Читать книгу Why not? - Ларс Аменд - Страница 8

Die Reise auf dem Wunderteppich

Оглавление

Mein altes Nokia-Handy blinkte. Ich hob es vom Sofa auf, sah, dass ich acht Anrufe verpasst hatte, und schaltete es wieder aus. Ich wollte mit niemandem sprechen. Warum war mir alles nur so egal geworden? Was hatte das zu bedeuten? Wäre ich wenigstens verliebt, wünschte ich mir oft, dann könnte ich nachts von ihr träumen und ihr nach dem Aufwachen einen Liebesbrief schreiben. Ich könnte mich in den Zug setzen und zu ihr fahren und ihr in die Augen blicken und sagen: »Danke, dass du mich daran erinnerst, wer ich bin, wenn ich selbst es vergesse. Danke, dass du mich meine Traurigkeit vergessen lässt und mich zurück zu meinen wahren Träumen geführt hast.« Ich hätte eine Aufgabe, ein Ziel, es gäbe Hoffnung. Aber so? Da war nichts. Ich nahm ein Aspirin und ging zurück ins Bett. Es dauerte nicht lange und eine vertraute Stimme begrüßte mich. Ich versuchte zu lächeln und meinte es sogar ehrlich.

»Warum können wir uns nicht vertragen?«, fragte ich.

»Können wir doch.«

»Und warum tun wir es nicht?«

»Weil es dir anscheinend noch nicht schlecht genug geht.«

Ich drehte mich beleidigt um. Der Brainfucker lachte und schwebte mit seinem fliegenden Teppich zu mir rüber und bewarf mich mit kleinen Rubinen. Hatte der Witzbold echt einen schwarzen Turban auf seinem Kopf?

»Machst du jetzt auf Aladin, oder was?«

»Wieso nicht? Du könntest ruhig auch mal wieder Spaß haben. Hast du aber nicht, weil du ein Idiot bist und lieber dein Leben verschläfst. Komm schon, spring auf. Wir drehen eine Runde.«

»Ich bin aber nicht schwindelfrei.«

»Mach dir darüber mal keine Sorgen«, lachte er und streckte seinen Arm nach mir aus.

Vorsichtig bestieg ich den Teppich. Ich musste Hunderte Diamanten, Smaragde und Rubine zur Seite räumen, um es einigermaßen bequem zu haben.

»Kann ich die alle runterschmeißen?«, fragte ich etwas unsicher.

»Ja, hau sie nur weg. Ich habe genug davon.«

Ich klammerte mich fest an ihn, dann ging es los. Es wurde augenblicklich dunkel. Hoch über dem Atlantischen Ozean sahen die Sterne wie Straßenlaternen aus, die uns den Weg wiesen.

»Ich sag dir jetzt mal was.« Der Brainfucker drehte sich um und ließ seinen Teppich freihändig fliegen. »Wenn du etwas wirklich willst, wird Gott, das Universum, die Energie des Lebens – für diese Macht gibt es viele Namen – alles tun, um dich dabei zu unterstützen. Du hast dir eben die Sterne angesehen, richtig? Ein kleiner Rat von mir: Greif nach ihnen, sooft du kannst. Du wirst überrascht sein, wie oft du einen erwischen wirst.«

»Willst du mich verarschen?«, prustete ich. »Wo hast du den Spruch denn her, aus einem Glückskeks?«

Er sah mich an, schloss seine Augen, streckte seelenruhig seine Hand aus, öffnete seine Augen wieder und ließ einen wunderschön funkelnden Stern durch seine Finger gleiten.

»Und jetzt du«, lachte er.

Ich fuchtelte unbeholfen mit meinen Armen umher und wäre fast vom Teppich gefallen. Bei ihm sah es so einfach aus, verdammt.

»Wie hast du das gemacht?«

»Mit einem Hauch Magie. Ich hab’s dir schon 100-mal gesagt: Wer nicht an Wunder glaubt, ist selbst Schuld, wenn ihm keine widerfahren. Ändere deinen Blickwinkel, und schon ändert sich deine Welt.«

»Ach, fick dich!«

»Geht nicht. Ich bin du. Schon vergessen?«

Vor uns tauchte die Skyline von New York auf.

»Was machen wir hier?«, fragte ich beeindruckt.

»Zu Abend essen.«

Why not?

Подняться наверх