Читать книгу Schwarz wie deine Liebe - Julie Craner - Страница 14

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Eric tigerte in seiner Wohnung auf und ab. Er versuchte, die Gedanken zu beruhigen, die ihm seit dem Gespräch mit seinem Onkel durch den Kopf gingen. Am liebsten wollte Eric zurück zu der Zelle und erneut mit ihm reden. Doch Vlad hatte ihm einen weiteren Besuch untersagt. Er sollte erst einmal zur Ruhe kommen.

Gerne wäre er dem König der Vampire dafür an den Hals gesprungen. Allerdings war dieser auch sein bester Freund und hatte ihm im gleichen Atemzug ein Glas Blut in die Hand gedrückt, damit die Heilung seiner demolierten Schulter schneller vonstattenging. Nachdem der Doktor im Krankentrakt die gröbsten Verletzungen geflickt hatte, um einen größeren Blutverlust zu vermeiden, hatte ihn Vlad fast gewaltsam in sein Büro gezerrt und Eric einen Vortrag über Beherrschung in Anwesenheit von Untergegebenen gehalten.

Am liebsten hätte er nicht zugehört, allerdings war es eine ähnliche Ansprache gewesen, die Eric damals seinem Freund vorgetragen hatte, nachdem dessen Frau im Kindbett gestorben war. Vlad hatte sich danach gehen lassen, war immer gereizter geworden und hatte seine Verzweiflung an den Dienern ausgelassen.

Eric hatte ihm eine ganze Nacht ins Gewissen geredet. Jetzt saß er selbst mit gesenktem Kopf da und atmete tief durch. Immer noch war diese unbändige Wut in ihm und wollte sich Luft machen.

Durch den roten Schleier konnte er Auroras Stimme hören. Sie flüsterte Straßennamen vor sich hin. Ohne es zu bewusst zu merken, drang er in ihre Gedanken. Die Ruhe, die ihre Anwesenheit ausstrahlte, wurde abgelöst von Eifersucht. Sie hatte sich mit dem Hexer getroffen. Dieser hatte doch tatsächlich einen Ortungszauber benutzt, um die nächsten mögliche Angriffspunkte zu benennen. Eine beeindruckende Fähigkeit. Eric würde sie wohlwollend anerkennen, wenn es sich bei dem Besitzer nicht um diesen Kerl handeln würde. Wie hatte Gregor Bells es überhaupt geschafft, sich Auroras Vertrauen zu verdienen? Nur weil er sich freiwillig als Trainingspartner zur Verfügung gestellt hatte, konnte sie nicht einfach Eric ersetzen und mit dem Hexer auf die Jagd gehen. Sie hatte doch gar keine Ahnung, wie sich ihr neuer Partner in einer echten Gefahrensituation schlagen würde.

Eric konnte spüren, wie Aurora langsam die Treppe hinaufging. Er musste schmunzeln, als sie in Gedanken das Fitnessstudio verfluchte. Doch immerhin hatte sie diesmal eine kleine Ruhephase eingebaut. Ob seine Worte etwas gebracht hatten? Wieder zählte sie im Kopf die Straßennamen auf, schmiedete Pläne, wie sie diese am nächsten Abend am besten abgehen wollte. Er wünschte, er könnte sie daran hindern, doch sie würde nicht auf ihn hören. Jetzt noch weniger als vorher. Gerade wollte er sich aus ihren Gedanken zurückziehen, als er es wie einen Ruf hörte.

‚Eric.‘

Interessiert drang er weiter in ihren Verstand ein. Tief in ihrem Inneren überlegte sie, ihn um Unterstützung zu fragen. Doch sie drängte diese Idee sofort zurück, sobald sie an die Oberfläche tauchen wollte.

Verdammt, sie vertraute ihm nicht mehr. Sie würde nicht um Hilfe bitten und er konnte ihr nicht verraten, dass er ihre Gedanken gelesen hatte. Sonst wäre ihr Vertrauen in ihn noch stärker geschädigt, als es ohnehin schon der Fall war.

Also blieb ihm nur eine Möglichkeit. Er musste ihre Wachen verstärken, ob sie es wollte oder nicht. Zögernd griff er nach seinem Handy. Vlad würde ihm den nächsten Vortrag darüber halten, dass er damit nur seine Verzweiflung über den Tod seiner Frau auf Aurora übertrug. Sein Freund würde ihm nur wieder dazu raten, sich von ihr zu entfernen und endlich umzuziehen. Dabei war Aurora sein erster Lichtblick seit Jahrhunderten. Er suchte nach einer anderen Nummer und drückte auf Wählen. „Lorenzo, ich möchte dich um einen Gefallen bitten.“

Schwarz wie deine Liebe

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