Читать книгу triste - Katrin Sell - Страница 10

Raum und Weite

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Bisweilen kommt er unvermutet, ein massiver Drang nach Leben

und Gewichten, jenseits des Misstrauens und kalter Einsichten.

Kleine Detonationen in der Herzgegend sind zu spüren, die nicht

zerstören wollen, sondern Ereignisse bringen und Wellenschlag.

Zu lang wurde auf leere Tassen gestarrt und Papiere bewegt.

Nur Papier gesehen und Zeitungsablagen, was ausreichen sollte,

um ein Verweilen zu erreichen, in den überschaubaren Räumen

und Sälen mit ihren reservierten Plätzen.

Nicht mehr diese endlosen Kellergewölbe,

nicht dieses unaufhörliche Wasser, das nur Ängste bringt

über zu viel Masse und aufgeschwemmtes Material!

Ein jeder Morgen, Morgen des Daseins in einer sicheren Höhle;

dieser Planet um mich herum, den ich mir baue zwischen

übrig gebliebenem Licht, zwischen Unwetter und Flut,

bleibt vage, doch willkommen. Wenn es sein könnte: ein aufgeräumter Tisch

und Schonung. Dazu ein Gärtchen und reine Fingerchen für mich.

Aber er bleibt abwegig, dieser Schlummer im Gehege.

Ich will es Dahindämmern nennen und Furcht.

Was geschieht noch in den Mitternächten?

Doch du meinst: Viele hätten die dürren Klauseln geschluckt,

fern das Überstürzende,

und wären doch mehr als ein unglücklicher Tag,

mehr als ein Rücken, der im Morgengrauen verschwindet.

Ja, auf einmal kann die Kugel ausrollen und kein Wind kommt mehr auf;

und es verbleiben diese Körper in Ruhezonen, etwas Abgeschlossenes mit

einer leichten Öffnung, ein kurzer Traum oder

das überraschende Klingeln der Postboten an Wohnungstüren.

Worüber kann man sprechen ohne Extreme und Illusionen,

zwischen Anschaffungen und Weihnachtsservietten verharrend?

Spürst du den Moment, in dem abendliche Versprechungen kommen?

Wohin mit dem Klang, dessen Zähigkeit nicht zerbricht?

Nur ein kurzer Sturm ist es, sagst du, weil ein bestimmter Geruchssinn

bleibt, nur ein Anfall von Sehnsucht, der streift.

triste

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