Читать книгу Aloronice - Judith Weber - Страница 13
Begegnung im Park
ОглавлениеSie hatte eine Stunde geschlafen, dann war es im Zimmer so unerträglich heiß geworden, dass an weiteren Schlaf nicht mehr zu denken war. Ein paar Minuten wälzte sie sich noch in ihrem Bett hin und her, dann beschloss sie, doch aufzustehen.
Was sollte sie nun mit diesem unverhofft freien Vormittag anfangen? Doch noch in den Unterricht zu gehen, schloss sie aus. Thea hatte sie abgemeldet und richtige Lust hatte sie sowieso nicht dazu. Hier im Zimmer zu bleiben, erschien ihr auch nicht wirklich erstrebenswert, und so gänzlich faul wollte sie dann auch nicht sein. Also packte sie ihre Tasche, stopfte eine Wasserflasche und die ungeliebten Vokabelzettel hinein und verließ das Haus. Irgendwo würde sich schon ein schattiges Plätzchen zum Lernen finden.
Sie schlenderte die Straße ins Zentrum entlang und wurde langsam munterer. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel, überall um sie herum herrschte geschäftiges Treiben in den Straßen und alle Menschen schienen gute Laune zu haben. Sie ließ sich davon anstecken und genoss ihre gestohlene Zeit.
So einen freien Vormittag nur für sich selbst, hatte sie schon lange nicht mehr gehabt. Bei einem Bäcker kaufte sie sich einen Croissant und ging dann in den Park, der im Herzen der Stadt lag. Unter einem Baum legte sie sich ins Gras und holte, widerwillig zwar, aber trotzdem voller guter Vorsätze ihre Zettel aus der Tasche. Sie lag auf dem Bauch und versuchte wirklich, sich auf die Vokabeln zu konzentrieren. Irgendwie schweifte ihr Blick jedoch immer wieder vom Blatt ab und sie schaute im Park umher. Dort ging ein altes Ehepaar spazieren, Mütter schoben ihre Kinderwagen, da eilte eine Frau mittleren Alters mit Aktentasche, vielleicht auf dem Weg zu einer Geschäftsbesprechung, den Sandweg hinunter. Hinter ihr zwei Jugendliche auf Inlinern, die sich angeregt unterhielten. Und obwohl eine ganze Menge Bewegung um sie herum war, spürte sie doch die Ruhe, die dieser Platz ausstrahlte.
Sie genoss es allein zu sein und anstatt Vokabeln zu lernen, schweifte sie mit ihren Gedanken von hier nach dort und wieder zurück. Es war herrlich! Sie hatte ihn nicht kommen hören, aber plötzlich ertönte ein leises „Hei!", und überrascht drehte sie ihren Kopf. Claude stand zu ihren Füßen und lachte sie an. Marie setzte sich auf.
„Hallo!", Marie war völlig verunsichert, wo kam er so plötzlich her. Scheinbar wollte er laufen. Zumindest sah es so aus, denn er trug eine Sporthose und Sportschuhe.
„Was hat du denn da? Versuchst du zu lernen?" Claude hatte sich fest vorgenommen dieses unverhoffte Wiedersehen ganz unverfänglich zu gestalten. Fliehen konnte er nicht mehr und er wollte es auch gar nicht. „Ja", sagte Marie und reichte ihm die Zettel, „ich versuche deine Sprache zu lernen."
Merkwürdig, dachte sie, wie einfach es plötzlich ist uns zu verständigen. Scheinbar hatte er seine Englischkenntnisse aus den Tiefen wieder hervorgekramt.
Claude nahm die Zettel, warf einen Blick darauf und setzte sich dann einfach neben sie und lehnte sich mit dem Rücken an den Baum.
„Ist doch gar nicht so schwer, soll ich dich abfragen?", sie sprachen beide kein Wort über ihren ersten gemeinsamen Abend, als wäre es ein unausgesprochenes Übereinkommen zwischen ihnen.
