieder in die Realität zurückzufinden. Vorsichtig öffnete er die Augen und stellte erleichtert fest, dass der See und der Wald noch vorhanden waren. Er konzentrierte sich jetzt auf seine Umgebung, ging vorsichtig zwischen den Bäumen und Sträuchern am Ufer des Sees entlang und entdeckte viele Spuren, die von unterschiedlichen Tieren stammten. Er hatte Durst, bückte sich und schöpfte mit beiden Händen das klare Wasser. Es war angenehm kühl und schmeckte köstlich.

Plötzlich wurde es laut. Die unterschiedlichsten Tierstimmen ertönten und Moses hatte das Gefühl, dass sich die Tiere jetzt darüber beschwerten, dass er in ihr Paradies eingedrungen war und von ihrem Wasser getrunken hatte. Moses erhob sich und ging, sich immer wieder vorsichtig umblickend, zurück zum Ausgang, der von den Ästen und Blättern des großen Baumes vollständig bedeckt wurde. Er benutzte die Felsbrocken wieder als Stufen. Bevor er die Äste mit seinen Händen auseinanderbog, um den Gang zu betreten, drehte er sich noch einmal um, hob einen kleinen, spitzen Stein auf, nahm ihn in die Hand und machte eine Faust. Die Spitzen des Steins bohrten sich tief in seine Haut und verursachten große Schmerzen. Moses öffnete langsam seine Hand und sah, dass er an mehreren Stellen blutete. Es war also kein Traum, was er gerade erlebt hatte und jetzt noch sah. Er betrat den Gang und schaltete seine Taschenlampe an. Wie in Trance ging er zurück zur anderen Seite des Gangs.

Wieder zurück auf dem Wüstenboden verstaute er zuerst die Kisten und dann die restlichen Ausrüstungsgegenstände auf dem Leiterwagen. Gerade als er losgehen wollte, rutschte eine Kiste vom Wagen und mehrere Holzstücke brachen von einer Seite und dem Deckel ab. Da sie sonst kaum beschädigt war, lud Moses sie wieder auf und machte sich auf den Rückweg zum Flugzeug. Der Motor und das Funkgerät funktionierten ohne Probleme.

Als er die Flughöhe erreicht hatte und hinaus in den blauen Himmel sah, faltete er zum ersten Mal in seinem Leben die Hände und betete. Er wusste nicht, zu wem er betete, aber er war sich sicher, dass der Adressat des Gebets sich freuen würde, denn es war ein Dankgebet.

Zwei Tage später saß Moses wieder am Schreibtisch seines großen Genfer Büros. Aber er konnte sich auch diesmal nicht richtig auf seine Arbeit konzentrieren. Er ertappte sich dabei, wie sich seine Gedanken immer wieder um dieselben Fragen drehten:

- Woher kam das viele Wasser mitten in der Wüste, das die Lebensgrundlage dieses geheimnisvollen Waldes war und dessen Existenz seit vielen Jahrtausenden sicherte?

- Lebten in diesem Wald Menschen, und wenn ja, wie sahen sie aus?

- Warum war dieser Felsen nirgendwo verzeichnet?

- Wem gehörte dieses Paradies?

- Wer oder was unterband die Funktion des Flugzeugmotors und des Funkgerätes innerhalb eines zehn Kilometer breiten Korridors und warum gab es ihn?

Aber alle diese Fragen, auf die er keine Antworten wusste, wurden mit der Zeit immer stärker von zwei weiteren Fragen überlagert: Warum spürte er so eine starke Bindung zu diesem Paradies und wie konnte er es vor den Menschen schützen?

Von nun an nutzte Moses jede freie Minute, um diesen Wald zu besuchen. Er stellte bei seinen Flügen fest, dass im Umkreis von 120 Kilometern um den Felsring keine Menschen lebten und die Oberflächenbeschaffenheit der Wüste stark von großen Dünen und tiefen ausgetrockneten Flussläufen geprägt wurde. Aus der Vogelperspektive sah es so aus, dass in dem überwiegenden Teil der Wüste ein Durchkommen nur unter großen Schwierigkeiten und mit Spezialfahrzeugen möglich war. Diese Erkenntnis beruhigte ihn, denn er hatte große Angst, dass noch ein anderer Mensch das Paradies entdecken und vielleicht zerstören würde. Er konnte nicht wissen, dass sich die Topographie dieser Region seit Jahren kontinuierlich veränderte.

