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Satzarten

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Sätze können in der Grammatik auch in kommunikativ-pragmatischer Hinsicht subklassifiziert werden. Dabei geht es insbesondere um die Einstellung der Textproduzenten zum Gesagten, die Modalität.1 Die verschiedenen Satzarten werden daher auch als Satzmodi bezeichnet, wobei im Deutschen in der Regel zwischen fünf von diesen differenziert wird:

Aussagesatz (Deklarativsatz)
Fragesatz (Interrogativsatz)
Aufforderungssatz (Imperativsatz)
Wunschsatz (Optativsatz)
Ausrufesatz (Exklamativsatz)

Bei Aussagesätzen steht das finite Verb an zweiter Stelle, die Intonation fällt im Mündlichen zum Satzende hin ab, im Schriftlichen wird ein Punkt als Satzschlusszeichen gesetzt. Mögliche Modusformen der Verben sind der Indikativ oder der Konjunktiv II.

Max hätte schon vor drei Wochen zum Arzt gehen sollen.

Fragesätze lassen sich in Ergänzungsfragesätze (24a), Alternativfragesätze (24b) und Entscheidungsfragesätze (24c) unterscheiden, letztere können mit ja oder nein beantwortet werden. Die Verbstellung kann dabei anzeigen, welche Art von Fragesatz vorliegt. So befindet sich bei Alternativ- und Entscheidungsfragen das finite Verb an der ersten Stelle. Ergänzungsfragen beginnen mit einem Fragewort. Diesem folgt das finite Verb an der zweiten Stelle im Satz.

1 a) Wann spielen wir mal wieder Golf?b) Spielst du lieber Golf oder Tennis?c) Spielen wir heute Abend Golf?

In der Schriftsprache werden Fragesätze mit einem Fragezeichen beendet, im Mündlichen ist die Intonation zum Satzende hin in der Regel ansteigend. Mögliche Verbmodi sind wiederum der Indikativ und der Konjunktiv II.

Charakteristisch für Aufforderungssätze sind eine Verberststellung sowie Verbformen im Imperativ.2 Vielfach fehlt das Subjekt. Das typische Satzschlusszeichen ist das Ausrufezeichen, wenngleich im aktuellen Schriftsprachgebrauch vielfach ein Punkt gesetzt wird (vgl. Kap. 2.1.2).

Mach ja keinen Unfug!

Wunschsätze lassen sich in reale (26a) und irreale unterscheiden, wobei letztere Verbformen im Konjunktiv II Plusquamperfekt enthalten, was die Erfüllung des Wunsches als ‚unwahrscheinlich‘/‚unmöglich‘ kennzeichnet (26b). Wunschsätze können ebenfalls mit einem Punkt oder einem Ausrufezeichen beendet werden, im Mündlichen fällt die Intonation zum Satzende ab.

1 a) Wenn doch der Frühling endlich käme.b) Wenn die Bahn nur pünktlich gekommen wäre.

Ausrufesätze betonen die emotionale Haltung des Textproduzenten. Dieser Kategorie können nahezu alle Sätze zugeordnet werden, die mit Nachdruck geäußert werden. Deshalb lassen sich kaum formale Kriterien nennen, die einen Exklamativsatz eindeutig anzeigen.

Du bist ja heute wieder lustig!

Linguistische Stil- und Textanalyse

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