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11. Szene

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Es treffen sich zwei, die sichs gerichtet haben.

Der Erste: Servus, du noch in Wien? Du bist doch behalten worn?

Der Zweite: Ich bin hinaufgegangen und hab mirs gerichtet. Ja, aber was machst denn du noch in Wien? Du bist doch behalten worn?

Der Erste: Ich bin hinaufgegangen und hab mirs gerichtet.

Der Zweite: Natürlich.

Der Erste: Natürlich.

Der Zweite: Weißt nicht, was aus dem Edi Wagner gworn is, hat der sichs vielleicht gerichtet? Er is im Oktober zur Konschtatierung, dann hats gheißen, sein Alter kauft ihm einen Daimler, weil sein Major, der Tschibulka von Welschwehr versprochen hat, er kommt zum Autlkorps, dann hats gheißen, entweder er kommt nach Klosterneuburg zum Kaader oder in eine Munitionsfabrik, natürlich in die Kanzlei, dann hams wieder gsagt, er soll für unentbehrlich erklärt wern im Gschäft und der Onkel von ihm, weißt der fürs Reservespital in der Fillgradergassen die Wurzen is, den hab ich damals troffen, der hat gsagt, wenn alle Stricke reißen, bringt er ihn beim Roten Kreuz unter, kein Mensch hat sich auskennt, kurzum, möcht mich wirklich intressiern, wo's den armen Teufel am End hingschupft ham.

Der Erste: Das kann ich dir sagen. Der Alte hat sich also, ein Schmutzian wie er is, das überlegt mit dem Daimler, er hat ihn lieber bei die dänischen Papierdecken untergebracht, das hat ihm aber gstiert, da hat er gsagt, lieber macht er Dienst und is nach Blumau kommen, dort war's ihm aber z'fad, und jetzt sitzt er Nacht für Nacht im Chapeau, abwechselnd in Uniform und in Zivil, wie der Bursch das macht is mir ein Schleier, ich kann mir nur rein denken, wie alle Protektion nix gnutzt hat, is er hinaufgegangen und hat sichs gerichtet. Es könnt aber auch sein, daß er wirklich enthoben is oder hat er gar am End doch einen C-Befund kriegt. Du servus ich hab ein Rendezvous mit einer Persönlichkeit, ich krieg vielleicht eine Lieferung, und das was für eine, da muß man schon tulli sagen –

Der Zweite: Du hast immer die Sau. Hast ghört, der Seifert Pepi is gfallen, weißt bei Rawaruska, servus ich muß zu einer Sitzung ins Kriegsfürsorgeamt, morgen hams den Tee und ich hab versprochen, daß ich die Fritzi-Spritzi hinbring, der Sascha Kolowrat kommt hin, geh sei fesch und komm auch hin, bring dein Schlamperl mit, servus!

Der Erste: Lieber Freund, ich hab jetzt andere Dinge, wenn mir das gelingt, ruf ich dich an, servus – du apropos – was ich dir erzählen wollte –

(Ein Abonnent und ein Patriot treten auf.)

Der Patriot: Gesunde junge Leut, ham Sie gesehn? Ein Korps könnt ich zusammenstellen auf der Ringstraße!

Der Abonnent: Da kann man wirklich empört sein. Pfui, Drückeberger in Frankreich!

Der Erste (dreht sich um): Meinen Sie vielleicht mich?

Der Abonnent: Sie? Ich kenn Sie gar nicht, lassen Sie mich in Ruh –

Der Zweite: Das möchten wir uns auch ausgebeten haben – Sie können gar nicht wissen –

Der Patriot: Aber bitte, bitte meine Herrn, der Herr hat von Drückeberger in Frankreich gesprochen, also brauchen Sie gar nicht so aufgeregt sein, Sie sind ja nicht aus Frankreich.

Der Erste: A so, also pardon, also wenn sich das nicht auf Österreich bezieht, so hab ich mich geirrt, djehre! (Beide ab.)

Der Abonnent: Sehn Sie, frech wern auch noch! Der hat das mit Drückeberger in Frankreich faktisch auf sich bezogen.

Der Patriot: Wahrscheinlich ein Franzos, der sich gedruckt hat und hier sein Unwesen treibt, kann man wissen, Sie, ich laß mich hängen, wenn das nicht ein Deserteur is oder gar ein Spion!

Der Abonnent: Ich hab auch stark den Eindruck.

Der Patriot: Überhaupt, wie es in den feindlichen Staaten zugeht!

Der Abonnent: Wem sagen Sie das! Sind nicht zum Beispiel, um gleich bei Frankreich zu bleiben, dort jetzt Nachmusterungen ausgeschrieben, man soll sich nur vorstellen, Nachmusterungen!

Der Patriot: Aber nicht genug, daß dort Nachmusterungen stattfinden – die sie nehmen, müssen auch an die Front! Ich hab gelesen von »Einstellung der Nachgemusterten in Frankreich«!