„Nein lass nur, es hat sowieso keinen Zweck, ich habe ja noch nicht einmal richtig angefangen sie zu lernen." Marie trank aus Verlegenheit einen Schluck aus ihrer Wasserflasche, sie bot sie ihm ebenfalls an. Claude trank einen tiefen Schluck, er hatte tatsächlich Durst nach seiner Rennerei, denn er war schon gelaufen, obwohl man es ihm nicht ansah. Er gab ihr die Flasche zurück und machte dann ein strenges Gesicht. „ Ich bin jetzt dein Lehrer und du machst jetzt mit mir deine Hausaufgaben, verstanden?", er lachte sie an.
„Verstanden!", Marie seufzte. Jetzt saß sie hier mit dem Mann ihrer Träume und lernte Vokabeln. Andererseits hatten sie etwas gefunden, was es ihnen erlaubte zusammenzubleiben und auf der anderen Seite unverfänglich genug war um allzu intensiven Kontakt zu vermeiden.
So saßen sie also gemeinsam unter dem Baum, lernten Vokabeln und vermieden dabei jeglichen Körperkontakt. Nachdem Marie ihre Zettel unter Claudes strenger Anleitung nun mindestens zehn Mal durchgegangen war, glitt ihre Unterhaltung in andere Themen ab. Sie plauderten über dieses und jenes und nach einer Weile schien es Marie, als ob sie einen völlig anderen Menschen als den Claude von vorletzter Woche kennengelernt hatte.
Er wirkte nicht mehr so bedrohlich auf sie und die Emotionen waren nicht ganz so gewaltig. Das änderte sich jedoch schlagartig, als sie ihm das erste Mal bewusst in die Augen blickte. Da waren sie wieder, die Schmetterlinge und auch Claude war plötzlich still.
Er näherte sich ihr nicht weiter und Marie riss ihren Blick von ihm los. Ihr war schon wieder schwindelig, verdammt, warum drehte sich bei ihr immer alles wenn er sie ansah?
Vor ihren Augen tanzten bunte Punkte und sie legte sich ins Gras. Mit einem sanften Ruck hatte er ihren Kopf auf seinen Schoß gebettet und so lag sie da, die Augen geschlossen und glaubte zu träumen.
„Mein kleiner Vogel", flüsterte er, „es ist alles gut, gleich geht es dir wieder besser!" Seine Hände streichelten ihr Gesicht und sie genoss diese Berührung unendlich.
Armer Daniel, dachte sie, was bin ich doch für eine treulose Tomate, kaum kommt der eine vergesse ich all meine guten Vorsätze, ich sollte mich schämen. Aber im Grunde war es ihr egal, solange Claude nur bei ihr blieb. Wenn sie die Augen aufschlug, verfing sie sich in seinem Blick und sofort drehte sich wieder alles um sie herum und sie konnte dem Schwindel nur entgehen, wenn sie die Augen möglichst schnell wieder schloss.
Claude blickte auf Marie. Blass war sie geworden, offensichtlich war ihr nicht gut. Er machte sich Sorgen und blieb ganz ruhig im Schatten sitzen, mit ihrem Kopf auf seinem Schoß.
„Es geht schon wieder!", Marie versuchte sich aufzusetzen, dabei taumelte sie jedoch und fiel gegen Claude, der sie in seinen Armen auffing.
Es war ein zarter Kuss, nicht so wie sie erwartet hatte. Ganz anders auch als die fordernden Küsse von Daniel. Dieser Kuss war wie ein leises Versprechen, eine Ankündigung großer Freude und dabei doch so unsagbar traurig, dass es ihr das Herz abschnürte.
Er hielt Marie eine Armlänge von sich und murmelte:" Es ist eben wie es ist, ich kann es nicht ändern. Und ich will es auch gar nicht mehr!"
Er zog sie erneut in seine Arme und dieses Mal war der Kuss heftiger, leidenschaftlicher und nahm Marie den Atem.
„Ich bringe dich nach Hause", es kam abrupt und etwas unerwartet. Claude schnappte sich ihre Tasche und hängte sie sich über die Schulter. „Nein", Marie schüttelte den Kopf, „dort ist es mir im Moment viel zu heiß. Ich bleibe lieber an der Luft, im Schatten."
