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Vergil an die Wand!
ОглавлениеSchul-Reminiszenzen in Graffiti-Form
arma virumque cano, Troia(e) qui primus ab oris
Die Waffen und den Mann besing’ ich, der als erster von Trojas Küste
(CIL IV 4832; VERGIL, Aeneis I 1 – der am häufigsten zitierte Vers)
fullones ululamque cano, non arma virumque
Die Tuchwalker besing’ ich und das Käuzchen, nicht die Waffen und den Mann
(CIL IV 9131; Verballhornung des ersten Aeneis-Verses)
conticuere omnes
Alle verstummten
(CIL IV 4191; Anfang von VERGIL, Aeneis II 1)
quisquis es, amissos hinc iam obliviscere Graios. scribit Narcissus Wer du auch bist, vergiss die verlorenen Griechen von nun an. Das schreibt Narcissus
(CIL IV 1841; Vergil-Zitat, Aeneis II 148)
Neben die Ganzschriftlektüre traten auch Aphorismen und Sentenzen, die Tugenden rühmten und Laster verdammten – einprägsame Sprüche als Lebenshilfe für eine moralisch stets gefährdete Jugend. Die Stabilisierung, möglichst die Verbesserung der mores („Sitten“, „Charakter“) der jungen Leute war ein wichtiges Anliegen der rund vierjährigen Ausbildung beim grammaticus. Insoweit kam der Schule auch eine nicht unwesentliche Erziehungsaufgabe zu.