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Krankheiten sind auch Felder

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St. Germain riss mich aus meinen Gedanken: „Und am Ende hast du dich bedankt, dort im Tal, das ist Nahrung und hilft, es war deine Gegengabe. Und du hast das Gesicht des Naturgeistes auch wieder der Natur zurückgegeben, da kannst du ruhig später drauf zurückkommen. Es wird die Leser interessieren. Krankheiten zum Beispiel sind künstliche Abkoppelungen dieser Felder.“

Das verstand ich nicht, worauf wollte er denn jetzt noch hinaus? So hakte ich nach: „Erklär’s mir, bitte!“

St. Germain fuhr fort: „Krankheiten gehören tatsächlich nur zum Gedankengut der Menschheit, und zwar der große künstlich aufgeblasene Feldanteil daran, nicht die natürliche Flora und Fauna in den Biosphären, denn die enthalten alles im Gleichgewicht. Aber der Mensch gab bestimmten Freunden und Feinden in der Biologie mehr Bedeutung und blies ihre Felder damit auf. Die Geister wurden mächtiger, erhielten dadurch mehr schöpferische Durchsetzungskraft, vermehrten sich schneller und verbreiteten sich rascher.“

Eigentlich hatte ich so etwas ähnliches auch schon vermutet. Dass Menschen möglicherweise gerade durch ihr Interesse an Krankheiten deren Wirkung verstärkten. Schon vor Jahren war es mir merkwürdig vorgekommen, dass unter dreißig Kolleginnen ausgerechnet die beiden Frauen an Brustkrebs erkrankten, die regelmäßig zur Vorsorge gingen und sich täglich mit der Abtasterei beschäftigten. Mit der Annahme, dass alle Gedanken und Gefühle wirkten, musste man viele Geschehnisse in einem neuen Licht betrachten. Wie stellte ich mir das vor?

Unsere Gedanken und Gefühle trafen irgendwo in so einer Art Internet der schöpferischen Vernetzungen mit allen anderen Feldern zusammen. Daraus ergab sich ein riesiges Puzzle, ein Ebay der Möglichkeiten und Interessenschwerpunkte, und all dies ähnelte den Entwicklungen im Internet: Twitter, Suchmaschinen, Blogs und Foren, vielleicht funktionierte so auch die ganze Erschaffensebene. Dann erschufen wir uns unsere Zufälle und unsere Krankheiten selbst. Und dann waren Zufälle und Heilungen auch keine Wunder sondern die natürliche Folge einer virtuellen Wirkung von Feldern bzw. Geistern. Mein Konzept gefiel mir mehr und mehr. Ich spielte weiter damit und ging meine Erfahrungen durch.

Dann bedeuteten große Grippewellen doch auch nur, dass da riesige Felder weltweit aufgeladen und künstlich verstärkt wurden, sonst wären die kleinen Viren gar nicht so mächtig. Erst durch die Aufmerksamkeit aller Menschen wurden sie sehr viel wirksamer und vermehrten sich schneller. Denn dann erzeugten wir Menschen einzeln und alle zusammen mit unseren Gedanken und Gefühlen entweder neue Geister oder verstärkten einen schon vorhandenen Geist, z.B. „HIV-Virus“. Und dann wurde aus einer winzigen kleinen Felddarstellung dieses Virus ein mächtiger weltumspannender Virus-Geist. Sein Wirkungsfeld wurde immer machtvoller, je mehr Gedanken und Gefühle daran gekoppelt wurden. So viel Macht für so einen winzigen Vir.

Und schon galoppierte meine Vorstellung weiter: Dann gab es auch mächtige Stressfelder, hervorgerufen durch Kalendergewohnheiten wie die Zeit vor Weihnachten oder bei Geschäftsleuten vor einer Messe, und die machten erst anfällig für alle Krankheiten. Mir ging das genauso die letzten Wochen vor den Zeugnissen. Und ich war dann nicht nur Ansteckungsopfer, sondern konnte mein eigenes Feld gegenüber den anderen auch weniger gut behaupten, vielleicht wurde während des Absorbierens meine Feldgrenze sogar ganz löchrig.

