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Antinatalismus, würdebasierter
ОглавлениеDer würdebasierte Antinatalismus resultiert daraus und macht geltend, dass es mit der proklamierten menschlichen Würde unvereinbar ist, sich als fremdnützig oder zufallsbedingt gezeugtes Wesen begreifen zu müssen, dessen Dasein zumindest in dreierlei Hinsicht diktiert wäre: (1) ohne Vetomöglichkeit gezeugt worden zu sein; (2) ohne Wahlmöglichkeit die eigene – zumeist auf zufälliger Rekombination basierende – genetische Ausstattung mitbekommen zu haben; (3) ein durch Ort und Zeit wesentlich vorbestimmtes Schicksal vorzufinden und es nur bedingt in die eigene Regie nehmen zu können.
Diese dreifache Heteronomie aus Daseins-Diktat, Genlotterie und Schicksalslotterie spricht dem Autonomiegedanken Hohn, der das Prinzip der Menschenwürde konstituiert.