Читать книгу Imperium der Foronen: Raumschiff Rubikon Band 9-16: Science Fiction Abenteuer Paket - Lars Urban - Страница 25
8 | Das Projekt
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Das Projekt
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K ARGOR ZOG SICH ZURÜCK und ließ Scobee mit ihren Gedanken allein.
Die Entität hatte von einem Projekt gesprochen – was immer das letztlich auch heißen mochte.
Und wir nehmen dabei wohl die Rolle von Versuchstieren ein!, überlegte sie. Schon deshalb gefiel ihr diese Zukunftsaussicht ganz und gar nicht.
Scobee blieb eine Weile allein in einem Raum ohne Öffnungen. Es gab keinerlei Zugänge, aber ihr war inzwischen klar, dass dies vielleicht auch nur eine Illusion war – beziehungsweise, dass die eigentlichen Zugänge so getarnt waren, dass Scobee sie unmöglich entdecken konnte.
Das ist offenbar die Bestrafung, die Kargor für mich vorgesehen hat, dachte Scobee. Was hat er vor? Gott zu spielen? Fehlen ihm dazu die sterblichen Untertanen?
Oder konnte es wirklich sein, dass die Entität so viel Zeit dafür brauchte, um sich darüber klar zu werden, ob Scobee nun eliminiert werden sollte, weil sie nicht zur Gruppe passte oder nicht. Soll er mich doch auslöschen, wenn er glaubt, dass sein sogenanntes Projekt dadurch eine höhere Erfolgsaussicht hat!, dachte Scobee voll tief empfundener Wut. Mir wird dann wenigstens die Teilnahme daran erspart!
Schon bei Reuben Cronenberg, dem sie genetisch zu Gehorsam verpflichtet war, hatte sie es nicht ausstehen können, zu einer Befehlsempfängerin herabgewürdigt zu werden, die keinerlei Einfluss mehr auf die Entwicklung hatte.
Schließlich schien sich Kargor entschieden zu haben.
Zumindest glaubte Scobee das, die inzwischen einsah, dass es vielleicht nicht gerade die allerklügste Entscheidung gewesen war, Kargor so zu provozieren, wie sie es getan hatte.
Ich hätte mich an Prosper Mérimée und den anderen orientieren sollen, was den Umgang mit der Entität angeht, überlegte sie. Aber nun ist es wohl zu spät, um das noch bedauern zu können. Die Würfel sind gefallen. So oder so.
Nachdem noch etwas mehr Zeit – Scobee hatte keine Ahnung wie viel – vergangen war, bildete sich in einer der Wände eine Tür.
„Kargor?“, rief sie.
Keine Antwort.
Die Herrschaft ist wohl beleidigt.
Sie trat an die Tür und öffnete sie. Die Tatsache, dass diese Tür überhaupt existierte und für Scobee sichtbar war, hieß wohl auch, dass die Entität es ihr gestattete, sie zu passieren.
Sie ging hindurch und trat in einen Korridor, bei dem sie sich fragte, ob es jener war, durch den sie gekommen war.
Schließlich gelangte sie über ein Schott zu den anderen zurück. Der wachhabende Roboter ließ sie diesmal vollkommen unbehelligt. Selbst der Hinweis darauf, dass sie sich außerhalb des Gebietes aufgehalten hatte, in dem ihr Aufenthalt autorisiert war, fehlte.
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„ WIR HABEN DICH SCHON vermisst“, sagte Sarah Cuthbert. Die Gespräche innerhalb der Gruppe verstummten, als Scobee durch das Hauptschott zurück in den Raum gelangte, den Kargor ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
Scobee trat den anderen entgegen und blieb dann stehen. Sie lächelte matt. Die Blicke aller waren auf sie gerichtet. Sie warteten offenbar darauf, das sie einen Bericht ablieferte. Schließlich war sie eine ganze Weile fort gewesen.
„Ich hatte eine Unterredung mit Kargor“, begann Scobee also. Sie bemerkte, wie sich in Prospers Gesicht etwas veränderte.
