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12. Szene

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Es treten auf ein Riese in Zivil und ein Zwerg in Uniform.

Der Riese: Sie haben es gut, Sie können sich der Allgemeinheit nützlich machen. Mich hat der Regimentsarzt sofort weggeschickt.

Der Zwerg: Was war der Grund?

Der Riese: Zu schwach. Nämlich nach dem alten Befund, vor fünfzehn Jahren. Damals hab ich so ausgesehn wie Sie.

Der Zwerg: Darnach muß ich mich wundern, daß man Sie nicht behalten hat. Mich hat der Regimentsarzt kaum angeschaut und ich war schon genommen. Die Mama war sehr unglücklich.

Der Riese: Sie Muttersöhnchen.

Der Zwerg: Ich aber bin zufrieden. Es wächst der Mensch mit seinen höhern Zwecken. Zuerst hab ich ja gezweifelt, ob ich in die große Zeit passen werde und imstande sein, Schulter an Schulter zu kämpfen. Aber im Zivil wird man nur verspottet und vom Militär komm ich als Held zurück, über den so manche Kugel hinweggeflogen sein wird. Wenn die andern sich zu Boden werfen – ich bleibe stehn!

Der Riese: Sie Glücklicher!

Der Zwerg: Trösten Sie sich. Sie können ja nichts dafür. Es kommt auf die Kommission an.

Der Riese: Ich bin durchgerutscht.

Der Zwerg: Ich bin dem Arzt aufgefallen.

Der Riese: Gehn wir essen, ich habe einen Riesenhunger.

Der Zwerg: Ich werde eine Kleinigkeit zu mir nehmen.

Ein Zeitungsausrufer: Extraausgabee –! Beide Berichtee –!

(Verwandlung.)

Karl Kraus: Die letzten Tage der Menschheit

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