Der Abonnent: Und was sagen Sie zu den Mißständen in der französischen Heeresintendantur?

Der Patriot: Verträge für Kriegslieferungen sind zu haarsträubenden Preisen abgeschlossen worden.

Der Abonnent: Bei den Konserven- und Munitionslieferungen sollen bedenkliche Preisunterschiede festgestellt worden sein.

Der Patriot: Wucherpreise sind gezahlt worden für Tuch, Leinwand und für Mehl.

Der Abonnent: Von gewissen Zwischenhändlern sind bei den Abschlüssen der Verkäufe große Verdienste erzielt worden! Mit Zwischenhändlern arbeiten sie!

Der Patriot: Wo?

Der Abonnent: No in Frankreich!

Der Patriot: Schkandal!

Der Abonnent: Und in offener Parlamentssitzung wird so etwas vorgebracht!

Der Patriot: Also ob das bei uns möglich wäre! Zum Glück haben wir –

Der Abonnent: Kein Parlament, meinen Sie –

Der Patriot: Ein reines Gewissen, wollte ich sagen.

Der Abonnent: Millerand hat selbst alles eingestanden, es sei unmöglich, hat er gesagt, Fehler zu vermeiden, aber es werde unnachsichtlich vorgegangen.

Der Patriot: Ich merk nix davon!

Der Abonnent: No und Rußland? Sehr bezeichnend ist, daß sie dort schon die Duma einberufen müssen und die Regierung muß sich eine offene Sprache gefallen lassen.

Der Patriot: Bei uns wär so etwas ausgeschlossen, wir haben zum Glück –

Der Abonnent: Ein reines Gewissen, weiß schon.

Der Patriot: Kein Parlament, wollte ich sagen.

Der Abonnent: No und was sagen Sie zur Ernte?

Der Patriot: Ich sag nur: Schlechte Ernte in Italien, Mißernte in England. Ungünstige Ernteaussichten in Rußland. Besorgnisse wegen der Ernte in Frankreich. Und was sagen Sie zum Kurs, he?

Der Abonnent: Was soll ich sagen? Der Preisfall des Rubels spricht eine deutliche Sprache.

Der Patriot: Gott wenn man damit zum Beispiel unsere Krone vergleicht –

Der Abonnent: Miserabel stehn auch Lire, um 3o Perzent gesunken!

Der Patriot: Die Krone zum Glück nur um das Doppelte.

Der Abonnent: Apropos Italien, haben Sie heut drüber gelesen, wie es schon drunten drunter und drüber geht? Der Messagero beklagt sich über die ungenügende Kehrichtabfuhr in Rom, was ein sehr charakteristisches Licht auf die dortigen zustände wirft.

Der Patriot: Wenn man damit unsere Wiener Straßen vergleicht! Als ob die im Krieg schmutziger wären wie im Frieden! Hat man je in einer von unsere Zeitungen ein Wort lesen können, daß in diesem Punkt vielleicht etwas nicht in Ordnung wäre? No ja, höchstens hin und wieder steht in der Presse – also etwas vom »Mistbauer und die Fliege« – das is aber auch intressant!

Der Abonnent: Und das sind Übelstände, die schon zum Teil beseitigt sind. Haben Sie nicht gelesen: »Teilweise Auflassung des Mistbauers«? No also!

Der Patriot: Was sagen Sie zu England?

Der Abonnent: Ich sag, in England sind die Kartoffelpreise kolossal in die Höhe gegangen.

Der Patriot: Ja und es stellt sich sogar heraus, daß sie dort jetzt noch niedriger sind wie bei uns im Frieden. Also da kann man sich vorstellen!

Der Abonnent: No und die Behandlung unserer Zivilinternierten? Haben Sie gelesen, wie die schmachten müssen? Sie wissen doch, wie gut es bei uns den russischen Kriegsgefangenen geht.

Der Patriot: Dafür nehmen sie sich natürlich die größten Frechheiten heraus. Da hab ich mir erzählen lassen, in Tirol auf dem Brenner läßt man sie Schützengräben bauen, damit sie eine Beschäftigung haben. Was glauben Sie tun sie? Weigern tun sie sich! No, macht man selbstredend kurzen Prozeß. Aus Innsbruck wird ein Detachement geholt, noch einmal wern sie gefragt, ob sie die Schützengräben bauen wollen. Nein! heißt es. Legt man an. Nu na nicht, genieren wird man sich, was heißt Völkerrecht, Krieg ist krieg. Aber gute Potsch wie sie schon sind bei uns, hat man noch Geduld gehabt und fragt sie noch ein mal, die Rebellen. Nein heißt es! Zielt man. Da natürlich – hätten Sie sehn sollen, melden sich auf einmal alle, ja, sie wolln Schützengräben baun. Ein Geriß war auf amol um die Schützengräben, sag ich Ihnen. Das heißt, alle bis auf vier. No die wern natürlich erschossen, selbstredend. Unter ihnen war ein Fähnrich – hörn Sie nur zu –

Der Abonnent: Ich hör.