„Und die Auskünfte, die du erhalten hast, waren wahrscheinlich genauso nichtssagend wie immer“, meinte Sarah Cuthbert. „Mit anderen Worten: Dieses Großmaul ist dir vermutlich ausgewichen!“
„Ja.“
„Man kann eher einen Pudding an die Wand nageln, als der Entität ein paar verbindliche Aussagen abringen!“, ergänzte Sarah Cuthbert, die in dieser Hinsicht offenbar auch schon ihre Erfahrungen gemacht hatte. „Darauf läuft es wohl hinaus, oder?“
„Bis auf eine Kleinigkeit“, widersprach Scobee.
Auf Sarah Cuthberts Stirn erschien eine Falte. „Und die wäre?“
Alle sahen Scobee gespannt an.
„Kargor wird uns informieren, sobald wir das Ziel dieser Reise erreicht haben“, fuhr Scobee fort und dachte: Wahrscheinlich will er, dass du genau das tust: dich vor die anderen stellen und ihnen von dem berichten, was er gesagt hat. Andernfalls würde er dir das gar nicht gestatten. Und wer weiß, vielleicht hat diese unterschiedliche Zuteilung von kleinen Informationsschnipseln ja Methode, und Kargor hat eine klammheimliche Freude daran, was damit innerhalb der Gruppe ausgelöst wird. Du spielst eine Rolle, die diese Entität dir übertragen hat. Ach, ich habe dieses Leben im Reagenzglas so satt.
„Dann wollen wir mal abwarten, ob die Entität auch Wort hält“, äußerte sich Sahbu kritisch.
„Bis jetzt hat Kargor immer Wort gehalten“, mischte sich nun Prosper Mérimée ein. „Leider.“ Er wandte sich an Scobee. „Wo bist du so lange gewesen?“, fragte er. „Hat dein Gespräch mit der Entität so lange gedauert? Dann hätte eigentlich mehr dabei herauskommen müssen!“
„An mir hat es nicht gelegen, Prosper.“
„Woran dann?“
„Der Entität gefiel es, mich für eine Weile einzusperren“, offenbarte Scobee. „Wenn ich das alles ganz falsch interpretiere, ist das hier dann wohl so eine Art Resozialisierung.“
Die anderen schwiegen.
Scobee bemerkte allerdings, dass Prosper Mérimée und Sarah Cuthbert einen vielsagenden Blick miteinander tauschten.
„Es ist jedenfalls gut, dass du wieder da bist“, meldete sich Sahbu zu Wort, und einige andere aus der Gruppe äußerten dazu ihre Zustimmung.
Scobee wandte sich an Prosper. „Hat die Entität mit dir jemals über das Projekt gesprochen?“
Prosper zögerte. Es folgte ein weiterer Blickaustausch mit Sarah Cuthbert. Schließlich nickte er knapp. „Ja, das trifft zu.“
„Was weißt du darüber?“
Er hob die Schultern.
„Nur, dass es existiert“, erklärte er, und auf seines Stirn bildete sich dabei eine tiefe, seine Skepsis verratende Falte. „Zumindest in den Gedanken der Entität. Kargor hat das Projekt mir gegenüber genau ein einziges Mal erwähnt, und ich war mir ehrlich gesagt nicht einmal sicher, ob er selbst schon so genau wusste, was das eigentlich sein sollte. Mir schien das alles sehr schwammig und vage zu sein. Eine Chiffre für irgendeine diffuse Zukunftsplanung, die ich nicht wirklich ernst genommen habe.“
„Mir schien, dass Kargors Pläne im Hinblick auf dieses sogenannte Projekt inzwischen schon sehr viel konkreter geworden sind, auch wenn er mir leider darüber keine näheren Auskünfte geben wollte.“
Prosper lächelte.
„So, dir auch nicht?“
„Leider.“
„Wir werden es erleben“, kündigte Prosper an. „Ob wir wollen oder nicht. Eine Wahl werden wir wohl kaum bekommen. So etwas hat Kargor in seinen Plänen nicht vorgesehen.“
„Wenigstens wird das vielleicht etwas Abwechslung bringen“, konnte Sahbu der ganzen Sache sogar einen positiven Aspekt abgewinnen.
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D IE NÄCHSTEN WECHSEL der Schlaf-/Wachphasen gingen ohne besondere Ereignisse dahin. Innerhalb der Gruppe herrschte eine Art lethargische Harmonie. Die Mitglieder der Zirkustruppe hatten sich offenbar in ihr Schicksal ergeben, und auch Scobee stellte ihre Widerstandsaktionen ein. Sie sah einfach keinen Sinn mehr darin.