Durch die Stressfelder wurde mein physisches System zusätzlich geschwächt und überlagert und der physische Nährboden im meinem Körper erst geschaffen, der sonst nicht da war, weder energetisch noch körperlich. Und noch bevor so irgendein „böser“ Vir materiell auftauchen und in meinen Körper eindringen konnte, hatte ich schon lange dessen Geist aufgelesen, so wie meine Freundin eben schon vorher von ihrem Meister träumte.

Da fiel mir ein, mein Gynäkologe hatte mir als Mitzwanzigerin eine Zyste im Bereich der Gebärmutter diagnostiziert und mich aufgefordert, sie unter regelmäßiger Beobachtung zu halten, sie sei faustgroß. Ich sollte in drei Monaten wieder kommen. Er schrieb das auch alles auf. Aber ich hatte irgendwie andere Sorgen, so vergaß ich die Geschichte komplett. Ich weiß, das klingt unglaubhaft, denn jeder andere hätte sich doch nun intensiv damit beschäftigt, Literatur dazu herangezogen und sich ausufernd mit Freunden und Verwandten darüber unterhalten, vor allem aber die Zyste ertastet und vielleicht auch ängstlich reagiert.

Ich weiß nicht, warum ich damals schon anders war, aber ich dachte überhaupt nicht mehr daran, ich vergaß diese Zyste komplett. Ich wartete wie immer meine drei Jahre bis zum nächsten Gyn-Besuch, also die maximale Lebensdauer meiner Spirale, das war mein natürlicher Rhythmus. Ich verhütete ausschließlich mit Spiralen, seit ich beobachtet hatte, wie die Pilleneinnahme über ein Jahr hinweg meine Persönlichkeit vollkommen verändert hatte. Ich lebte zwar weniger manisch-depressiv, aber mein Leben plätscherte absolut schal, spießig und langweilig dahin, es besaß keine Höhen und Tiefen mehr. Damals entschied ich mich, doch lieber ein Mensch mit Amplituden zu bleiben. Aber zurück zur Zyste. Die fiel mir erst wieder ein, nachdem mir mein Gyn drei Jahre später gerade die nächste Spirale eingesetzt hatte und ich von seinem Stuhl rutschte.

„Was ist denn nun eigentlich mit meiner Zyste?“ fragt ich ihn. Er hob verwundert seine Brauen und winkte mich noch einmal zurück zu einer eingehenden Untersuchung.

„Da ist nichts!“ sagte er, „Sie machen sich eindeutig zu viele Gedanken.“

„Aber nein, Sie waren es doch, der vor drei Jahren eine Zyste bei mir gefunden hatte.“

Nun spürte ich regelrecht seine vorwurfsvollen Gedanken, wieso ich mich in den vergangenen drei Jahre nicht hatte blicken lassen. Er griff sich mein Patientenblatt erneut und las.

„Sie haben recht. „faustgroß“ habe ich mir hier notiert. Und: „weiter beobachten.“ Na ja, jetzt ist sie jedenfalls weg. Das kann passieren, Sie hatten Glück. Aber es hätte auch anders kommen können...“

Doch wenn meine Theorie funktionierte, dann bestand mein Glück darin, die Zyste einfach zu vergessen. So gab ich dem Feld, das sich bereits in mir eingenistet hatte, nicht auch noch zusätzlich Bedeutung. Die Zyste kam übrigens auch nicht wieder, aber in Nähe zu dieser Stelle entwickelte sich später zeitweise ein Hüftschaden, der mich hinken ließ. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

St. Germain sagte noch mehr zu Krankheiten: „Dieses Aufblasen einer bestimmten biologischen Art, was Menschen dann gerne Krankheiten nennen, ist nicht weiter schlimm, denn genau diese Felder sind das bevorzugte Problem eines Menschen um zu mehr Bewusstsein aufzuwachen. Eine Krankheit lässt Menschen ihr bisheriges Leben in Frage stellen. Sie suchen nach neuen Erkenntnissen und überprüfen und erweitern ihr Bewusstsein.“

Ich bedankte mich bei meinem Besucher, ich sprach sehr gerne mit St. Germain. Da er im Gegensatz zu Sanat Kumara auch schon oft hier auf der Erde gelebt hatte, war er mit den Eckdaten dieser Realität bestens vertraut und so konnte ich manches einfach besser bei ihm verstehen.