Der Patriot: Wahrscheinlich der erste Rädelsführer von ihnen. Hat die Frechheit und hält noch eine Ansprache gegen Österreich, oben am Berg. Wahrscheinlich ein Antisemit. Hörn Sie zu –

Der Abonnent: Ich hör.

Der Patriot: Unsere Leut, ich mein, die Eigenen, gutherzig wie sie sind, waren aber zu aufgeregt beim Schießen, sie haben um keinen Preis treffen können, hat also der Hauptmann persönlich nachhelfen müssen und hat die Kerle mit dem Dienstrevolver abgeschossen. Also was sagen Sie, was sich die Russen bei uns herausnehmen!

Der Abonnent: Bei uns? Was sie sich bei ihnen herausnehmen gen die österreichischen Gefangenen, sagen Sie lieber! Falls Sie noch nicht gelesen haben sollten, was heute steht, hier, ich hab's bei mir, hörn Sie: Mißbrauch Kriegsgefangener durch die russischen Truppen zur Teilnahme an den Feindseligkeiten. Aus dem Kriegspressequartier wird geschrieben: Seit der Vertreibung der Russen aus Galizien vergeht selten ein Tag, an dem nicht irgend eine bisher noch nicht bekanntgewordene Verletzung des Völkerrechtes durch die russischen Truppen aufgedeckt werden würde, so daß es heute kaum noch eine Bestimmung des Kriegsrechtes gibt, von der nicht feststünde, daß sie von russischer Seite mit Füßen getreten wird.

Der Patriot: Sehr gut.

Der Abonnent: Hörn Sie nur zu –

Der Patriot: Ich hör.

Der Abonnent: So wird durch die in den besetzt gewesenen Teilen Galiziens jetzt durchgeführten Gendarmerieerhebungen bekannt, daß, auf Grund eines Befehles der russischen Armeekommandanten, während der ganzen Okkupationsdauer alle irgendwie arbeitsfähigen Männer und Weiber außer zu anderen Arbeiten im Bedarfsfall speziell zur Erbauung von Schützengräben –

Der Patriot: Was sagt man!

Der Abonnent: – zwangsweise herangezogen und hiezu bis in die Karpathen getrieben wurden. Daß es dem Feinde nach den Haager Konventionen ausdrücklich untersagt ist, der friedlichen Bevölkerung des besetzten Gebietes Dienstleistungen aufzuerlegen, welche auf die Bekämpfung ihres Vaterlandes hinauslaufen, focht die russischen Machthaber natürlich nicht an.

Der Patriot: Focht sie nicht an! Packasch!

Der Abonnent: Hörn Sie nur zu –

Der Patriot: Ich hör.

Der Abonnent: Es ist daher nicht verwunderlich, daß die Russen, wie jetzt gleichfalls festgestellt wurde, auch die in ihre Kriegsgefangenschaft geratenen Angehörigen der k. u. k. Armee zur Erbauung von Werken gegen uns mißbrauchen –

Der Patriot: Unerhört! Ganz derselbe Fall!

Der Abonnent: – obwohl dies gleichfalls den Haager Vertragsbestimmungen zuwiderläuft, nach denen die Kriegsgefangenen nicht zu Arbeiten verwendet werden dürfen, die mit den kriegerischen Unternehmungen in irgend einem Zusammenhang stehen. Ein merkwürdiger Zufall brachte es mit sich, daß das k. u. k. 82. Infanterieregiment jüngst einen russischen Stützpunkt erstürmte, den kriegsgefangene Angehörige desselben Regiments hatten errichten müssen. Auf einer Holztafel fand man dort folgende ungarische Inschrift: »Diesen Stützpunkt erbauten Szekler des 82. Infanterieregiments«. Zu der kürzlich gemeldeten zwangsweisen Vertreibung österreichischer Staatsbürger aus ihrer Heimat tritt diese zwangsweise Anhaltung österreichisch-ungarischer Staatsangehöriger zur Teilnahme an den Feindseligkeiten gegen ihr Vaterland nicht als Gegenstück, sondern als eine, das russische Kampfsystem ergänzende Maßregel hinzu. – No was sagen Sie jetzt?

Der Patriot: Echt russisch! Das hat die Welt nicht geschn! Das is wirklich kein Gegenstück, das is geradezu eine ergänzende Maßregel! Und von den armen österreichischen Soldaten hat wahrscheinlich keiner sich getraut, sich zu weigern.

Der Abonnent: No hat denn jeder die Chutzpe von so einem russischen Fähnrich?