„Dann komm", Claude legte seinen Arm um ihre Schulter, „ich weiß einen kühleren Ort als hier.", er sah sie fragend an, „Ich zeige dir mein Haus. Okay?"
Da hätten doch wohl sämtliche Alarmglocken klingeln sollen. Marie dachte so etwas ähnliches, schob diesen Gedanken aber sofort und rigoros zur Seite.
Na und wenn schon, dachte sie, mit Claude fühlte sich alles so richtig an. Arm in Arm wanderten sie durch die Straßen der Stadt, bis sie zum Haus von Laurent kamen. Claude öffnete die Eingangstür und ließ Marie den Vortritt. Er hatte Recht gehabt, im Haus war es wirklich angenehm kühl.
Das Dämmerlicht im Haus kam von den geschlossenen Fensterläden, die auch die Wärme aussperrten.
Es war so ruhig im Haus. „Wohnst du ganz alleine hier?", Marie sah sich um.
„Nein", antwortete Claude, „ich wohne hier mit Richard, du hast ihn kennengelernt. Ein Freund von mir. Und meinem Großvater", fügte er hinzu, „der ist aber nur sehr selten hier."
Er ging voran zur Küche, „möchtest du etwas trinken? Eine Cola vielleicht?"
„Gern!", Marie nickte, sie folgte ihm in die Küche und sah zu, wie er die Flasche öffnete und ihr ein Glas einschenkte. Als sie ihm das Glas abnahm, berührten sich kurz ihre Hände und plötzlich war die Befangenheit wieder da, sie starrten sich wortlos an. Marie nippte an ihrer Cola um dann einen Blick durch die Glastür in den Garten zu werfen. „Schöner Garten", bemerkte sie, „klein aber richtig schön verwildert. Abenteuerlich!" Genauso wie das, was du hier tust, fiel ihr auf, aber da war auch schon Claude hinter sie getreten, sie konnte sein Spiegelbild schemenhaft in der Glasscheibe erkennen. Er nahm ihr das Glas aus der Hand und stellte es auf den Küchentisch, dann drehte er sie zu sich um und murmelte etwas, was wie „es tut mir leid, es tut mir so leid" klang.
Was auch immer ihm leid tat, Marie war es egal, es war ihr in dem Moment egal, indem er sie an sich zog und seine Lippen auf ihre presste. Seine Hand hatte er ganz fest in ihr Haar um ihren Nacken geschoben und selbst wenn sie gewollt hätte, hätte sie sich nicht befreien können. Durch den leichten Zug an ihrem Haar, neigte sich ihr Kopf nach hinten, sodass sie ihm ihren Mund leicht geöffnet darbot.
Der Anblick der völlig entrückten Marie ließ auch bei Claude sämtliche Beherrschung zerplatzen. Er küsste sie, er spielte mit ihren Lippen, ihrer Zunge, seine Hände glitten über ihren Körper, wie die ihren über seinen. Sie standen in der Küche und erforschten völlig selbstvergessen jeden
Zentimeter des anderen. Als das Feuer unerträglich zu werden schien, nahm Claude Marie an die Hand und zog sie unter ständigen Küssen in das Gästezimmer. Das Bett dort war schmal, aber frisch bezogen.
Er zog sich sein T-Shirt über den Kopf und entblößte seinen muskulösen Oberkörper. Ihr war vorher gar nicht aufgefallen, wie durchtrainiert er war. Sie fiel rücklings auf das Bett und er legte sich neben sie. Seine Finger spielten mit ihren Haaren, während er sie stumm betrachtete.
Noch kannst du aufhören, sagte eine Stimme in seinem Kopf, noch kannst du das alles beenden!
Sie knöpfte ihre Bluse auf.
Du kannst noch aufhören, jetzt, sofort.... Die Stimme in seinem Kopf wurde immer leiser.
Er rollte sich über sie und zog sie dann mit einer kurzen Drehung auf seinen Körper. Er lag jetzt unter ihr und seine Hände gruben sich in ihre Haare. Ihr Atem wurde zunehmend schwerer.