Jedes Mal, wenn er wieder nach einem Besuch des Paradieses in seinem Genfer Büro an seinem Schreibtisch saß, nutzte er sehr diskret seine Kontakte, um mehr Informationen über die Gegend, in der die Felsformation lag, zu bekommen. Aber alle seine Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Diesen Flecken Erde schien es einfach nicht zu geben.

Die Besuche seines kleinen Paradieses liefen immer nach dem gleichen Schema ab. Er beobachte stundenlang aus der Distanz den kleinen See, ohne jemals ein Lebewesen zu entdecken. Aber jedes Mal, wenn er sich zum Abschied dem See näherte, um daraus zu trinken, meldeten sich die Bewohner des Waldes lautstark.

Bald bemerkte Moses, dass ihn die regelmäßigen Besuche des Paradieses veränderten. Er war nicht mehr in der Lage, mit Waffen zu handeln und konzentrierte sich fortan auf seine Kundschaft, die ihr Vermögen sicher verstecken und steuerfrei vermehren wollte. Zwar machte ihm auch das keinen richtigen Spaß mehr, und er spürte zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Gewissensbisse, aber er rechtfertigte seine Arbeit damit, dass er nur mit guten Kontakten und sehr viel Geld in der Lage sein würde, das Paradies dauerhaft zu schützen.


Im Jahr 1956 stand Moses auf dem Bahnsteig des Genfer Bahnhofs und wartete auf den Zug, mit dem er nach Bern reisen wollte. Da wurde er auf eine junge Frau aufmerksam, die weinend und völlig durchgefroren auf einer Bank saß. Sie weckte seine Anteilnahme und er ging auf sie zu. Moses konnte sehen, dass sie zusammenzuckte, als er vor ihr stand. Er sprach sie auf Französisch an.

„Kann ich Ihnen helfen?“

Sie gab ihm zu verstehen, dass sie kein Französisch sprach. Moses versuchte es auf Englisch und hatte damit Erfolg.

„Warum wollen Sie mir helfen? Sie kennen mich doch gar nicht.“

„Ich weiß es nicht. Normalerweise bin ich nicht sehr hilfsbereit.“ Die Antwort schien ihr zu gefallen und sie lockerte etwas ihre abweisende Körperhaltung.

„Wie wollen Sie mir denn helfen?“

„Sie sehen so aus, als ob Sie als erstes etwas Warmes zu essen und zu trinken benötigen, dann trockene Kleidung und später ein Dach über dem Kopf.“

„Und wenn es so wäre, was habe ich zu tun, damit Sie mir all dies zur Verfügung stellen?“

Ihre Körperhaltung war jetzt wieder völlig abweisend.

„Ich weiß es nicht. Aber nicht das, was Sie vermuten.“

Die junge Frau sah jetzt den vor ihr stehenden Mann genauer an.

Er hatte eine schwarze Hautfarbe mit einem leicht bläulichen Schimmer, den sie auf die besonderen Lichtverhältnisse auf dem Bahnsteig zurückführte. Er war mindestens zwanzig Jahre älter als sie, sehr groß und elegant gekleidet und hatte interessante Augen. Als sie an dieser Stelle ihrer Analyse angekommen war, fasste sie spontan den Entschluss, dem Fremden zu trauen. Sie erhob sich von der Bank und streckte ihm ihre rechte Hand entgegen.

„Ich heiße Lydia und nehme ihr freundliches Angebot an.“

Moses nahm die Hand und drückte sie vorsichtig. Er war zwar gewohnt, mit den größten Despoten dieser Welt umzugehen, aber mit jungen zierlichen Frauen hatte er keine große Erfahrung.

„Ich heiße Moses und bin mir sicher, dass wir gemeinsam etwas finden werden, wie Sie sich revanchieren können.“

Moses ging voran und die Frau folgte ihm. Vor dem Bahnhof ging er auf ein Taxi zu und hielt Lydia die Wagentür auf. Das Taxi brachte sie zu einem kleinen Lokal direkt am Genfer See. Der Wirt kannte Moses seht gut, und wenn er sich über dessen Begleitung wunderte, so verstand er es meisterhaft, dies zu verbergen. Er begegnete der jungen Frau mit dem größten Respekt. Moses hatte es auch nicht anders erwartet.

Nach der Vorspeise stand Moses auf, um zu telefonieren. Nach wenigen Minuten kam er zurück.