Der Patriot: Eine Ansprache gegen den Staat zu halten oben mitten am Berg!

Der Abonnent: Oben auf den Karpathen!

Der Patriot: Wieso Karpathen? Oben am Brenner!

Der Abonnent: Oben am Brenner! Da kann man wirklich sagen, kein Tag vergeht ohne solche himmelschreiende Kontraste!

Der Patriot: Ausgezeichnet war der Artikel von Professor Brockhausen, wie er geschrieben hat, niemals sind bei uns wehrlose Gefangene auch nur mit Worten gehöhnt worden.

Der Abonnent: Recht hat er gehabt: Das war doch dieselbe Nummer der Presse, wo der Stadthauptmann von Lemberg verlautbart hat, russische Gefangene sind während ihres Transportes durch die Straßen von einem Teil des Publikums beschimpft und mit Stöcken geschlagen worden. Er hat ausdrücklich konstatiert, daß das ein Verhalten sei, einer Kulturnation unwürdig.

Der Patriot: Er hat zugegeben, wir sind eine Kulturnation, nicht bloß die Juden.

Der Abonnent: Selbstredend. Aber es gibt auch wirklich keinen Punkt, wo wir uns nicht unterscheiden würden von den Feinden, die ja doch ein Abschaum der Menschheit sind.

Der Patriot: Zum Beispiel im feinen Ton, den wir selbst gegenüber den Feinden anschlagen, die doch die größte Packasch sind auf Gottes Erdboden.

Der Abonnent: Und vor allem sind wir im Gegensatz zu ihnen immer human! Die Presse zum Beispiel hat im Leitartikel sogar an die Fische und Seetiere in der Adria gedacht, daß sie jetzt gute Zeiten haben wern, weil sie so viel italienische Leichen zu fressen bekommen. Das ist doch schon wirklich die Humanität auf die Spitze getrieben, in diesen verhärteten Zeiten noch an die Fische und an die Seetiere in der Adria zu denken, wo doch sogar Menschen Hunger leiden müssen!

Der Patriot: Ja, übertrieben, wie er überhaupt manchmal is. Aber – er gibts ihnen ordentlich! Und nicht nur die Humanität im Krieg haben wir vor ihnen voraus, sondern etwas, was noch weit wertvoller ist – die Ausdauer! Bei die andern herrscht doch schon überall Entmutigung. Froh wären sie, wenn es zu End wär. Bei uns –?

Der Abonnent: Das is mir auch schon aufgefallen. Da is zum Beispiel Entmutigung in Frankreich!

Der Patriot: Verdrossenheit in England!

Der Abonnent: Verzweiflung in Rußland!

Der Patriot: Zerknirschung in Italien!

Der Abonnent: Überhaupt, die Stimmungen in der Entente!

Der Patriot: Es rieselt im Gemäuer.

Der Abonnent: An Poincaré nagt die Sorge.

Der Patriot: Grey ist mißmutig.

Der Abonnent: Der Czar wälzt sich im Bett.

Der Patriot: Beklemmung in Belgien.

Der Abonnent: Das erleichtert! Demoralisation in Serbien.

Der Patriot: Da fühlt man sich! Verzweiflung in Montenegro.

Der Abonnent: Da kann man noch hoffen! Bestürzung im Viererverband.

Der Patriot: Da derfangt man sich! Zweifel in London, Paris und Rom. Man brauch wirklich nur die Titeln anschaun, man brauch gar nicht weiter lesen, weiß man doch schon woran man is. Man sieht, wie mies es jenen geht und wie gut uns. Stimmungen haben wir auch, aber gottlob etwas andere!

Der Abonnent: Bei uns herrscht Freude, Zuversicht, Jubel, Hoffnung, Genugtuung, wir sind immer gut aufgelegt, warum nicht, recht hammer.

Der Patriot: Das Durchhalten zum Beispiel, das is unsere Passion.

Der Abonnent: So gut wie wir treffen sie das nirgends.

Der Patriot: Der Wiener speziell is ein Prima-Durchhalter. Alle Entbehrungen tragen sie bei uns, als ob es ein Vergnügen wär.

Der Abonnent: Entbehrungen? Was für Entbehrungen?

Der Patriot: Ich mein, wenn es Entbehrungen geben möcht –

Der Abonnent: Es gibt aber zum Glück keine!

Der Patriot: Ganz richtig. Es gibt keine. Aber sagen Sie – wenn man nicht entbehrt – wozu muß man dann eigentlich durchhalten?

Der Abonnent: Das kann ich Ihnen erklären. Es gibt allerdings keine Entbehrungen, aber man erträgt sie spielend – das ist die Kunst. Das haben wir seit jeher getroffen.

Der Patriot: Eben. Das Anstellen zum Beispiel is eine Hetz – sie stellen sich förmlich dazu an.

