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LIEBE DICH SELBST! REICHT DAS?

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Weil uns diese Strategien so viele Jahre lang augenscheinlich geholfen haben, haben wir auch keinen Grund, unserer Erfahrung zu misstrauen. Wir gehen davon aus, dass irgendwo der Wurm drin sein muss, entweder in uns oder im anderen. Meist machen wir mit einer dieser Haltungen unsere ersten Beziehungserfahrungen − und können so natürlich nicht den „richtigen“ Partner finden. Also suchen wir weiter. Aber erst dann, wenn wir uns zu wundern beginnen, dass uns bestimmte Dinge immer wieder passieren oder wir bestimmte andere Dinge nie erleben, fangen wir an, überhaupt in Betracht zu ziehen, dass nicht allein unsere Umwelt für unsere derzeitige Situation verantwortlich ist. Wir werden bereit, uns selbst zu verändern.

Allerdings sind wir schnell enttäuscht, wenn eine wirkliche Veränderung unseres Lebens nicht gelingt. Wir denken, wenn wir neue Schritte gemacht haben, sollte unser Alltag einfacher werden. Aber das zu wandeln, was wir über so viele Jahre an Gewohnheiten angesammelt haben, bleibt oft eine Lebensaufgabe. Und wir können entscheiden, auf welche Weise wir dieser Aufgabe begegnen wollen. Wollen und können wir die Haltung der Liebe allein einnehmen lernen, auch wenn wir sie selbst bisher nur spärlich erlebt haben?

Es scheint eine verzwickte Situation zu sein. Wie sollen wir Liebe geben, wenn wir es nicht gelernt haben? Und wie soll uns jemand anders lieben, wenn wir uns nicht selbst lieben können?

Die Natur hilft uns am Anfang scheinbar. Wenn wir uns ineinander verlieben, dann ist unser Gegenüber meist bereit, uns genau so anzunehmen, wie wir sind. Dafür sorgt schon der Sturm der Hormone. Doch wenn dieser Hormonschub nach einigen Monaten oder spätestens drei Jahren – wie zum Beispiel die US-Anthropologin Helen Fisher sagt – nachlässt, ist es meist nicht mehr weit her mit dem bedingungslosen Ja zum anderen. Gerade hier setzt aber die Wirkung der Liebe ein: wenn wir uns füreinander entscheiden. Wenn es uns gelingt, uns weiter füreinander zu interessieren, auch wenn Differenzen auftauchen. Wenn es nicht mehr bequem ist, ja, wenn es vielleicht sogar etwas wehtut. Wenn wir es dann schaffen, zusammen weiterzugehen, dann können wir diese positive Spiegelung durch den anderen erleben. Plötzlich ist man nicht nur als Objekt interessant gewesen, sondern erlebt sich selbst als vom Partner geliebtes Subjekt. Und so entwickeln wir gerade dadurch auch eine gute Beziehung zu uns selbst.

Bereit für die Liebe!

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