Читать книгу Wir Hawaiianer vom Bahnhof Sülmertor - Klaus Keilbach - Страница 12
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BEAT CLUB
Zaghaft gab es nun die ersten Versuche im öffentlichen Rundfunk, die neue Musik die sich „Beat“ nannte zu präsentieren. Einmal pro Woche sendete ein regionaler Radiosender die Livesendung „MITTWOCHSPARTY“. Studio Gäste - meist Abiturienten oder Studenten - waren zu Gast im Studio und wünschten sich ihre Lieblingslieder. Vorwiegend englisch gesungene, aktuelle Popmusik, die man „Beat Musik“ nannte. Am 25.September gab es im Fernsehen den ersten „BEAT-CLUB“ aus Bremen. Und nun bekamen meine bisher noch recht unkonkreten Vorstellungen von dem, was ich mit der Gitarre überhaupt einmal machen wollte eine ungewöhnliche Klarheit. Schlaghosen, lange Haare und laute Gitarrenmusik war genau das, was ich gesucht hatte. Plötzlich machte alles Sinn. Von meinen Eltern wurde diese Sendung gefürchtet, da sie wohl ahnten, was diese Musik in mir auslösen könnte. Tatsächlich begann die Situation Ende der zweiten Gymnasialklasse zu eskalieren. Als ich dabei ertappt wurde, wie ich die Unterschrift meines Vaters nach einer wiederholt in den Sand gesetzten Klassenarbeit eigenhändig gefälscht hatte, empfahl man meinen Eltern mich von der Schule zu nehmen. Im Gegensatz zu einigen anderen Leuchten unter meinen Klassenkameraden, deren Eltern ihr Geld oder ihren Einfluss ins Rennen warfen um ihre Brut durch den Parcours zu lotsen, gab es diese Möglichkeit für mich nicht. Wobei ich zugeben muss, dass ich sowieso keinerlei Interesse mehr hatte diese Karriere fortzusetzen.