Ihnen blieb wohl angesichts von Kargors überlegener Macht gar keine andere Wahl, als sich bereitwillig zu fügen. Die ERBAUER-Entität konnte nach Belieben schalten und walten, während den Gefangenen bestenfalls die Rollen von Schachfiguren zufielen.
Schachfiguren in einem Spiel, dessen Regeln sie noch nicht einmal zur Gänze verraten bekommen hatten, was ihre Perspektiven nicht gerade verbesserte.
Irgendwann befand sich nach der Schlafphase eine zylinderförmige Konsole in der Raummitte. Sie war einfach da, und es gab bei niemandem einen Zweifel daran, dass Kargor dafür verantwortlich war.
Kargor gibt, und Kargor nimmt!, dachte Scobee sarkastisch.
Scheu näherten sich die Mitglieder von Prosper Mérimées Gruppe dem Objekt. Manche wagten sogar, es zu betasten. Nichts geschah.
„Ich nehme an, dass du für diese Überraschung verantwortlich bist, Kargor!“, rief Prosper laut.
Aber er erhielt keine Antwort von der ERBAUER-Entität. „Hörst du mich?“, rief Prosper ärgerlich, aber der absolute Herr der Perle schien es nicht für nötig zu erachten, dem menschlichen Ausgangsmaterial seines Projekts im Moment irgendeine Auskunft zu geben. Er schwieg beharrlich.
Und wir haben wieder einmal die Rolle von Affen im Zoo, bei denen beobachtet wird, wie sie auf neues Werkzeug reagieren!, ging es Scobee durch den Kopf. Wahrscheinlich ist es besser, ich gewöhne mich langsam mal daran.
„Ich nehme an, dass Kargor sich schon etwas dabei gedacht hat, uns dieses Ding hierher zu zaubern“, meinte Sahbu.
Er hatte die Konsole als Erster erreicht, war sich aber unschlüssig darüber, wie sie zu benutzen war. Daher hielt er sich zurück. Rein äußerlich waren nämlich keinerlei Bedienungsmerkmale zu erkennen. Nur eine glatte, golden schimmernde Oberfläche ohne Konturen oder Farbnuancen.
„Ich nehme an, dass die Gloriden diese Technik durch direkten Energietransfer bedient haben“, sagte Scobee.
„Diese Möglichkeit steht uns ja leider nicht zur Verfügung“, warf Sarah ein.
Scobee nickte nachdenklich und fuhr fort: „Andererseits haben sie aber auch eine körperliche Erscheinungsform, und ich habe während meiner Reise mit Ovayran gesehen, dass sie Sensorfelder an Konsolen bedienten. Davon abgesehen haben sie mir einen Bordrechnerzugang gelegt, bei dem sie ihre Technik an mich anpassten, was sehr gut funktionierte.“
„Wenn du dich damit auskennst, würde ich vorschlagen, probier doch mal dein Glück!“, sagte Prosper.
„Immerhin hast du ja offenbar eine Weile unter Gloriden gelebt.“
„Wobei niemand sicher sein kann, dass hier wirklich Gloriden-Technik verwendet wurde“, ergänzte Sarah.
„Nein, es ist ERBAUER-Technik“, hielt Scobee dem entgegen. „Und die wurde für die Gloriden angepasst. Ich habe allerdings an Bord eines Gloridenschiffs erlebt, dass sie sich auch an die Bedürfnisse von Menschen anpassen lässt.“
Scobee trat vor die Konsole und starrte auf deren glatte Oberfläche.
Manchmal ist es das Beste, einfach dem Instinkt zu folgen!, ging es ihr durch den Kopf. Sie legte die Handfläche auf den Mittelpunkt der oberen, auf der Konsole befindlichen Kreisfläche.
Die Mitglieder der Zirkustruppe stoben wie aufgescheuchte Hühner auseinander, als ein gewaltiger Holo-Kubus erschien. Seine Kantenlänge betrug mindestens drei Meter. Er schwebte in der Luft – etwa in Augenhöhe.