Der Abonnent: Der einzige Unterschied gegen früher is, daß jetzt Krieg is. Wenn nicht Krieg wär, möcht man rein glauben, es is Friede. Aber Krieg is Krieg, und da muß man so manches, was man früher nur gewollt hätt.

Der Patriot: Eben. Bei uns hat sich gar nix verändert. Und wenn es ja alle heilige Zeiten einmal bei uns zu Nachmusterungen kommt, soll man sich anschaun, nicht erwarten können sie's an die Front zu kommen, unsere jungen Leut bis zu fufzig Jahr.

Der Abonnent: Die ältern Jahrgänge sind noch gar nicht gemustert.

Der Patriot: Haben Sie gelesen, »Aushebung der Neunzehnjährigen in Italien«? Der Titel allein sagt schon die ganze furchtbare Wahrheit.

Der Abonnent: Nein, das muß mir entgangen sein. Was Sie sagen, so junge Leut! Bei uns, da muß einer doch schon reifer sein, jetzt sind, wenn ich nicht irre, noch die Fünfzigjährigen bei uns an der Tour, aber natürlich nur für den Etappenraum, es sind noch genug 49jährige draußen.

Der Patriot: In Frankreich halten sie schon bei der Ausmusterung der 48jährigen!

Der Abonnent: Also Leute mit grauen Haaren! Die Jüngern scheinen alle schon verbraucht zu sein. Wir rücken im März mit den 17jährigen heraus, das wird eine Freud sein.

Der Patriot: Natürlich, das sind die schönsten Jahre! Wissen Sie, worin auch der Unterschied liegt? In der Ausrüstung. Die is nämlich das Wichtigste. Aber bei uns versteht sich das einfach von selbst, da wird gar kein Aufhebens gemacht. Haben Sie gelesen heute: Italienische Sorgen wegen warmer Gebirgskleidung für die Soldaten?

Der Abonnent: Sorgen was sie haben!

Der Patriot: Bei uns kümmert man sich um so was gar nicht. Bagatell! Man vergibt die Lieferungen und fertig. Sie kennen doch die Geschichte mit den Wolldecken? Oder nicht?

Der Abonnent: Nein.

Der Patriot: Da haben Sie ein großartiges Beispiel, wie das alles bei uns von selbst geht. Feiner & Co. machen einen Schluß auf anderhalb Millionen Wolldecken aus Deutschland, unser Kriegsministerium war der Ansicht, so viel beiläufig wird nötig sein für die Karpathen im Winter. Man hat aber die Sache nicht tragisch genommen, weil man ja schon vorher mit dem Endsieg gerechnet hat. Also wie es dann doch ernst wird, heißt es plötzlich, schön, aber zuerst müssen die Zollformalitäten erledigt wern. Der Finanzminister is um keinen Preis zu bewegen, die Ware früher herauszugeben, und der Kriegsminister hat wieder gesagt, man braucht sie. Was soll ich Ihnen sagen, das is so sechs Monate gegangen, hin und her zwischen Kriegsministerium und Finanzministerium. Durch der ganzen Karpathenschlacht hindurch. Da entschließt sich die Firma, und Katzenellenbogen aus Berlin, Sie wissen doch, der bei uns die rechte Hand is speziell im Kriegsministerium, interveniert persönlich. Er is hinaufgegangen zum Finanzminister und sagt ihm direkt ins Gesicht, das geht nicht! Der Finanzminister sagt, er kann das nicht kurzerhand erledigen. Sagt ihm Katzenellenbogen, energisch wie er is Sie wissen doch, seine Gewure, sagt ihm also Katzenellenbogen, erstens geht die Firma in Konkurs, zweitens gehn die Wolldecken zugrund, sie liegen im Freien bei der Nässe und Kälte, sie sind schon fast alle hin –

Der Abonnent: Wer?

Der Patriot: No, die Wolldecken! Sie sind nämlich im Freien gelagert.

Der Abonnent: Wer?

Der Patriot: No, die Wolldecken! Was fragen Sie? Also, sagt er kategorisch, erstens geht die Firma in Konkurs, zweitens gehn die Wolldecken zugrund und drittens brauchen sie schließlich auch die Soldaten. Zuckt der Finanzminister mit die Achseln und antwortet ihm, er kann nicht, der Akt muß erledigt wern. Erst der Zoll, dann die Decken –

Der Abonnent: No warum hat aber das Kriegsministerium nicht gezahlt?

Der Patriot: Frag! Der Kriegsminister hat sich auf den Standpunkt gestellt, er kann nicht, erst muß der Akt erledigt wern.

Der Abonnent: Der Akt für den Zoll? Das erklärt doch der Finanzminister?

Der Patriot: Konträr, der Akt über die Flüssigmachung für den Zoll!

