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Antinatalismus, zynischer
Оглавление„Dem Hauswirt klagt ein armer Mann, / Daß er nicht Miete zahlen kann. / Mein Weib ist krank – groß ist die Not, / Sechs kleine Kinder schrein nach Brot! / I was – so ruft der harte Mann – / Was gehn mich Eure Kinder an. / Wenn es mit Euch so schlecht bestellt. / Setzt keine Kinder in die Welt.“ (O.F. Berg und D. Kalisch: Berlin, wie es weint und lacht, S. 73)
In einer zynischen Form des Antinatalismus werden hier Mitleidlosigkeit und Panempathiedefizit damit erläutert, dass ja schließlich keine Kinder gezeugt zu werden brauchten. Die Kinder werden gleichsam als verlängerter Teil ihrer Eltern angesehen – die ja nicht gezwungen waren, den Existenzbeginn weiterer Menschen zu bewirken –, nicht aber als eigenständig leidende und hilfsbedürftige Wesen.