„Ich bin Junggeselle und habe mein häusliches Schicksal in die Hand von Alma gelegt. Sie ist eine wahre Perle, aber auch wahre Perlen werden leider älter. Sie ist jetzt schon weit über 70 Jahre alt und könnte etwas Unterstützung gebrauchen. Hätten Sie Interesse und Lust, Alma zu unterstützen?“

Das bejahte Lydia.

Nach dem Essen stand Moses Chauffeur vor der Tür, um ihn und die junge Frau nach Hause zu fahren.

Alma erwartete die beiden schon neugierig an der Haustür. Als Lydia ausstieg, wurde sie gleich von der Haushälterin in Empfang genommen.

Sie fand Lydia sofort sympathisch und nahm die junge Frau unter ihre Fittiche. Im Verlauf der nächsten Monate erfuhr Moses von Lydia, dass sie aus Ungarn stammte und nichts über den Verbleib ihrer Verwandten wusste, die ebenso wie sie vor den Russen aus Ungarn geflohen waren. Moses forschte über seine Kanäle nach und konnte der jungen Frau leider keine guten Nachrichten überbringen. Ihre Eltern und alle näheren Verwandten waren wahrscheinlich auf der Flucht umgekommen. Als die Frau hörte, dass keiner ihrer Lieben mehr lebte, brach sie zusammen. Alma und Moses kümmerten sich um sie, und nachdem die junge Frau das Krankenhaus verlassen hatte und wieder halbwegs zu Kräften gekommen war, machte ihr Moses nach Rücksprache mit Alma den Vorschlag, ihn zu heiraten. Nach anfänglichem Zögern sagte sie ja. Moses wusste, dass sie ihn nicht liebte, aber mit der Zeit kamen sich die beiden trotz des großen Altersunterschieds doch näher. Anfang der sechziger Jahre brachte Lydia im Abstand von 15 Monaten zwei Jungen zur Welt. Sie wurden auf die Namen Stanley und Olliver getauft. Beide hatten die Hautfarbe ihres Vaters und die Gesichtszüge ihrer Mutter. Die Jungen wuchsen auf, ohne genau zu wissen, womit ihr Vater sein Geld verdiente. Sie wussten nur, dass er ein sehr erfolgreicher Anlagenberater war.

Im Jahr 1960, dem „Afrika­Jahr“, wurden in Afrika viele Länder in die Unabhängigkeit entlassen, wobei die Grenzen zwischen den neu entstandenen Staaten von den ehemaligen Kolonialmächten ziemlich willkürlich gezogen wurden. Zu einer dauerhaften Befriedung des Kontinents und einer spürbaren Verbesserung der Lebensumstände der meisten Afrikaner trug dies nicht entscheidend bei. Vielmehr war in den meisten Fällen das Gegenteil der Fall. Schillernde Persönlichkeiten mit dem Hang, eine Diktatur zu installieren, wurden an die Macht gespült.

Einen dieser neuen Diktatoren lernte Moses Mitte der 60er Jahre persönlich kennen. Auf Empfehlung traf er sich mit dem Mann, der sich in seiner bescheidenen Art „L’Empereur“ nannte, zu einem vertraulichen Gespräch in Kairo. Kaiser Kabossa war erst vor kurzem mit der Unterstützung der Franzosen an die Macht gekommen. Frankreich hatte diesen Mann, einen ehemaligen Offizier der Fremdenlegion, unterstützt, seinen Vorgänger zu stürzen, weil jener den Interessen und Wünschen Frankreichs nicht genügend Aufmerksamkeit schenkte. Obwohl erst kurz im Amt, sah sich L‘Empereur schnell mit dem gleichen großen Problem konfrontiert, wie seine Kollegen-Diktatoren in anderen Ländern:

Wie und wo finde ich eine sichere und sehr diskrete Anlagemöglichkeit für mein schnell wachsendes Vermögen?

Die beiden trafen sich am nächsten Tag noch einmal, um die noch offenen Fragen von Monsieur Kabossa zu klären und dann zählte L‘ Emperieur zu Moses Smith‘ Kunden. Zurück in Genf beschäftigte sich Moses intensiv mit dem Land seines neuen Klienten und stellte erfreut fest, dass die Wüste, die die geheimnisvolle Felsformation und das Paradies umschloss, nach der Aufteilung Kolonialafrikas im Osten des Land lag, über das Kabossa herrschte. Jetzt hatte er ein Packend, wie er sein Paradies schützen konnte: Er würde seinem neuen Geschäftspartner diesen Teil des Staatsgebietes abkaufen. Moses wartete von nun an auf den passenden Zeitpunkt, um dem Diktator ein Geschäft vorzuschlagen.