Und es gab da noch eine Geschichte, die ich mir nun erklären konnte, während ich damals nur staunte. Ohne unser Einwirken brachten die biologischen und physischen Felder sich immer wieder selbst in ein neues Gleichgewicht. Das lernte ich vor vielen Jahren von meinen Zimmerpflanzen. Ausnahmslos alle hatten plötzlich Schildläuse, die ich mit einer neuen Pflanze unbemerkt eingeschleppt hatte. Da war sie also, die Ansteckung pur.

Ich holte mir fachmännischen Rat und erfuhr, Schildläuse besäßen eine extrem guten Schutz, und deshalb hießen sie auch so, es gab praktisch kein Gegenmittel, man konnte sie nur einzeln ablesen oder die Pflanzen wegwerfen. Nun, es war spät im Frühling und so stellte ich die ganze Epidemie erst einmal raus auf den Balkon, wo ich meinen Pflanzen die normale Sorge zukommen ließ und die Schildlausgeschichte ansonsten ignorierte. Nach der Erklärung von St. Germain wusste ich nun, was ich damit auch getan hatte: Ich gab den Läusen keine zusätzliche Bedeutung, ich blies ihr Feld also nicht weiter auf. Aber ich tat meinem damaligen Bewusstsein entsprechend etwas anderes. Ich hatte nämlich gerade ein Buch gelesen, das mich dazu ermunterte, mit meinen Pflanzen zu sprechen. So hielt ich meinen grünen Mitbewohnern doch gleich noch einen kleinen, aber entschiedenen Vortrag.

Ich sagte: „Jetzt wird es Sommer und da ist es ganz herrlich für euch auf dem Balkon, geradezu ideal. Aber hier in der Gegend gibt es auch Winter und dann wird es sehr kalt. Ihr werdet erfrieren. Und in die warme Stube durch diese Tür da“, und ich wies zur Balkontür, „kommt im Herbst nur die Pflanze, die ganz ohne Schildläuse ist, ihr habt also die Wahl.“

Das war eine klare Ansage. Der Sommer verging und ich hatte die Schildläuse komplett vergessen, denn schon damals begann das mit meiner Vergesslichkeit. Und als ich die Pflanzen im Herbst in die warme Stube holte, waren die Schildläuse doch tatsächlich an allen Pflanzen verschwunden. Das hätte bei einer solchen Epidemie selbst mein Biologiestudent, der bei mir zur Untermiete wohnte, nicht für möglich gehalten, denn alle Pflanzen waren ausnahmslos über und über mit diesen Schilden bedeckt gewesen.

Nun erklärte ich mir das so: Wenn der Schwächeanfall durch Feldverdauung zu Ende war, und das musste sich so ähnlich wie bei mir mit dem Absorbieren verhalten, dann half ein Biotop sich selbst. Und schickte auch in den fünften Stock eines Hochhauses einen vorbei, der sich mal so richtig an Schildläusen satt fressen wollte, egal wie unwahrscheinlich das klang. Und mein Biologiestudent hatte auch kein Idee, welcher natürliche Feind von Schildläusen das gewesen sein konnte. Ich hatte auch keinen gesehen. Vielleicht waren sie auch einfach nur abgefallen. Aber es konnte möglicherweise auch nur dadurch passieren, dass ich die Schildläuse nicht mit meiner eigenen Lebenskraft genährt, ihr Feld aufgeblasen und ihnen Bedeutung gegeben hatte, wie sonst in meinem Leben, wenn ich etwas bekämpfte.

Licht am Ende vom Filz

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