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8.
Catch as catch can

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Sigismund Schröder lief sonntags im TV zu großer Form auf: In SS-Uniform trat der Wrestler mit Militärstiefeln auf die Gegner ein. Den Referee streckte er beim Hitler-Gruß nieder. „Widerlich“, fanden nicht nur unsere Freunde.

Mit einem Telefonat lockte ich den Catcher in unseren Betrieb: „Das ‚ö‘ in deinem Namen gibt es in keinem australischen Setzkasten … wenn du Visitenkarten brauchst, produzieren wir diese in wenigen Minuten!“

Tags drauf saß Sigismund in meinem Büro. Der ‚hässliche Deutsche‘ entpuppte sich als netter Kerl. Wir klönten über seine Heimat Hamburg und den HSV. Doch unbelehrbar erklärte er: „Mit der Show verdiene ich Geld in den USA und in Südafrika … Der Australien-Vertrag läuft sechs Wochen … Wenn ich es nicht mache, macht es jemand anderes …“

„Damit ist das Gespräch beendet“, komplimentierte ich den Hamburger aus meinem Büro, „deine Visitenkarten liegen in der Druckerei.“ Fünf Minuten später herrschte dort Chaos: Der Inhalt des Handsetzkastens lag verstreut auf den Tischen. Der Wrestler krakeelte lauthals: „The Swastika (das Hakenkreuz) is missing – I kill you all!“

Genervt empfahl ich dem ausgerasteten Showstar, die Nummer im TV abzuziehen – sonst würde ich die Polizei rufen. Sigismund beruhigte sich und bat höflich in deutscher Sprache: „Kannst du mir ein Taxi besorgen?“

Die Drucker ließ ich in dem Glauben, ich hätte dem Typen Schläge angedroht. Doch ich musste die Lehre ziehen: Nicht alle Menschen kann ich überzeugen! Und wie ich kürzlich erfuhr, laufen ähnliche Shows noch heute.



Meine schönsten Flops

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