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Wenn Gott redet

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Alles hängt davon ab, dass wir an der richtigen Stelle suchen, um Gott da zu begegnen, wo er sich finden lässt. Im Neuen Testament lesen wir von einem Zollbeamten. Er hat gehört, dass Jesus in der Stadt ist und will ihn unbedingt sehen. Da er nicht besonders groß ist, klettert er auf einen Baum, um Jesus nicht zu verpassen. Es kommt zu einer denkwürdigen Begegnung. Jesus bleibt unter dem Baum stehen und spricht ihn an. Zachäus heißt der kleine Mann auf dem Baum. Der lädt daraufhin Jesus in sein Haus ein und die beiden reden miteinander. Irgendwie muss in dieser Zeit dem Zollbeamten klar geworden sein: Hier redet Gott zu mir. Von da an verändert sich sein Leben. Er bringt es in Ordnung und wird ein Nachfolger Jesu. Die Wirkung ist unglaublich! Ein Mann, dem es vor allem ums Geschäft ging und der viele Leute betrogen hatte, kehrte um und fing ein neues Leben an. Warum? Weil Gott zu ihm geredet hatte!

Wir können Gott von Herzen danken, denn es geschieht immer wieder – auch heute noch. Wer wissen will, ob es ein Leben nach dem Tod gibt, ob Gott existiert und es sich lohnt, an ihn zu glauben, der findet seine Antwort in der Bibel. Leider scheuen viele die Mühe des Lesens, haben keine Ahnung oder haben so viele Vorbehalte gegenüber diesem alten Buch, dass sie sich nie ernsthaft mit ihm beschäftigt haben – wie folgende Geschichte zeigt:

Horst Hirschler war von 1989 bis 1999 Bischof der evangelischen Kirche in Hannover. Eines Tages bekommt Hirschler in dieser Funktion einen Anruf von RTL. Eine junge Frauenstimme ist am Apparat, im Hintergrund Stimmengewirr. Sie fragt: »Ist da jemand von der Kirche?« »Ja«, antwortet der Bischof, »hier ist Bischof Hirschler.« »Toll«, sagt sie und ruft dann in den Hintergrund: »Mensch Leute, ich habe einen richtigen Bischof dran.« Dann sagt sie wieder zu Horst Hirschler: »Wir sind vom Team der Sendung ›Wie bitte‹ und haben da eine Frage. Sagen Sie mal, es gibt doch in der katholischen Kirche so Gebote, kennen Sie die?« »Ja«, sagt Hirschler, »das sind dieselben wie in der evangelischen Kirche.« »Ach«, sagt sie, »was steht denn da drin? Sind das viele?« »Ja«, sagt der Bischof, »das sind zehn und da stehen ganz vernünftige Sachen drin: Fünftes Gebot: ›Du sollst nicht töten!‹, sechstes Gebot: ›Du sollst nicht ehebrechen!‹, achtes Gebot: ›Du sollst keine falschen Nachrichten senden.‹« »Ach«, sagt sie, »das ist ja interessant. Können Sie uns die mal durchfaxen?« Das hat der Herr Bischof dann getan! Und so kamen die Zehn Gebote samt Katechismus zu RTL. Ob es was genützt hat?22

Gott redet – durch sein Wort. Das Problem ist nur, dass immer weniger Menschen dieses Wort kennen. Gott redet aber auch durch Menschen, Umstände und Ereignisse zu uns. Als Jesus bei diesem Zachäus ins Haus kommt, reden die beiden miteinander, und bald wird deutlich, dass dieser reiche Mann zutiefst unglücklich ist. Er hat eine Menge Geld, alles scheint bestens, aber tief in seinem Herzen ist keine Ruhe. Sein Gewissen lässt ihm keine Ruhe. Er ist viel allein und hat keine richtigen Freunde. Kurzum, in seinem Leben gibt es eine Menge Not. Nicht von ungefähr war er auf den Baum gestiegen, um Jesus zu sehen. Vielleicht war ja der Mann aus Nazareth der, den er schon ein Leben lang suchte. Schlussendlich ist es ein langes Essen und ein intensives Gespräch mit Jesus, das dafür sorgt, dass ein Suchender findet. Eine sehr peinliche Situation – der kleine Beamte auf dem Baum, vor allen Leuten – führt zu der wichtigsten Stunde im Leben des Zachäus.

Wir können das, was uns passiert, nicht immer richtig einschätzen. Wie oft fragen wir: Warum passiert mir das? Warum habe ich bloß so ein Pech? Was soll das nun wieder? – und bekommen keine Antwort. Ein saloppes »Kopf hoch, das wird schon wieder« oder das nervige »Alles wird gut« sind keine echte Hilfe. Oberflächliche Antworten können wir nicht brauchen, wenn es um ernsthafte Fragen und echte Suche nach der Wahrheit geht. Wer hilft? In schweren Situationen beginnen viele Menschen nach Gott zu fragen, und das ist gut so. Wie sehr hoffe ich, dass sie dann an geistliche Leiter geraten, die sie nicht mit oberflächlichen Antworten abspeisen, sondern an diejenigen, die zuhören, die sie ernst nehmen und die den Zugang zu Gott bereiten. Jede Krise in unserem Leben eröffnet uns die Möglichkeit, Gott reden zu hören. Oft sind wir gerade dann bereit, uns darauf einzulassen.