Ein Jahr später verabredeten sich die beiden wieder in Kairo. L‘Empereur war mit dem bisherigen Verlauf der Geschäftsbeziehung sehr zufrieden, machte aber sofort deutlich, dass seine persönlichen Ausgaben in einem Umfang stiegen, den er sich selbst vorher nicht hatte vorstellen können.

„Monsieur Smith, haben Sie eine Idee, wie ich mein kleines Problem lösen kann?“

Moses hatte eine Idee, die er seinem Gesprächspartner sofort vorstellte.

„Ich möchte Ihnen ein Stück unbewohnter und nutzloser Wüste abkaufen.“

Der Diktator dachte zuerst an einen schlechten Scherz, aber als Monsieur Smith eine Zahl nannte, war dem an Geldmangel leidenden Diktator sofort klar, dass der Anlagenberater seines Vertrauens nicht scherzte.

„Warum wollen Sie denn dieses wertlose Stück Wüste unbedingt kaufen? Ich halte Sie für einen Profi und Profis verschenken nichts.“

„Monsieur L‘Empereur, ich kenne meine genaue Herkunft nicht, vermute aber, dass ich irgendwo in dieser Region geboren worden bin und möchte in aller Ruhe nach Spuren meiner Vorfahren suchen.“

„Das soll ich glauben, Monsieur Smith?“

„Das überlasse ich Ihnen, Monsieur. Ich mache Ihnen einen Vorschlag: Vor mir liegt ein Kartenausschnitt Ihres Landes, in den ich die von mir gewünschte Fläche eingezeichnet habe. Sie machen sich vor Ort ein eigenes Bild von dieser unbewohnten und wertlosen Wüste und wir sprechen dann anschließend nochmal über mein für Sie sehr lukratives Angebot.“

Man sah dem Diktator deutlich an, dass er Monsieur Smith, was dieses Stück Wüste anging, nicht über den Weg traute. Aber das Angebot war sehr verlockend.

„Gut, Monsieur Smith, ich sehe mir die von Ihnen gewünschte Fläche persönlich an. Sollte ich erkennen müssen, dass Sie mich übers Ohr hauen wollen, können Sie Ihr Testament machen.“

„Da ich bereits schon vor längerer Zeit mein Testament gemacht habe, plane ich kurzfristig nicht, noch eins zu verfassen. Ich bin mir sicher, dass Sie mein Angebot annehmen werden. Au revoir, Monsieur L‘Empereur.“

Zwei Wochen später meldete sich Kabossa per Telefon.

„Monsieur Smith, ich habe mir das von Ihnen markierte Wüstengebiet angesehen und mich anschließend mit mehreren Menschen unterhalten, deren Vorfahren vor ewigen Zeiten in den Randgebieten dieser Fläche gewohnt haben. Es gibt dort wirklich nichts Wertvolles. Und was mich endgültig beruhigt hat: Ein alter Mann hat mir davon berichtet, dass auf der anderen Seite der Wüste vor Urzeiten ein kleines geheimnisvolles Volk gelebt haben soll, das aber wohl nicht mehr existiert. Vielleicht finden Sie ja, was Sie suchen.“

Kabossas letzter Satz rief bei Moses die Erinnerungen an seine früheste Kindheit wach. Bis heute wusste er nicht, woher er kam, wo seine Wurzeln waren. Reiche Weiße hatte ihn als Kleinkind auf einem Sklavenmarkt gekauft und großgezogen. Das einzige, woran er sich an die Zeit davor erinnern konnte, waren brennende Hütten, Schreie und an eine Frau, die ihn mit einem Körbchen in einem kleinen See ausgesetzt hatte, um ihn vor den Flammen zu retten. Deswegen hatten ihm die Menschen, die ihn gefunden hatten, auch den Namen Moses gegeben. Und jetzt dieser Satz: Vielleicht finden Sie ja, was Sie suchen.

Er hatte die Begründung für sein Interesse an dem Stück Wüste – ich möchte in aller Ruhe nach den Spuren meiner Vorfahren suchen – nur vorgeschoben, um überhaupt einen Grund nennen zu können. Jetzt wurde ihm klar, dass er sein ganzes Handeln immer unbewusst darauf ausgerichtet hatte, zu erfahren, woher er kam. Er musste herausfinden, ob seine Wurzeln in irgendeinem Zusammenhang mit dem geheimnisvollen Felsen, der ihn wie ein Magnet angezogen hatte, und der ihn umgebenden Wüste standen. Denn nur, wenn er Klarheit über seine Herkunft bekäme, würde er seinen inneren Frieden finden und zur Ruhe kommen. Das bedeutete, dass er sich um jeden Preis mit Kabossa einigen musste.

