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Spektakuläre Ausblicke in Tirol und Bayern erleben

Wanderungen und Natur

1. Partnachklamm, Garmisch-Partenkirchen

Eine 700 Meter lange und vom Wildbach Partnach teilweise über 80 Meter tief eingeschnittene Klamm im Reintal nahe Garmisch-Partenkirchen. Umgeben von massiven Felswänden bieten sich bei jedem Schritt neue, atemberaubende Perspektiven. www.partnachklamm-info.de

2. Schachen, König Ludwig Jagdhaus, Elmau

Auf dem Schachen befindet sich das Königshaus am Schachen des bayerischen Königs Ludwig II., das 1869 bis 1871 erbaut und von Ludwig II. bei seinen jährlichen Aufenthalten im Gebirge genutzt wurde. Der Schachen bietet einen guten Ausblick auf das Reintal.

3. Isarursprung, Scharnitz

Der Isarursprung befindet sich im Gemeindegebiet Scharnitz in Tirol umringt vom gewaltigen Bergmassiv des Karwendels. Das kristallklare, blaue Wasser begleitet die Besucher auf dem Weg zum Ursprung der Isar durch das eindrucksvolle Hinterautal.

4. Kulturrundwanderweg, Reith

Der Kulturweg in Reith bei Seefeld ist ein Rundwanderweg und führt von Reith nach Leithen und wieder zurück. Auf dem kulturellen Wanderweg passiert man zehn historische Denkmäler, die über die Geschichte und die Kultur von Reith erzählen.

5. Hofgarten, Innsbruck

Der Hofgarten ist die grüne Lunge im Herzen von Innsbruck. Er grenzt an die Kaiserliche Hofburg und liegt nahe der Talstation der Nordkettenbahnen. www.innsbruck.info

Wer Zeit hat, sollte unbedingt einen Aufenthalt in Innsbruck einplanen,

Innsbruck als zweimaliger Austragungsort der Olympischen Winterspiele ist bekannt als Wintersportparadies und für seine zahlreichen Bauwerke aus der Zeit Kaiser Maximilians I. Wer Zeit hat, sollte daher unbedingt einen Aufenthalt in der Stadt einplanen, bevor das eigentliche Ziel der Reise, die Karwendelbahn befahren wird.

Die Züge in Richtung Garmisch-Partenkirchen, Mittenwald, Scharnitz oder Seefeld in Tirol verkehren unter der Linienbezeichnung S 6. Wie in Deutschland wurde die Bezeichnung »S-Bahn« als schnelle in kurzen Abständen verkehrende Schnellbahn in den Verdichtungsräumen massiv verwässert, sodass inzwischen viele Regionalzüge, teilweise im Stundentakt verkehrend, den Namen S-Bahn führen. Auf der Karwendelbahn besteht aber ein Halbstundentakt mit wenigen Lücken. Sonntags gibt es um die Mittagszeit sogar die Gelegenheit die Strecke mit dem ICE zu bereisen. Im ICE sind jedoch das Einfach-raus- und Bayern-Ticket nicht gültig. Die Aussicht aus den Regionalzügen ist jedoch mindestens gleichwertig oder eher sogar besser, weil die Fenster deutlich größer sind. Die Züge verlassen den Bahnhof Innsbruck in südwestliche Richtung. Die Gleise schwenken bereits am Bahnhofsende der nun als »Arlbergbahn« bezeichneten Strecke Richtung Bludenz aus. Nächster Halt ist der Westbahnhof, ehe der Inn mittels einer großen Brücke gekreuzt wird. Noch verläuft die Bahnlinie durch das Stadtgebiet. Innsbruck-Hölting ist der letzte Talbahnhof. Schon bis zur nächsten Station Allerheiligenhöfe gewinnt die S-Bahn an Höhe.


Scharnitz ist der Grenzbahnhof zwischen Deutschland und Österreich.