Kolonnen von Zeichen sowie die Abbildung einer Galaxie waren in einem kleinen Teilfenster zu sehen. Manche der Darstellungen wechselten so schnell, dass sie sich kaum erfassen ließen. Aber dieses Tempo wurde minimiert.
„Das ist unsere Milchstraße!“, erkannte Scobee ein dargestelltes Objekt.
Das laufende Programm zoomte eigenständig einen bestimmten Bereich heraus und vergrößerte ihn immer wieder, sodass sich schließlich ein kompletter Spiralarm präsentierte.
„Das ist auf jeden Fall ein Bereich unserer Milchstraße, der mir bisher unbekannt ist!“, erklärte Scobee.
Der Zoomfaktor wurde abermals vergrößert. In einem durch interstellare Nebenwolken abgeschirmten Gebiet fand sich ein Sonnensystem mit sieben Planeten. Verbindungen zwischen einzelnen Welten wurde durch einfache, farbige Linien markiert.
„Das sieht beinahe wie ein Transportsystem aus“, stellte Sarah Cuthbert fest.
„Wobei wir nicht vergessen sollten, dass es sich um eine schematische Darstellung handelt, deren eigentlicher Sinn noch nicht eindeutig bestimmt wurde!“, schränkte Scobee ein.
Eine weitere Holofigur entstand. Scobee glaubte im ersten Augenblick, dass es sich um ein neuerliches Großdisplay handelte, auf dem Daten angezeigt wurden. Aber das war nicht der Fall. Stattdessen verwandelte sich der zweite Holokubus in ein Gesicht, das äußerlich dem eines Menschen glich, aber so androgyn war, dass es sich nicht eindeutig bestimmen ließ, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Außerdem passte die Sprache nicht recht zu den Eindrücken des Bildes, was wohl daran liegen konnte, dass dem Herrn der Perle einfach nicht genügend Informationen vorlagen, um sie in ein wirklich überzeugendes Avatar einfließen zu lassen.
„Seid gegrüßt. Hier spricht das Avatar der Perlen-KI. Ich wurde angewiesen, euch mit Informationen zu versorgen und habe damit auch bereits durch die Aktivierung von Sternenkarten begonnen.“
„Heißt das, wir haben das Ziel dieser Reise erreicht?“, fragte Scobee, die sich an das erinnerte, was Kargor ihr gesagt hatte.
„Es ist nicht das Ziel dieser Reise, aber es ist euer Ziel“, korrigierte die KI und wies damit auf einen sehr feinen, aber wesentlichen Unterschied hin.
„So wie Kargor es vorgegeben hat!“, ergänzte Scobee.
„Kargor bestimmt die Geschicke dieser CHARDHIN-Einheit“, informierte die KI.
„Bedeutet das, hier beginnt auch das Projekt?“, hakte Scobee nach.
„Ja.“
„Was sind das für Markierungen in der Sternenkarte?“, wollte Prosper Mérimée wissen.
„Alle Informationen sind über das Menü abrufbar. Scobee hat sich durch ihren Aufenthalt an Bord eines Gloridenschiffs ja auch bereits Grundkenntnisse in der Bedienung der entsprechenden Technik erworben. Die Konsole ist so konzipiert, dass die Beschränktheit der Wahrnehmungsfähigkeit eurer Art berücksichtigt wurde.“
„Hat diese KI nicht eine neckische Art, sich auszudrücken?“, spottete Sahbu.
Das Holo-Avatar verschwand.
Scobee ging noch einmal an die Konsole. Sie öffnete ein Menü und fand tatsächlich die Informationen, die sie suchte. „Bei den Verbindungen handelt es sich offenbar tatsächlich um ein Transportsystem.“
„Sind es Transmitterverbindungen?“
„Hier werden sie Energiestraßen genannt.“ Scobee zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, was sich dahinter verbirgt, aber ich weiß nicht, ob technische Einzelheiten im Moment wirklich so entscheidend sind.“
„Da hast du allerdings Recht!“, fand Sahbu.
