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Selbstermutigung

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Nennt alles, wie ihr es wollt, und fügt den Dingen Namen hinzu. Eine Beschreibung

muss wenigstens sein für die Entdeckungen und die vielen Erfindungen

in den Laboren und Büros. Aber ich werde ab heute vergessen,

fürchte ich, durch Häuser gehen wie durch erstarrte Gebiete und

verunglückte Schiffe sehen. Denn das Eigentliche verweigerte sich,

das sich beschrieb, als ein tägliches Gehen und Lachen.

Es waren Tage, fast ein Leben, inmitten von Menschen,

vorbei an windigen Kaffeeautomaten und Radiostationen;

Geburtstagsfeiern auf hoher See gab es noch, eigentlich viel, was sich bewegte

und auf angenehmen Sohlen ging, gerade so:

ein unaufhörliches Bauen von Häusern.

Irgendwann, fragt mich nicht nach Zeiten, flossen Rufe und Namen durchs Hirn,

und das Vertrauen wurde ein Papier zum Schiffchenbauen.

Verklagt mich nicht, weil ich keine Versprechen mehr kenne

und an Orte gehe, die bleiern sind und zu vergrämt,

beständig fragend: Wie lange noch?

Die Ewigkeit kam. Als böser Stoß. Als ein: Nie mehr! Nie mehr!

Und ging in die Knochen und setzte sich dort nieder,

im Schlamm grabend, als anhaltendes Sterben ohne Wiedersehen.

Jetzt überschaust du die Häuser, plötzlich, hältst deine Asche in den Händen

und denkst an die Zärtlichkeit der toten Mädchen und führst dir vor Augen

die fürchterlichen, bissigen Wahrheiten, auch dass dein Kätzchen

nun schläft, in einem Pappkarton unter der Erde, seinen Schlaf, den man

den ewigen nennt; und erinnerst dich an die, die in den Meeren treiben,

von Schiffen gefallen.

In diesem Gewimmel der Sehnsüchte und des Vermissens

gibt es keinen unwahrscheinlichen Moment mehr.

Wenn dem so ist – und ich befürchte, die Dinge liegen so –,

wäre dies: ein Zuruf im richtigen Moment

und

ein lyrisches Gefühl mal eben.

triste

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