Er küsste ihren Brustansatz, grub sein Gesicht zwischen ihre Brüste und versuchte mit den Händen den Verschluss des BHs zu öffnen. Sie stöhnte leise. Er stand auf, um sich seine Sporthose abzustreifen, doch bevor es dazu kam, hämmerte es schrecklich laut an die Haustür. Claude versuchte das Klopfen zu ignorieren, aber es ließ nicht nach und irgendwer schrie jetzt auch noch „Aufmachen, sofort!"
„Verdammt!", Claude warf Marie einen entschuldigenden Blick zu, „beweg dich nicht von der Stelle! Löse dich bitte nicht in Luft auf. Ich will noch nicht aufwachen", er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie sanft, " ich möchte mit dir weiter träumen", er flüsterte ihr ins Ohr. Das Klopfen hatte nicht nachgelassen.
„Verdammt", sagte Claude noch einmal und verließ das Zimmer um zur Tür zu gehen und sie zu öffnen. Als er die Tür mit einem Ruck aufzog, erstarrte die Faust, die gerade wieder an die Tür schlagen wollte, mitten in der Luft. Vor ihm stand ein kleiner, dicklicher Mann, mit einer großen Narbe quer über dem Gesicht.
Bevor Claude auch nur ansatzweise etwas hervorbringen konnte, stieß der Mann hervor: „Ich bringe Nachrichten aus Aloronice! Schlechte Nachrichten!"
Claude war irritiert, er kannte diesen Mann nicht, woher kam er? Wer war er? Auf jeden Fall kannte er Aloronice und somit gehörte er zur anderen Welt. Er ließ ihn eintreten und führte ihn ins Wohnzimmer.
„Was ist passiert?", fragte er, er war immer noch atemlos „Erzähl doch schon!"
Brakun schaute sich nervös um. „Verzeih mir, ich muss kurz kontrollieren", er ging zur Haustür zurück, öffnete sie und schaute die Straße rauf und runter, dann kam er zurück ins Wohnzimmer, schloss die Zimmertür und sah Claude angespannt an.
„Wer bist du überhaupt? Und was für Nachrichten bringst du denn nun?", Claude war extrem genervt von diesem merkwürdigen Besucher, der in sein Haus gepoltert kam und jetzt nicht mit der Sprache rausrücken wollte. Brakun setzte sich umständlich auf das Sofa und ruckelte seine Sitzposition mehrfach zurecht, endlich schien es ihm genehm zu sein, Claude war kurz davor ihn zu schütteln.
„Wenn du jetzt nicht sofort antwortest, dann werfe ich dich in hohem Bogen wieder zur Tür hinaus", Claude baute sich drohend vor ihm auf. Die Brustmuskeln auf seinem immer noch bloßen Oberkörper spannten sich an, er hatte die Fäuste geballt.
„Ist ja gut, ist ja schon gut. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Brakun, ich bin vom Stamm der Erdvölker, vom Clan der Golems. Unser Oberhaupt, der edle Hakon, ist zurzeit etwas unzufrieden und versucht, seine Position im Rat zu stärken, indem er auf neue Verhandlungen drängt." Brakun hielt mit seinen Ausführungen inne und schien zu lauschen.
„Man muss überall mit Spähern rechnen", erklärte er sein Verhalten.
„Ja, das weiß ich schon, aber was ist denn jetzt die schlechte Nachricht?", Claude wurde immer ärgerlicher.
„Nun ja", Brakun sprach langsam und schien abwesend, plötzlich gab er sich einen Ruck, stand auf und wollte das Zimmer verlassen. Claude stellte sich ihm mit einem schnellen Sprung in den Weg.
„Halt!", Claude schnappte ihn beim Hemdkragen, „bevor du gehst, was war jetzt deine Botschaft?"
„Du wirst es schon selber merken, Hakon hat ein Auge auf deine Braut geworfen und ich an deiner Stelle würde sie nicht solange allein lassen", er nickte mit dem Kopf in Richtung Gästezimmer und grinste anzüglich. „Was weißt du von Marie? Was will Hakon von ihr?"