Der Abonnent: Ah so, no und was is da geschehn? ich bin schon gespannt –

Der Patriot: Was geschehen is? Katzenellenbogen geht wieder hinauf und sagt ihm ins Gesicht: Exzellenz, sagt er, das Kriegsministerium gibt nicht nach. Sagt er, ich will Ihnen was sagen. Im kaufmännischen Verkehr is es üblich, wenn eine Kunde momentan nicht zahlen kann, man erkundigt sich aber und hört, die Kunde is gut, so is es üblich, man stundet ihr. Exzellenz, ich wer Ihnen was sagen, erkundigen Sie sich über das Kriegsministerium, Sie wern hörn, es is gut – was ham Sie davon, stunden Sie ihm! No, das hat ihm eingeleuchtet. Man hat gestundet und die Wolldecken sind ausgeliefert worn.

Der Abonnent: No also, war doch alles in schönster Ordnung?

Der Patriot: So weit ja. Da war aber schon März. Was soll ich Ihnen sagen, wie man die Decken herauszieht, sind sie total verdorben. Jetzt hat man Flüchtlinge genommen, immer zwei zusammstoppen lassen, und wie schließlich April wird und alles war so weit in Ordnung, leider doppelt so teuer wie bei der Bestellung, no so eine Arbeit will doch bezahlt sein, Kleinigkeit anderhalb Millionen Wolldecken zammstoppen – also wie alles fertig war, was glauben Sie daß sich da herausstellt?

Der Abonnent: Noo –?

Der Patriot: Stellt sich heraus, die Soldaten haben die Wolldecken gar nicht mehr gebraucht. Denn erstens war schon nicht mehr so kalt in den Karpathen, und dann waren den meisten sowieso schon die Füß abgefroren. – No, jetzt frag ich einen Menschen: machen wir uns Sorgen wegen Wolldecken?

Der Abonnent: Die Italiener ja! Das ham sie jetzt davon! Was sagen Sie zu Lebensmittelteuerung in Italien?

Der Patriot: Davon hab ich nichts gelesen, ich hab nur gelesen von schlechter Ernte in Italien.

Der Abonnent: Verwechseln Sie das nicht mit Mißernte in England?

Der Patriot: Das is wieder ein anderes Kapitel, genau so wie man wieder Lebensmittelknappheit in Rußland unterscheiden muß.

Der Abonnent: Ich bitt Sie, es is überall dasselbe. Und Verlustlisten zum Beispiel haben sie auch schon überall eingeführt.

Der Patriot: Ja, genau wie bei uns, alles machen sie nach –

Der Abonnent: Entschuldigen Sie, wie meinen Sie das? Haben wir denn –

Der Patriot: Im Gegenteil, bei uns is jetzt die Tägliche englische Verlustliste eingeführt.

Der Abonnent: Das is mir auch schon aufgefallen, während die unsere nur alle heiligen Zeiten einmal erscheint.

Der Patriot: No soll man vielleicht fälschen und Namen erfinden? Wenn's hoch kommt, ham wir in dem Jahr vielleicht achthundert Verwundete gehabt!

Der Abonnent: In Italien erscheint überhaupt keine. Das is wohl mehr als verdächtig. Sie können eben ihre Hekatomben nicht zugeben, was sie schon erlitten haben.

Der Patriot: Apropos Italien, haben Sie gelesen, Verabschiedung eines italienischen Generals? Wegen an der Front bewiesener Unfähigkeit! Weitere Verabschiedungen sollen bevorstehen!

Der Abonnent: Ssss ...! Sollte man nicht für möglich halten. Hat man bei uns je etwas davon gehört, daß ein General –

Der Patriot: No, no, das schon.

Der Abonnent: Wegen Unfähigkeit?

Der Patriot: Auch!

Der Abonnent: Aber er hat doch wenigstens nicht Gelegenheit gehabt, sie an der Front zu beweisen!

Der Patriot: Das nicht, da haben Sie recht. Wissen Sie übrigens, daß es auch schon Drückeberger in Italien gibt?

Der Abonnent: Wo denn sonst? Und kaum daß sie den Krieg angefangen haben! Aber wissen Sie, was sie auch schon eingeführt haben? Eine Zensur! Mit der Freiheit der Meinungsäußerung soll es übrigens bei allen miserabel stehn. Kein freies Wörtl darf man dort reden, hab ich mir sagen lassen.

Der Patriot: Höchstens is den Zeitungen dorten erlaubt zu schreiben, daß unsere militärische Lage viel besser is wie ihre eigene. No ja, die Wahrheit läßt sich eben nicht unterdrücken. Die englischen Militärkritiker bezeichnen die Lage der Ententemächte als hoffnungslos.

Der Abonnent: Schöne Wirtschaft, daß sie das erlauben! Wenn bei uns einer so etwas sagen möcht, was möcht ihm passieren!

