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Apokryphen und weitere Traditionen

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Weiter ausgemalt wurde das Wirken von Petrus seit dem 3. Jahrhundert in frühchristliche Erzählungen, die vor allem in Vorderasien entstanden und heute zu den apokryphen Apostelakten zählen. Mit dem Begriff Apokryphen (griech.: geheim, verborgen) bezeichnet man Schriften, die nicht zu den biblischen Büchern gehören, die sich zwar in deren thematischem Rahmen bewegten, aber als verdächtig galten. Papst Innozenz I. bemerkte 405, dass gewisse Schriften nicht zum Kanon der biblischen Schriften zählen, sondern als Apokryphen gelten sollten.5 Die apokryphen Petrusakten berichten unter anderem vom Wirken des Petrus in Rom, auch von seinem Martyrium mit der Kreuzigung kopfunter. Zahlreiche dieser Geschichten wurden in der Folge bildlich dargestellt. Dies verdeutlicht, wie sehr sich der Kult um Petrus festigte und in welchem Maße sich Themen, die auf eine Sonderstellung des Petrus hindeuten könnten, verbreiteten und damit die Vorrangstellung Roms ins Bewusstsein hoben.

Resümiert man die Zeugnisse zu den frühen römischen Traditionen um Petrus, so dürfte es möglich, wenn auch nicht sicher sein, dass Petrus nach Rom kam und dort starb.6 Die genaueren Umstände bleiben unklar; Ausgrabungen bezeugen lediglich eine Verehrungsstätte, die schon früh auf Petrus bezogen wurde. Auch die römische Gemeinde wird relativ früh mit Petrus verknüpft, ohne dass jedoch dem Apostel eine direkte Leitungsfunktion zugeschrieben wurde.

Geschichte des Papsttums im Mittelalter

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