Читать книгу Deine Gefühle wiegen mehr als du denkst. Befreie dich von emotionalem Essen und lebe mit Leichtigkeit. - Julia Sahm - Страница 10

Wie Gedanken entstehen

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Im letzten Teil habe ich mich bemüht, zu verdeutlichen, dass nicht die Dinge im Außen darüber entscheiden, ob wir ein glückliches und zufriedenes Leben führen, sondern unsere Gefühle. Nicht das Auto, die Zahl auf der Waage oder der Strandurlaub in der Karibik machen dich glücklich, sondern deine Gefühle. Entscheidend ist also nie, was du machst oder besitzt, sondern wie du dich dabei fühlst. Wie du dich fühlst, hängt wiederum von deinen Gedanken ab.

Erinnere dich noch einmal an den Prozess:


Wenn wir unsere grundsätzliche Gefühlslage verbessern möchten, lohnt es sich also, bei den Gedanken anzufangen. Stell dir einmal zwei Menschen vor – wir nennen sie Stefan und Daniel. Beide haben beruflich dieselbe Position in unterschiedlichen Unternehmen. Beide haben eine tolle Frau, zwei gesunde Kinder und sind körperlich fit und gesund. Während Daniel diese äußeren Umstände voll genießt und ein entspanntes, glückliches Leben führt, steht Stefan bei gleicher beruflicher und familiärer Belastung kurz vor dem Burn-out.

Wie kann das sein? Worin unterscheiden sich die beiden, bei exakt gleichen äußeren Bedingungen? Der Unterschied liegt in ihren Gedanken: Stefan denkt den ganzen Tag darüber nach, was er alles noch nicht geschafft, erreicht und erledigt hat.


Ich habe immer noch nicht den Abschlussbericht geschrieben, obwohl ich schon längst fertig sein wollte. Ich bin einfach nicht schnell genug im Beantworten meiner E-Mails und habe mir zu viel Zeit genommen, um die Verträge zu prüfen und die Kosten für das Event zu kalkulieren.

Im letzten Meeting habe ich nicht souverän genug argumentiert.

Mit der Leistung, die ich erbringe, werde ich bestimmt niemals befördert.

Meine Kollegin XY wird mich bald überholen.


Daniel richtet seinen Fokus hingegen auf das, was er bereits geschafft, erreicht und erledigt hat.


Wie gut, dass ich heute Morgen schon ein paar wichtige E-Mails beantwortet, die Verträge geprüft und die Kosten für das Event kalkuliert habe, jetzt kann ich mich dem Abschlussbericht widmen.

Im letzten Meeting habe ich alle in Grund und Boden argumentiert. Einen Punkt habe ich jedoch vergessen, diesen muss ich bei nächster Gelegenheit unbedingt noch anbringen.

So wie ich im Moment reinhaue, werde ich bestimmt bald befördert.

Meine Kollegin XY ist echt smart. Ich werde mir ein paar Vorgehensweisen von ihr abschauen.


Wenn du dir die inneren Dialoge der beiden anschaust, erkennst du, warum Stefan bei gleichen äußeren Umständen kurz vor dem Burn-out steht und Daniel sein Leben mit Leichtigkeit genießt.

Eines meiner Lieblingszitate von Coach und Autor Anthony Robbins ist:

»Energy flows where focus goes.«

Deine Energie folgt immer deiner Aufmerksamkeit. Das heißt, richten wir unsere Aufmerksamkeit ständig auf den Mangel, fließt auch unsere ganze Energie dorthin und bewirkt, dass der Mangel sich in unserem Leben immer mehr ausweiten kann.

Stell dir vor, wie es bei Stefan weitergehen wird. Zusätzlich zu den negativen Gefühlen werden ihn bald auch die körperlichen Symptome des Burn-outs wie zum Beispiel chronische Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Antriebslosigkeit heimsuchen. Die körperlichen Symptome werden dazu führen, dass er beruflich weniger Leistung erbringen kann. Diese Leistungsschwäche wird Stefan in seinen Selbstzweifeln und seinem negativen Selbstbild wiederum bestärken.

Daniel richtet hingegen seine Aufmerksamkeit auf die bereits vorhandene Fülle in seinem Leben und sorgt damit dafür, dass seine Lebensqualität stetig ansteigt. Er fühlt sich stark, selbstbewusst und gut gelaunt, was wiederum seinen Kollegen und seinem Chef imponiert. Schon bald wird er befördert werden und auch diese Beförderung wird er wie eh und je mit Leichtigkeit meistern.

Auch beim Abnehmen sind es die eigenen Gedanken, die darüber entscheiden, ob du dein Ziel erreichst oder nicht.

Sabrina und Nicole möchten beide 15 kg abnehmen und ihr Gewicht im Anschluss halten. Beide haben bereits erfolgreich und mit Leichtigkeit 3 kg verloren. Nun kam es gestern plötzlich zu einem außerplanmäßigen Essanfall.

Sabrina denkt:


Ich wusste es, ich werde es wieder nicht schaffen.

Wenn ich schon nach 3 kg einknicke, wie soll ich dann die restlichen 12 kg schaffen?!

Ich habe einfach nicht die Disziplin und Willenskraft, um etwas an meinem Gewicht zu ändern.

Ich habe keine Lust, auf so viel Lebensqualität zu verzichten.


Nicole denkt:


Ein schlechter Tag, was macht das schon, dann dauert es halt einen Tag länger, bis ich mein Ziel erreicht habe, Hauptsache ich mache weiter.

Ich habe bereits 3 kg geschafft, also weiß ich wie es geht.

Auch in meinem Job mache ich ab und zu mal einen Fehler, deshalb kündige ich ja nicht gleich. Also warum sollte ich aufhören, weiter abzunehmen, nur weil ich mal nicht alles richtig gemacht habe?

Übung macht den Meister.

Ich fokussiere mich weiter darauf, was ich erreichen möchte, denn ich weiß, dass ein gesunder Lifestyle meine Lebensqualität deutlich erhöhen wird.


Was glaubst du, wer von den zwei Frauen am nächsten Tag motiviert weitermacht und am Ende das Gewichtsziel erreicht? – Natürlich Nicole! Ihre optimistische Denkweise löst positive Gefühle aus, die sich wiederum konstruktiv auf ihr Verhalten auswirken.

Bleibt die Frage, wie es dazu kommt, dass Stefan und Sabrina sich auf den Mangel und Daniel und Nicole sich auf die Fülle fokussieren? Warum konzentrieren sich die einen scheinbar automatisch auf das Positive, während die anderen sich wie selbstverständlich auf das Negative fokussieren? Die Antwort lässt sich in den zugrundeliegenden inneren Überzeugungen finden.

Deine Gefühle wiegen mehr als du denkst. Befreie dich von emotionalem Essen und lebe mit Leichtigkeit.

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