„Das musst du ihn schon selber fragen, er würde sich über deinen Besuch sicher sehr freuen."
„Marie!", Claude ergriff Panik, in einem Moment war er zur Wohnzimmertür hinaus und riss die Tür zum Gästezimmer auf. Marie war nicht hier.
„Marie!" Claude rannte in jedes Zimmer, rief immer wieder ihren Namen, aber niemand antwortete ihm. Wo war sie hin?
Zurück im Flur wollte er den merkwürdigen Besucher zur Rede stellen, aber der war mittlerweile ebenfalls verschwunden.
Hatte er nicht zu ihr gesagt, sie solle sich nicht in Luft auflösen? Aber genau das schien sie getan zu haben, sie war einfach verschwunden, hatte sich quasi in Luft aufgelöst.
Moment mal, er versuchte einen klaren Gedanken zu fassen, sie war bestimmt nach Hause, ins College gegangen. Wahrscheinlich hatte er sie einfach zu sehr bedrängt, sie überrumpelt und als sie allein blieb, hatte sie Angst vor ihren eigenen Reaktionen bekommen. Ja, das war's vermutlich, ach was, ganz bestimmt! Er brauchte doch nur im College anzurufen, jedes Zimmer hatte einen Telefonanschluss. Er würde sich zu ihr durchstellen lassen. Er wollte ihr keine Vorwürfe machen, nicht zeigen wie enttäuscht er war, er wollte nur wissen, dass es ihr gut ging und sie sicher zu Hause war.
Er rannte zurück in die Küche; halt! Konnte sie jetzt überhaupt schon zurück sein? Der Weg war nicht übermäßig weit, aber sie würde ja wohl nicht laufen?
Claude war völlig aufgelöst. Zu warten, bis ein Anruf sinnvoll war, erschien ihm unerträglich. Besser er lief ihr hinterher, er war eh schneller als sie und würde sie schon bald einholen.
Er wusste nicht mehr wo er sein T-Shirt gelassen hatte, hatte er es schon in der Küche ausgezogen? Nein, da war nichts, nur Maries Tasche hing noch so an der Stuhllehne, wie sie sie beim Eintreten hingehängt hatte. Dann war sein T-Shirt vermutlich im Bett liegen geblieben, er rannte zurück ins Gästezimmer, sah sein Shirt am Boden liegen und streifte es über. Mit einem Satz war er zur Haustür. Er verharrte mitten im Sprung. Warum hatte sie ihre Tasche hiergelassen?
Das war merkwürdig, sie hatte doch genug Zeit gehabt sie mitzunehmen, Brakun hatte ihn lange genug festgehalten, dass sie in aller Ruhe das Haus verlassen konnte.
Oder, ihm drängte sich ein furchtbarer Gedanke auf, lange genug, dass sie aus dem Haus gebracht werden konnte.
Nicht gleich das Schlimmste befürchten, versuchte er sich zu beruhigen, erst mal alle anderen Möglichkeiten nachprüfen.
Er griff zum Telefon und rief die Auskunft an. Nachdem er die Nummer des Colleges erhalten hatte, rief er dort an und ließ sich in das Zimmer von Marie und Thea durchstellen.
Thea nahm ab, nein, Marie sei nicht da. Aber ja, Marie würde sofort zurückrufen, wenn sie angekommen wäre. Er hinterließ seine Telefonnummer und legte auf.
Er wartete zehn Minuten, eine halbe Stunde, kein Rückruf! Er griff erneut zum Telefon. Thea bedauerte, Marie wäre immer noch nicht zurück und sie fände das auch merkwürdig, denn der Nachmittagsunterricht fange gleich an und da hatte sie eigentlich dabei sein wollen, aber vielleicht gehe sie ja direkt in den Unterricht. Thea würde seine Nachricht weiterleiten und dann würde sich Marie sicher später melden.
Claude schaltete den Anrufbeantworter ein und machte sich auf den Weg in den Park. Möglicherweise war sie ja dorthin zurückgekehrt. Hier rumzusitzen und zu warten, schien ihm unerträglich.