Die farbenfrohen Fassaden des Innsbrucker Stadtteils Mariahilf

Steile Strecke mit toller Aussicht

Der Bahnhof Allerheiligenhöfe liegt mit 631 Meter 49 Meter höher als unser Ausgangsbahnhof Innsbruck. Doch das ist noch gar nichts. Nun beginnt die Bergstrecke, die im Bahnhof Seefeld in Tirol mit 1182 Metern ihren höchsten Bahnhof erreicht. Noch bis zum Bahnhof Kranebitten verläuft die Bahnstrecke durch Wiesen, Wälder und Siedlungen. Der interessanteste Abschnitt folgt nach dem Halt in Kranebitten. Bis Hochzirl verlaufen die Gleise stetig steigend am Berghang oberhalb des Inntals und bieten einen wunderschönen Ausblick ins Tal. Es folgen Tunnels, Galerien und Viadukte, die nochmals verdeutlichen, wie schwierig es war, für die Bahnlinie eine Trasse am steilen Berghang zu finden. Mit 1803 Metern ist der Martinswandtunnel der längste auf der gesamten Strecke. Nach weiteren drei Kilometern wird der Bahnhof Hochzirl erreicht. Er ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen. Für Eisenbahnfreunde und Interessierte an der Streckenführung der Karwendelbahn gibt es ab dort einen fast ebenen Weg zur 66 Meter langen Schloßbachgrabenbrücke, die wenige Minuten nach dem Bahnhof Hochzirl auch von den Zügen überquert wird. Die Bahnlinie verläuft nun hauptsächlich durch Wälder entlang des Berghangs. Erst bei Leithen rücken wieder schöne Bergwiesen ins Blickfeld der Bahnreisenden. Über Reith erreicht der Zug nun die Station Seefeld in Tirol. Bemerkenswert ist der neue Bahnhof, der eigens zur Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 2019 umgebaut wurde. Seefeld gehört zu den populärsten Wintersportorten Tirols. Hier treffen sich Profi-Skilangläufer, Biathleten und Nordische Kombinierer, um bei Weltcup- und Weltmeisterschaftsrennen ihre Kräfte zu messen. Die guten Bedingungen zum Skifahren und Rodeln nutzen natürlich auch viele Urlauber. Seefeld gehört zu den schneesichersten Regionen Österreichs, zieht aber auch im Sommer viele Touristen zum Wandern, Radeln und Golfspielen an. Weiter geht es zur nächsten Station, Scharnitz. Dort sind nicht nur die denkmalgeschützte katholische Pfarrkirche Maria Hilf einen Besuch wert, sondern unter anderem auch das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende Aufnahmsgebäude. Seine Architektur ist ebenso wie die anderen original erhaltenen Bahnhöfe der Karwendelbahn am Heimatstil orientiert. Direkt nach dem Bahnhof wird die Staatsgrenze Österreich/Deutschland bei Kilometer 33,16 überfahren. Vom Zug aus kann man die Kilometertafeln an den Oberleitungsmasten gut erkennen. Die Staatsgrenze ist also 33,16 Kilometer von Innsbruck und 123,5 Kilometer von München entfernt. Auf dem nun folgenden deutschen Streckenabschnitt nehmen die Kilometerangaben nämlich bis München ab. Über die Stationen Mittenwald und Klais erreichen wir bald den Bahnhof Garmisch-Partenkirchen. Der bayrische Skiort ist seit Jahrzehnten ein geschätztes Reiseziel für Wanderer, Eisläufer und Skifahrer. Auch Mountainbiker kommen gerne hierher, weil von Garmisch-Partenkirchen aus viele interessante Touren starten. In der Nähe der Stadt liegt die Zugspitze, die mit 2962 Metern der höchste Berg Deutschlands ist. Zum Gipfel geht es mit der Zugspitzbahn und einer Seilbahn. Im Winter herrscht in dem Skigebiet Hochbetrieb. Die meisten Züge verkehren weiter zum ursprünglichen Ausgangspunkt der Rundreise, München Hbf. Auch dieser Abschnitt der Strecke bietet vor dem Alpenpanorama herrliche Ausblicke.


Der höchste deutsche Berg ist die Zugspitze mit ihrem Gipfelkreuz.


Nur noch ganz selten werden einstöckige Waggons als Ersatz eingesetzt.

Bei Leithen rücken wieder schöne Bergwiesen ins Blickfeld der Bahnreisenden.

Kleine Geschichte der Bahn

Die Karwendelbahn oder auch Mittenwaldbahn wurde von 1910 bis 1912 von den Bauunternehmern und Josef Riehl und Wilhelm Carl von Doderer als elektrische Lokalbahn erbaut. Dampflokomotiven waren auf dieser Strecke daher nicht im Einsatz. Die Kosten trug die von den beiden gegründete Mittenwaldbahn AG. Erbaut wurde in einem Zug die Mittenwaldbahn und die Außerfernbahn von Garmisch-Partenkirchen nach Reutte in Tirol. Im Verhältnis zur Streckenlänge gehörte die Mittenwaldbahn aufgrund der zahlreichen Tunnel, die gebaut werden mussten, zu den damals teuersten Bahnprojekten. Baubeginn war am Tunnel durch die Martinswand. Die Betriebsführung erfolgte grenzüberschreitend durch die jeweiligen Staatsbahnen, die österreichische Bahn war für die Strecke Innsbruck–Garmisch, die Königlich Bayerischen Staats-Eisenbahnen beziehungsweise ihre Nachfolger für die Strecke von Garmisch nach Reutte zuständig. 1935 wurde die Strecke auch Eigentum der jeweiligen Staatsbahn. Seit Eröffnung wird die Strecke auch touristisch genutzt.


