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ALLES AUF RESET

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Mir saßen zwei Männer gegenüber, die doppelt so alt waren wie ich, und die wie kleine Kinder miteinander spielten. Von ihnen beiden ging eine Energie aus, die ich in dieser Intensität noch nie bei anderen Menschen erlebt hatte. Sie schienen sich nicht nur blind zu verstehen, sondern es kam mir gar so vor, als seien sie Mitglieder eines Bundes, von dem ich noch nichts wusste; als würden sie ein Geheimnis kennen, das mir bislang verborgen geblieben war. War ich deswegen hier, fragte ich mich, um von diesem Geheimnis zu erfahren? Rudolf Schenker und Paulo Coelho zählen zu den erfolgreichsten Künstlern ihrer Generation, mehr noch, aller Zeiten und haben in ihrem Leben alles erreicht, wonach ich mich sehnte. Paulo hatte bis zu diesem Tag 135 Millionen Bücher verkauft und Rudolf mit seinen Scorpions etwa 110 Millionen Tonträger. Auf der einen Seite waren da zwei Superstars, zwei Multimillionäre, zwei großartige Künstler, die schon alles gesehen, probiert und erlebt hatten, und auf der anderen Seite war ich, der nicht wusste, ob er bald noch seine Rechnungen würde zahlen können. Unterschiedlicher hätten unsere Leben nicht aussehen können.

»Was liegt dir auf dem Herzen?«

»Wie? Was?«, kam es etwas unbeholfen aus mir heraus.

Rudolf hatte mich mit seiner Frage mitten aus meinen Gedanken gerissen. Zwei Mitglieder des 100-Millionen-Dollar-Klubs sahen mich in diesem Moment erwartungsvoll an. Hatte ich was verpasst? Ich hörte das Klacken von Paulos Fotoapparat und konzentrierte mich darauf, so schnell wie möglich zurück in die Gegenwart zu gelangen.

»Paulo, darf ich dich was fragen?«

»Was immer du möchtest.«

»Was würdest du tun, wenn du noch einmal neu beginnen könntest? Welchen Rat würde der alte Paulo Coelho dem jungen Paulo Coelho geben?«

Rudolf lächelte über meine Frage und begann, ein paar Autogrammkarten für Freunde von Paulo zu signieren.

»Oh, das ist schnell beantwortet«, sagte Paulo, ohne zu zögern. »Ich würde ihm raten: Höre auf dein Herz, achte auf die Zeichen und gehe deinen Weg.«

Die gleiche Antwort hätte Rudolf mir auch gegeben. War das etwa das große Geheimnis, dieser eine Satz? Ich wiederholte ihn noch einmal in meinen Gedanken: Höre auf dein Herz, achte auf die Zeichen und gehe deinen Weg. »Wenn es doch nur so einfach wäre ...«

»Es ist so einfach!«, fiel mir Rudolf ins Wort ohne seinen Blick von den Autogrammkarten, die er gerade schrieb, abzuwenden. »Du darfst lediglich keine Angst haben. Gib ihr keine Macht über dich. Überwinde sie!«

Folgst du der Angst, kommst du nirgendwohin, denn sie hält dich in einem Käfig gefangen. Glaubst du hingegen an deine eigenen Fähigkeiten, stehen dir alle Türen offen.

Why not?

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