Gott redet durch sein Wort, durch Umstände und Menschen zu uns und nicht zuletzt: Gott redet durch den Einen – durch Jesus! Wir müssen Gottes letztes Wort hören! Wenn Sie den Eindruck haben, dass Gott schweigt, dass er zu ihnen nicht redet, dann müssen Sie sein letztes Wort hören. »Früher hat Gott viele Male und auf vielfältige Weise durch Propheten zu unseren Vorfahren gesprochen. Jetzt, am Ende dieser Zeiten, sprach er durch den Sohn zu uns. Ihn hat er zum Erben über alles eingesetzt, ihn, durch den er das ganze Universum erschuf.« (Hebräer 1,1-2; NeÜ)

Nur bei ihm, Jesus, hat unsere Suche nach Ewigkeit ihr Ziel. Die Bibel nennt ihn das Wort Gottes, das für uns Mensch geworden ist, damit wir Gott verstehen. Jesus – das ist Gottes letztes Wort! Und das stellt uns vor eine Wahl: Wir hören es oder hören es nicht. Mehr gibt es nicht.


Ich treffe immer wieder Menschen, die eigentlich kein Problem mit der Existenz Gottes haben. Dass da einer hinterm Sternenzelt sitzt und alles im Blick behält, ja, das könnte sein. Aber wenn dieser Gott uns in seinem Sohn Jesus Christus begegnen will, dann ist ihnen das zu nah, geradezu unangenehm. »Gott ja, aber wozu Jesus?«, so fragen sie dann.

Das sollten wir unbedingt festhalten: Jesus ist das Reden Gottes in Person! Jesus ist das letzte Wort Gottes. Er ist die Antwort. Als der Zollbeamte Zachäus Jesus begegnet, da lässt er zu, dass Jesus in sein Haus kommt. Dann hört er aufmerksam zu und an der entscheidenden Stelle ist er bereit, Gott in sein Leben aufzunehmen. Jesus sagt zu ihm: »Heute ist ein großer Tag für dich und deine Familie; denn Gott hat euch heute als seine Kinder angenommen.« (frei nach Lukas 19,9-10) Da hat einer gesucht und gefunden. Die Bibel nennt das Bekehrung. Menschen, die bisher getan haben, was sie für richtig hielten, hören zu. Sie hören, wie Gott in ihr Leben hinein redet, und kehren um.

Wenn es doch immer so ausgehen würde, aber das tut es nicht und die Bibel berichtet ganz offen darüber. Es gibt da noch eine Geschichte im Neuen Testament, in der Apostelgeschichte des Lukas. Da wird von Paulus berichtet, einem der Apostel, der die Gelegenheit hat, vor einem auserlesenen Publikum zu predigen. Anwesend sind unter anderem der jüdische König Agrippa mit seiner Schwester Berenike sowie der römische Gouverneur Festus. Paulus predigt, erzählt von Gottes letztem Wort, erzählt von Jesus und schließt seine Rede, indem er den König direkt anspricht: »Glaubst du den Propheten, König Agrippa? Du glaubst ihnen! Ich weiß es.« Paulus spürt: Dieser Agrippa ist ganz nah davor. Sein ganzes Gehabe kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass ihm das Entscheidende fehlt. Was antwortet der König, nachzulesen in Apostelgeschichte 26,27-28 (Hfa)? »Es fehlt nicht viel, und du überredest mich noch, ein Christ zu werden.« Es fehlt nicht viel! Doch dann steht dieser Mann auf und geht raus – und geht wohl auf ewig verloren.


Wir sind auf der Suche, das ist wahr – ein Leben lang. Oftmals wissen wir gar nicht recht, was uns eigentlich fehlt – bis wir Jesus begegnen, dem Sohn Gottes. Was dann passiert, ist schwer in Worte zu fassen, der Augenblick, in dem wir erkennen, wie sehr wir geliebt sind.

Zugegeben, es ist ein altes Lied und seine Sprache nicht mehr zeitgemäß, aber schon als Kind hat es mich berührt und als Jugendlichen immer wieder angesprochen. Eleonore Fürstin von Reuß hat 1867 den Text verfasst und bringt dieses Anliegen – das Suchen und Finden – auf den Punkt:

Ich bin durch die Welt gegangen, und die Welt ist schön und groß,

und doch ziehet mein Verlangen mich weit von der Erde los.

Ich habe die Menschen gesehen, und sie suchen spät und früh,

sie schaffen, sie kommen und gehen, und ihr Leben ist Arbeit und Müh.

Sie suchen, was sie nicht finden, in Liebe und Ehre und Glück,

und sie kommen belastet mit Sünden und unbefriedigt zurück.

Es ist eine Ruh vorhanden für das arme müde Herz;

sagt es laut in allen Landen: Hier ist gestillet der Schmerz.

Es ist eine Ruh gefunden für alle, fern und nah,

in des Gotteslammes Wunden, am Kreuze auf Golgatha.

Wie sehr wünsche ich mir dieses Ende für mein Leben, und wie deutlich verspricht die Bibel genau das den Menschen, die an Jesus Christus glauben. »Wer den Sohn hat, der hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.« (1. Johannes 5,12)

Auf dem Weg nach Hause

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