Der Patriot: Wenn er sagen möcht, daß die Lage der Ententemächte hoffnungslos ist?

Der Abonnent: Nein, wenn er sagen möcht, daß die Lage der Zentralmächte hoffnungslos ist. Mit Recht möcht er aufgehängt wern. So eine Frechheit nimmt sich hier keiner heraus.

Der Patriot: Warum sollte er auch? Er müßte lügen! Sehn Sie, sogar in England sagen sie die Wahrheit, wenn sie nämlich zugeben müssen, daß es ihnen schlecht geht.

Der Abonnent: Schöne Patrioten müssen das dorten sein. Neulich hat einer dorten geschrieben, England verdient, daß es von Deutschland vernichtet wird. No, dem ist das aber übel bekommen. Wissen Sie, was sie dem aufgepelzt haben? 14 Tage!

Der Patriot: (sich an den Kopf greifend): Gefängnisstrafe für Kritik in England. Schöne Zustände das! 14 Tage!

Der Abonnent: Ja, so etwas hören die Herrn freilich nicht gern, die Wahrheit können sie nicht vertragen. Bei uns würde sich aber auch kein Journalist zu so etwas hinreißen lassen.

Der Patriot: No und is es denn in Frankreich besser? Nicht um einen Gran. Ham Sie nicht grad heut in der Presse gelesen: Gefängnisstrafen für Verbreitung der Wahrheit in Frankreich? Also bitte, weil einer die Wahrheit gesagt hat! Nämlich eine Dame – sie hat gesagt, Deutschland war auf den Krieg vorbereitet, Frankreich aber nicht. Also wenn man ihnen ja einmal die Wahrheit ins Gesicht sagt –

Der Abonnent: Nein, das vertragen sie nicht, die Herrn Machthaber in Frankreich! Krieg führen, ja das passet ihnen, Deutschland, einen friedliebenden Nachbarn, aus blauem Himmel überfallen, das passet ihnen –

Der Patriot: Goldene Worte, Deutschland führt einen Verteidigungskrieg, keine Seele in Deutschland war auf den Krieg vorbereitet, die schwerindustriellen Kreise waren förmlich wie vor den Kopf geschlagen.

Der Abonnent: Selbstredend, und wenn die arme Person in Frankreich eine so einfache Wahrheit, die auch der Laie begreift, in schlichten Worten –

Der Patriot: Sie, da ham Sie sich jetzt geirrt, die Frau is doch verurteilt worn, weil sie –

Der Abonnent: No weil sie die Wahrheit gesagt hat!

Der Patriot: No sie hat aber doch gesagt, Deutschland war auf den Krieg vorbereitet –

Der Abonnent: No die Wahrheit is aber doch, Deutschland war auf den Krieg nicht vorbereitet –

Der Patriot: No sie hat aber doch gesagt, Deutschland war auf den Krieg ja vorbereitet!

Der Abonnent: No das is aber doch eine Lüge!

Der Patriot: No sie is aber doch verurteilt worn, weil sie die Wahrheit gesagt hat –

Der Abonnent: No warum is sie dann aber verurteilt worn?

Der Patriot: No weil sie doch gesagt hat, Deutschland war auf den Krieg vorbereitet!

Der Abonnent: No wie kann sie dadafür in Frankreich verurteilt wern, dadafür sollte sie doch in Deutschland verurteilt wern!

Der Patriot: – Wieso? – Moment – nein – oder doch – passen Sie auf, ich erklär mir die Sache einfach so: sie hat natürlich die Wahrheit gesagt, aber in Frankreich wie sie dorten schon sind is sie verurteilt worn, weil sie gelogen hat!

Der Abonnent: Moment, Sie ham sich da verhaspelt. Ich glaub eher, es is so: sie hat gelogen, und verurteilt ham sie sie, weil sie in Frankreich die Wahrheit nicht vertragen können.

Der Patriot: Sehn Sie, das wird es sein! Ich bitt Sie, das liegt im Blut. Die Leut lassen sich dorten zu Äußerungen hinreißen.

Der Abonnent: Natürlich, man liest ja, wie sie dorten in den Zeitungen der Regierung die Wahrheit sagen und was sie zusammenlügen über uns. Das ist Verderbtheit. Wenn man das glauben würde, was in den Londoner Zeitungen über uns steht, würde man glauben, England is fertig.

Der Patriot: Ich bitt Sie, wer glaubt das! Bei uns fühlen sie eben anders. Die Mentalität hab ich mir sagen lassen is eine ganz andere. Gottseidank. Unsere Redakteure sind, man kann sagen, noch mehr begeistert wie unsere Soldaten. Speziell im Feuilleton.

Der Abonnent: Weil Sie Feuilleton sagen – ich wollt Ihnen erzählen, wissen Sie, wer heut zu uns kommt? Raten Sie, der greßte lebende Schriftsteller, Hans Müller!