Der urbayerische Ortskern von Mittenwald mit der Kirche St. Peter und Paul

Sehenswertes entlang der Strecke

Stadt InnsbruckDas Goldene Dachl oder die Kaiserliche Hofburg sind über Innsbruck hinaus bekannt. Die Altstadt an sich lohnt auf jeden Fall einen Besuch. Ein weiteres Ausflugsziel in Innsbruck ist das Schloss Ambras. Mit der Innsbruck Card sind die Sehenswürdigkeiten übrigens kostenlos zu besichtigen.

ZugspitzeDas Zugspitzmassiv ist mit 2962 Metern über dem Meer die höchste Erhebung Deutschlands. Der Berg ist heute mit drei Bergbahnen, der Tiroler Zugspitzbahn, der Bayerischen Zugspitzbahn und der Seilbahn Zugspitze, erschlossen. Direkt vom Bahnhof Garmisch-Partenkirchen aus verkehrt die Zugspitzbahn, eine Zahnradbahn, in der auf der Talstrecke bis Grainau auch das Bayern-Ticket anerkannt wird. Tel. 08821 – 797-0, www.zugspitze.de.

Karwendel-SeilbahnIn nur zehn Minuten erreicht man vom Bahnhof zu Fuß oder per Wanderbus die Talstation der Karwendelbahn. Die Seilbahn ist die zweithöchste Bergbahn von Deutschland und bietet von der Bergstation aus wunderbare Wandermöglichkeiten. Tel. 08823 – 93 76 76-0, www.karwendelbahn.de

STRECKENVERLAUF

Garmisch-Partenkirchen – Kaltenbrunn – Klais – Mittenwald – Grenze DB/ÖBB – Scharnitz – Seefeld in Tirol – Reith – Hochzirl – Martinswand – Kranebitten – Allerheiligenhöfe – Innsbruck-Hötting – Innsbruck Westbahnhof – Innsbruck


Das goldene Dachl in Innsbruck ist eines der Highlights der Stadt.


Zwischen Innsbruck und Scharnitz wird die Strecke von der S-Bahn Innsbruck genutzt.

TIPPS & INFOS

MITFAHRENDurchgängige Züge von Garmisch-Partenkirchen nach Innsbruck über die gesamte Strecke gibt es im 2-Stunden-Takt. Der Abschnitt Innsbruck – Scharnitz wird von der S-Bahn-Linie 6 bedient. Diese verkehrt mindestens im Stundentakt. Eine Besonderheit ist die ICE-Verbindung von Hamburg über die Karwendelbahn nach Innsbruck. Dieser Zug verkehrt im Regelfall aber nur samstags von Deutschland nach Innsbruck und sonntags wieder zurück. Vorbei sind leider die Zeiten, als noch älteres Wagenmaterial mit Fenster zum Öffnen auf der Strecke unterwegs war. Bei den modernen, klimatisierten Fahrzeugen lassen sich die Fenster leider nicht mehr öffnen.

TICKETSDas Bayern-Ticket gilt auf der Karwendelbahn nur bis zum Bahnhof Mittenwald. Der Grenzbahnhof ist Scharnitz. Auf dem Abschnitt zwischen Mittenwald und Innsbruck bietet sich für Gruppen das Einfach-raus-Ticket an, das bereits in Garmisch-Partenkirchen am Automaten oder im Reisezentrum erworben werden kann. Auf der Strecke sind auch alle regulären Fahrscheine aus dem großen Angebot der Deutschen Bahn AG und den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) gültig. Fahrscheine gibt es online auf den Webseiten www.bahn.de. und www.oebb.at, aber auch an allen Automaten auf den Bahnhöfen. Teilweise sind Einzelfahrkarten preiswerter als das Bayern- oder Einfach-raus-Ticket, insbesondere dann, wenn man den Fahrpreis noch mit der Vorteilscard (ÖBB) oder Bahncard reduzieren kann.

ANREISEStündliche Züge verkehren von München nach Garmisch-Partenkirchen. Auch von Kempten über die Außenfernbahn ist eine Anreise möglich. Eine Rundreise ergibt sich mit dem Bayern- und Einfach-raus-Ticket von München über Kufstein und Innsbruck nach Garmisch-Partenkirchen und weiter nach München.

AUF EINEN BLICK

Eröffnung1912

Fahrzeit81 Minuten

Streckenlänge56 Kilometer

Anzahl Tunnel16

Höchstgeschwindigkeit70 km/h

ZugModerne Elektrotriebwagen vom Typ Talent 1 (ÖBB) und Talent 2 (DB)

Deutschland mit dem Zug entdecken

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