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Negativbeispiel Xelibri

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Irgendwann entdeckte einer der größten Technologiekonzerne der Welt, der auch eine Sparte für Mobiltelefonie betreibt, die Frauen ... Gut – das hat etwas gedauert, aber es waren halt deutsche Ingenieure. Denen erschien die Frau, der sie ein Handy verkaufen wollten, als reichlich unbekanntes Wesen, was sie auch gehörig verunsicherte. Das führte dazu, dass man flugs eine neue Handymarke speziell für Frauen lancierte. Da es ja um ein Handy für das «unergründliche Wesen Frau» ging, wollte man auch etwas ganz Tolles machen und gab der Marke einen fast unaussprechlichen Namen (zumindest für Männer): Xelibri. Dazu engagierte man eine der hippsten, jungen Werbeagenturen, natürlich aus London, die eine genauso schwer verständliche, aber dafür kreative Werbekampagne entwerfen sollte. Den absoluten Höhepunkt bildete aber das neue Distributionskonzept. Es sollte alles Bisherige in den Schatten stellen: Die neuen Handys für die Frau sollten über Modeboutiquen vertrieben werden.

Können Sie sich vorstellen, wie das zusammenpasst? Ich nicht. Hier der routinierte Handyvertriebsmann, der gewohnt ist, mit Media-Märkten und Elektronikhändlern zu kommunizieren und alle Handyleistungsdaten aus dem Effeff beherrscht – dort die Modeboutiquebesitzerin, die sich in Woll- und Seidequalitäten auskennt und sich die ganze Zeit überlegt, wie sie die Reste der aktuellen Kollektion am schnellsten los wird.

Wie Sie sich denken können, wurde das Ganze ein veritabler Flop – nur ein weiterer in der Geschichte der Mobilfunksparte des Siemens-Konzerns, der zu Attraktivität und Begehrlichkeit schon immer ein leicht gestörtes Verhältnis hatte.

Reiz ist geil - In 7 Schritten zur attraktiven Marke

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