Der Patriot: Sie, dem können Sie sagen, daß er mir alles aus dem Herzen schreibt! Wie ist der persönlich? Das intressiert mich. Auf seinem Stil paßt kein anderes Wort wie sonnig und goldig. Das war doch mehr wie goldig, wie er in Berlin einem Feldgrauen auf offener Straße ein Pussl gegeben hat, und dann das Gebet für die verbündeten Waffen in der Kirche am Schluß vom Feuilleton! Der is mein spezieller Liebling! Keiner von ihnen allen, wie sie da schreiben, sogar Roda Roda, Salten, hat so das Schulter an Schulter erfaßt wie er, man kann wirklich sagen, er schreibt förmlich Schulter an Schulter – zum Beispiel mit Ganghofer. An den reicht er sogar heran! Im Anfang, wie er das Feuilleton aus dem Felde geschrieben hat, Cassian im Feld, so echt, so begeistert, hat man direkt geglaubt, er is im Feld. Später erst hab ich durch puren Zufall erfahren, daß er in Wien is. Er hat es sogar in Wien selbst geschrieben! Wie er das trefft! Begabt! Intressiern möcht mich nur, wie is er persönlich?

Der Abonnent: Persönlich – das is schwer zu sagen. Momentan sehr in Ängsten, übermorgen kommt er nebbich zur Musterung.

Der Patriot: So, und wieso kommt das, daß er da in Ängsten is?

Der Abonnent: No wegen der Musterung!

Der Patriot: In Ängsten? weil er fürchtet, sie wern ihn nicht nehmen?

Der Abonnent: Ich versteh Sie nicht, in Ängsten is er selbstredend weil er fürchtet, sie wern ihn ja nehmen!

Der Patriot: Machen Sie keinen Witz. Hans Müller? Der Hans Müller, was sich zerreißt fürs Vaterland? Was Sie nicht sagen! Ich hab doch noch nie von einem Menschen gehört, von dem man so geglaubt hätte wie von ihm, er lebt und stirbt für der Nibelungentreue? Ich war konträr der Meinung, er is damals eigens zurück aus Deutschland, wo er die Balmachomes umarmt hat, unsere Feldgrauen, weil er es nicht erwarten kann, weil er sich freiwillig melden will! Der wird doch froh und glücklich sein hab ich mir gedacht, wenn sie ihn nehmen –? und er tut sich was an, wenn sie ihn nicht nehmen!

Der Abonnent: Wieso, Sie ham doch selbst gehört, das Feuilleton aus dem Feld war aus Wien, und grad das hat Ihnen imponiert, wie er getroffen hat aus dem Feld zu schreiben in Wien?

Der Patriot: Das Feuilleton aus dem Feld, hab ich mir gedacht, hat er geschrieben aus Kränkung, weil sie ihn vielleicht schon nicht genommen haben – um zu zeigen! Er wollt ihnen beweisen, was er erst möcht treffen aus dem Feld zu schreiben wenn er wär im Feld! Ich kann nicht glauben, was Sie mir da erzählen. Sie wern ihn verwechseln.

Der Abonnent: Er wär froh, wenn sie ihn übermorgen bei der Musterung verwechseln möchten.

Der Patriot: Hören Sie, das verdrießt mich! Ich kann mir nur denken, daß Sie da nicht genau informiert sind. Wenn einer so geschrieben hat, wie Hans Müller geschrieben hat, so echt, so begeistert, is er sicher froh, daß sie ihn nehmen –

Der Abonnent (erregt): Also – also jeden müssen sie nehmen? Jeder muß froh sein? Gar keine andere Sorg darf einer mehr haben? Es genügt nicht, daß er begeistert ist? Nein, dienen muß er? Ausgerechnet er? Gemütsmensch was Sie sind! Als ob Sie es nicht erwarten könnten, zu sehn, wie er exerziert. Aber Sie machen sich unnütze Sorgen, und er hoffentlich auch. Und wenn sie ihn nehmen – man weiß zum Glück heute schon, wer Hans Müller is! Man wird ihn verwenden seinem Talent entsprechend!

Der Patriot: Sie haben gesehn, ich stimme in allem mit Ihnen überein – aber da gehn unsere Ansichten auseinander! Ich hab an Hans Müller geglaubt und das was ich da hören muß enttäuscht mich. Sie stehn natürlich auf dem Standpunkt des Abonnenten, für Sie ist eine solche Kraft unentbehrlich –

Der Abonnent: Und Sie betrachten alles als Patriot – da möcht man weit kommen! Adieu, ich such eine Extraausgabe. Und was tun Sie?

Der Patriot: Ich geh ein Scherflein beitragen. (In verschiedenen Richtungen ab.)

Ein Zeitungsausrufer: Extraausgabee –! Beide Berichtee –!

(Verwandlung.)

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit

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