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5Elbtalbahn

Unterwegs zwischen Erzgebirge und der Sächsischen Schweiz

Eine landschaftlich äußerst reizvolle Strecke ist die Hauptbahn von Dresden nach Prag im deutschen Abschnitt zwischen Dresden und Schöna. Dort endet auch der deutsche Streckenabschnitt.

Fast 1100 Kilometer lang ist die Elbe, die zwischen Schöna und Hamburg in Deutschland verläuft. Ein richtiges Elbtal gibt es jedoch nur zwischen Pirna und der Tschechischen Republik. Größtenteils verläuft die Elbe durch norddeutsches Tiefland und wenig bergiges Gelände. Gemessen an der Größe ihres Einzugsgebiets von 148 300 Quadratkilometern liegt die Elbe in Europa nach Donau, Weichsel und Rhein an vierter Stelle. Zu den Top-30-Bahnstrecken in Deutschland zählen wir den Abschnitt flussaufwärts von Dresden bis zum Endpunkt der S-Bahn-Linie 1 in Schöna. Auf diesem Abschnitt verkehren neben den S-Bahn-Zügen im Halbstundentakt die stündlichen Fernverkehrszüge von Dresden nach Prag. Zum Einsatz kommen dort klassische Lok-Wagen-Züge als EC und die deutsch-österreichischen RailJet-Züge, die betrieblich mit dem ICE 2 zu vergleichen sind.


Die Dresdner Hofkirche wurde unter Kurfürst Friedrich August II. im Barockstil erbaut.

Einstieg in Dresden

Zwar besteht der RailJet auch aus einer Lokomotive und Waggons. Diese sind jedoch fest gekuppelt und an einem Zugende befindet sich ein Steuerwagen. Wird mehr als eine Einheit benötigt, hängt man einfach zwei Einheiten zusammen, die dann von einem Lokführer gesteuert werden können. Die Fernverkehrszüge halten nur in Dresden und Bad Schandau. Zunächst geht die Fahrt von Dresden Hauptbahnhof relativ reizlos durch die Vororte der Landeshauptstadt. Die Elbe selbst ist zunächst nicht zu sehen. Wer von Berlin/Leipzig über Dresden-Neustadt angereist ist, hat den Fluss aber schon einmal beim Überqueren vor der Stadtkulisse Dresdens gesehen. Der erste wichtige Haltepunkt ist Heidenau. Dort zweigt die einst schmalspurige Müglitztalbahn in Fahrtrichtung rechts nach Kurort Altenberg ab. Bis Pirna ist die Strecke noch viergleisig. Beim Haltepunkt Heidenau-Großsedlitz kommt die Elbe auf der in Fahrtrichtung linken Seite wieder ins Blickfeld. Sie wird die Bahn und uns von nun an begleiten. Schon in Pirna lohnt es sich, auszusteigen. Die reizvolle Altstadt lädt zum Bummeln und Verweilen ein. Zahlreiche gute Gaststätten sorgen für die sichergestellte kulinarische Versorgung. Auf dem von nun an zweigleisigen Abschnitt folgt nach Pirna der Halt in Stadt Wehlen (Sachsen), so der vollständige Name. Das »Stadt« steht auf dem Bahnhofschild, weil es auch Dorf Wehlen gibt. Allerdings ohne Bahnanschluss. 3,2 Kilometer weiter flussaufwärts erreicht die S-Bahn den Haltepunkt Kurort Rathen (Kr. Pirna) mit seiner weltbekannten Bastei. Diese erreicht man vom Bahnhof aus mittels der Personenfähre, ebenso wie die Anlegestelle der Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft, die zwischen Dresden und Bad Schandau unter anderem historische Raddampfer einsetzt. Nach dem Halt in Rathen folgt nach wenigen Kilometern in den klimatisierten Doppelstockwagen die Station Königstein mit ihrer von weitem sichtbaren Festung oberhalb der Stadt. Diese ist vom Bahnhof aus zu Fuß oder alternativ mit dem Omnibus erreichbar. Ein Besuch der Festung ist aber im Gegensatz zur Bastei in Rathen nicht kostenfrei. Der dichte Zugverkehr mit langen Güterzügen lastet die Bahnlinie gut aus. Zwischenzeitlich beschallen die Güterzüge auch nicht mehr das ganze Tal, weil die Metallgussbremssohlen der Güterwagen durch Kunststoff-Bremsklötze ersetzt wurden. Auch lärmmindernde Maßnahmen an den Gleisen wurden in den letzten Jahren getroffen. Verschont blieben die Reisenden bislang von Lärmschutzwänden, die vielleicht die Anwohner schützen, aber auch die Aussicht komplett zerstören und das Landschaftsbild stören. Immer wieder sieht man auch nur Lokomotiven ohne Zug durchs Elbtal fahren. Sie haben Güterzüge bis zum Systemwechselbahnhof Schönau gebracht.

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