Einen Monat nach dem Telefonat trafen sich die beiden in einem Hotel in Genf. Moses hatte dem Diktator im Vorfeld einen Vertragsentwurf zukommen lassen. Aber der hatte andere Vorstellungen.

„Ich verkaufe nicht, aber Sie können die von Ihnen gewünschte Fläche pachten.“

„Warum wollen Sie das Stück Wüste nicht verkaufen?“

Anstatt sofort zu antworten, blickte Monsieur L‘Empereur aus dem Fenster. Nach einer Minute wandte er sich wieder seinem Vertragspartner zu. Sein Gesichtsausdruck und seine Körpersprache hatten sich völlig verändert. Er wirkte nicht mehr wie ein brutaler Diktator, der, um seine Ziele zu erreichen, über Leichen geht. Moses gegenüber saß jetzt ein trauriger und fast hilflos erscheinender Mensch.

„Das Gespräch mit dem alten Mann in der Wüste hat mich sehr nachdenklich und mir bewusst gemacht, dass auch ich schon seit Langem auf der Suche nach meinen Wurzeln bin. Genauer gesagt, möchte ich gerne erfahren, woher meine von mir über alles geliebte Großmutter stammt. Ich halte es jetzt für möglich, dass sie genau aus der Region stammt, die sie kaufen möchten. Wenn es sich herausstellt, dass dort wirklich meine Wurzeln sind, ist es sehr wichtig für mich, dass ich dann noch Zugriff zu diesem Stück Land habe. Können Sie das verstehen?“

Moses konnte das nur zu gut nachvollziehen.

„Was schwebt Ihnen vor, Monsieur L‘Empereur?“

„Bitte nennen Sie mich Jean. Ich verpachte Ihnen das Land für den Zeitraum von zehn Jahren. Die Pacht ist im Voraus fällig. Der Pachtvertrag verlängert sich jedes Mal um weitere zehn Jahre, wenn er nicht vor Ablauf des neunten Jahres von einer Seite gekündigt wird.“

Moses war einverstanden und die beiden vereinbarten für den nächsten Tag einen Notartermin. Als Jean das Büro verließ, hatte er wieder den Gesichtsausdruck eines gnadenlosen Killers und ließ einen sehr nachdenklichen Moses Smith zurück. Das Land in unmittelbarer Nähe des Felsens schien viele Geheimnisse zu verbergen, und es hatte eine erstaunliche Wirkung auf die Menschen, die mit dieser Region in Berührung kamen: Sie veränderten sich, wenn auch manche nur für kurze Zeit.

Einen Tag später wurde der Pachtvertrag im Beisein eines Notars unterschrieben und beglaubigt.


Nach zehn Jahren verlängerte sich der Pachtvertrag automatisch, da keine Vertragspartei von ihrem Kündigungsrecht Gebrauch machte. Zu einer weiteren Vertragsverlängerung kam es nicht, denn L‘Empereur musste während der Vertragszeit sein Land unfreiwillig verlassen und in die Schweiz ins Exil gehen, wo er ein Jahr später verstarb. Moses beschloss, erst einmal abzuwarten, ob sich der Nachfolger Kabossas bei ihm wegen des Vertrages und der damit verbundenen Zahlungen melden würde. Aber nichts dergleichen geschah. Und als der neue Machthaber später damit begann, den Übergang des fruchtbaren Landes zur Wüste, in der die Felsformation lag, durch eine Zaunanlage zu sichern, lehnte sich Moses entspannt in seinem Sessel in Genf zurück. Denn er war sich jetzt sicher, dass sich niemand mehr für diese Region der Erde interessieren würde.

Bis an sein Lebensende erfuhr er nicht, dass er sich an dieser Stelle irrte.


Ende der achtziger Jahre hatten Stanley und Olliver ihre Ausbildung abgeschlossen. Stanley arbeitete als Anwalt in einer international tätigen Kanzlei und Olliver in einer Schweizer Bank. Moses spürte, wie sich sein Gesundheitszustand von Tag zu Tag verschlechterte. Er war jetzt über 80 Jahre alt und sein ebenso anstrengendes wie aufregendes Leben forderte seinen Tribut. Er rief seine Söhne zu sich.

