Читать книгу Wir Hawaiianer vom Bahnhof Sülmertor - Klaus Keilbach - Страница 11
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Das Gymnasium setzte mich die nächsten zwei Jahre schwer unter Druck. Es bewahrheiteten sich die Befürchtungen meiner Eltern. Mathematik oder Englisch hatten gegen meine Gitarre so gut wie keine Chance. Zudem fand ich auch vieles andere um einiges aufregender als die Schule. Fußballspielen oder „Lager bauen“ am Neckarufer - oder in den noch immer existierenden Nachkriegsruinen des Heilbronner Industriegebietes - waren verlockender als Hausaufgaben oder die Vorbereitungen auf Klassenarbeiten. Es gab unendlich viele Möglichkeiten meine Huckleberry Finn Träume zu leben und die trostlose Schulrealität zu verdrängen. Trostlos gestalteten sich auch die Freundschaften in der neuen Schule. Als Kind einer Arbeiterfamilie aus dem Industriegebiet hatte ich einen schweren Stand unter den Ärzte- oder Fabrikantensöhnen, deren Väter diese Firmen - in der Salz- und Austraße in der ich aufwuchs - betrieben.