„Ihr wisst seit mehreren Jahren, womit ich mein Geld verdiene und müsst euch nun entscheiden, ob ihr mein Unternehmen fortführen wollt. Aber unabhängig davon möchte ich euch mein Geheimnis verraten. Aber dazu müssen wir eine Flugreise unternehmen. Wir fliegen in einer Woche.“


Moses steuerte das Flugzeug, landete nördlich des Felsrings außerhalb der Zehnkilometerlinie an der ihm mittlerweile seit vielen Jahren so vertrauten Stelle und verließ gemeinsam mit seinen Söhnen die Maschine. Stanley und Olliver bauten den Leiterwagen zusammen und beluden ihn mit den stabilen leeren Kisten, die ihr Vater immer an Bord hatte. Gemeinsam gingen die drei zur Felswand und kletterten mit Hilfe der Kisten durch die Öffnung. Die Söhne folgten ihrem Vater durch den Gang und dann weiter bis zum See. Das Paradies zog auch sie sofort in ihren Bann und raubte ihnen fast den Verstand. Stanley und Olliver ließen sich am See nieder und schlossen die Augen, um die einmalige Atmosphäre aufzusaugen und die Stille zu genießen. Im nächsten Moment meldeten sich die Tiere des Waldes lautstark. Erschrocken öffneten die beiden die Augen und suchten den Blickkontakt zu ihrem Vater, der sich neben ihnen im Gras ausgestreckt hatte und zu schlafen schien. Moses öffnete die Augen und drehte seinen Söhnen das Gesicht zu. Seine Augen erstrahlten in einem seltsamen Glanz, den Stanley und Olliver noch nie bei ihrem Vater gesehen hatten.

„Die Tiere des Waldes möchten nicht, dass ihr länger hierbleibt. Lasst uns gehen.“

Er sagte „ihr“ und nicht „wir“, denn er spürte zum ersten Mal, dass er hier kein Fremdkörper war.

Nachdenklich folgten die Söhne ihrem Vater zurück durch den Gang und anschließend bis zum Flugzeug. Moses setzte sich hinter das Steuer, ohne ein Wort zu sagen. Aber Stanley und Olliver war sowieso nicht nach Sprechen zumute. Beide waren froh darüber, dass sie, jeder für sich, die Eindrücke der letzten Stunden verarbeiten konnten.


Zwei Tage später saßen die drei in Moses Büro am Genfer See.

„Stanley, Olliver, ich möchte noch einmal meine Frage wiederholen und zusätzlich eine Bitte formulieren. Seid ihr bereit, in meine Fußstapfen zu treten und mein Geschäft in meinem Sinn fortzuführen?“

Stanley als der Ältere ergriff das Wort.

„Vater, wir danken dir, dass du uns die Übernahme deines Geschäftes zutraust. Wir nehmen dein Angebot gerne an und werden dich nicht enttäuschen.“

„Nun zu meiner Bitte, die aus zwei Teilen besteht:

- Behaltet mein kleines Geheimnis hinter der Felswand für euch.

Wir Menschen dürfen dieses Geschenk Gottes nicht entweihen.

- Bitte begrabt mich dort.“

Die Söhne standen spontan auf und umarmten ihren Vater.

„Vater, Stanley und ich werden deine Bitten erfüllen.“

„Noch eins zum Abschluss: Kümmert euch immer gut um eure Mutter.“


Moses arbeitete seine Söhne ein und verstarb drei Jahre später. Er hatte zwar bis zu seinem Tod nicht herausgefunden, wo genau seine Wurzeln waren, aber dafür seinen inneren Frieden gefunden, und dafür war er dem Schöpfer dieses Paradieses sehr dankbar. Stanley und Olliver begruben ihren Vater zwischen den Felsbrocken in der Nähe der Gangöffnung. Sie errichteten über der Urne, in der sich die sterblichen Überreste ihres Vaters befanden, eine kleine Pyramide aus Steinen und blieben dann noch eine Stunde neben dem Grab stehen, ohne ein Wort zu sagen. Dafür ertönten aus dem Wald viele Tierstimmen. Diesmal drückten sie aber keinen Protest über die Anwesenheit der beiden Fremden, sondern nur tiefe Trauer aus.

Stanley und Olliver verwischten so gut es ging die Spuren vor der Felsöffnung und zogen den Leiterwagen zurück zum Flugzeug. Stanley setzte sich hinter das Steuer und startete den Motor. Nur wenige Augenblicke später hatten die Brüder die Felsformation und das Grab ihres Vaters für immer hinter sich gelassen.


Die Arche der Sonnenkinder

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