„Das Interessante an diesen Energiestraßen ist, dass sie fortlaufend zu fluktuieren scheinen“, stellte Prosper Mérimée mit Blick auf den großen Holokubus fest. Anhand der Markierungen war deutlich zu sehen, wie sich immer neue Verknüpfungen bildeten und dafür alte gekappt wurden. Das Netz, das sich zwischen den sieben Welten spannte, veränderte sich manchmal von Sekunde zu Sekunde. Danach konnte es sein, dass es für ein paar Minuten stabil blieb, ehe es erneut einer Serie von Veränderungen und kleinsten Modifikationen unterworfen wurde. Ein faszinierender Anblick, der an die neuronale Vernetzungsstruktur eines menschlichen Gehirns erinnerte.
„Hier wird das ungefähre Alter dieser Anlage angegeben“, stellte Scobee fest. „Die verwendeten Einheiten kann ich nicht in die Zeitmaße umrechnen, die mir geläufig sind, aber fest steht, dass dieses Transportsystem schon seit ... Äonen bestehen muss.“
„Und was ist mit den Geschehnissen, die Darnok mit seinen Zeitmanipulationen heraufbeschworen hat?“, fragte Sarah Cuthbert. „Ich meine, die Folge der zweiten Komponente seines Entartungsfeldes war doch das Versagen jeglicher Technik innerhalb der Milchstraßengrenzen – aber davon kann in diesem Fall ja wohl kaum die Rede sein.“
„Das stimmt“, murmelte Scobee, die sich daran machte, eigene Nachforschungen im Datenwust des Archivs, das Kargor angelegt hatte, zu tätigen.
Schließlich gelang es ihr, eine schematische Positionsdarstellung zu aktivieren, die anzeigte, wo sich die Chardhin-Perle gegenwärtig befand.
„Wir befinden uns offenbar gewissermaßen bereits in der Anflugphase“, sagte Scobee.
Sie ließ sich die Ortungsdaten der einzelnen Planeten anzeigen. Eine weitere Holodarstellung wurde geöffnet; in ihr wurden diese Daten mit Hilfe von Diagrammen veranschaulicht.
„Die sieben Planeten des Systems sind vom Volumen und der Masse her absolut identisch“, stellte Scobee erstaunt fest. „Eine derartige Konstellation habe ich noch nirgends gesehen, obwohl ich inzwischen ja auch etwas herumgekommen bin.“
„Leider bin ich keine Astronomin, aber das dürfte wohl absolut irregulär sein“, meinte Sarah.
„Jedenfalls ist es wohl so gut wie ausgeschlossen, dass dieses System auf natürliche Weise entstanden ist.“
Scobee rief ein schematisches 3-D-Lagemodell auf, das noch einen anderen Aspekt verdeutlichte: Alle sieben Welten befanden sich auf einer einzigen Umlaufbahn. Die Abstände waren von exakter Regelmäßigkeit. Außerdem besaß keiner dieser Himmelskörper einen Trabanten.
„Ich hatte mich gleich gewundert, was für ein Gedränge im inneren Bereich dieses Sonnensystems herrscht“, gestand Scobee. Aber auf den ersten Blick hatte es so ausgesehen, dass die Bahnen der Systemwelten lediglich sehr dicht beieinander lagen. Erst aus diesem Blickwinkel wurden die tatsächlichen Verhältnisse transparent.
Scobee sorgte dafür, dass der Zoomfaktor des großen Holo-Kubus noch einmal vergrößert wurde. Sie ließ sich die Ortungsergebnisse anzeigen. Mit welchen Methoden die Sensoren der Perle letztlich zu ihren Messergebnissen gelangten, war ihr vollkommen unbekannt. Lediglich eine der verwendeten Methoden unterschied sich im Prinzip nicht von der seit den Kindertagen der irdischen Raumfahrt angewendeten Spektralanalyse.
Die chemische Zusammensetzung der einzelnen Planeten lieferte eine weitere Überraschung: Diese sieben Welten schienen sich nicht nur in ihrer Größe und Gestalt, sondern auch chemisch sehr ähnlich zu sein. Und sie hatten ausnahmslos atembare Lufthüllen. Der Sauerstoff-Anteil schwankte leicht und lag zwischen 19 und 22 Prozent, was den irdischen Durchschnittsverhältnissen entsprach.
„Vielleicht kannst du uns noch einmal diese sogenannten Energiestraßen einblenden, Scobee“, schlug Sarah vor.
„Gerne.“
„Es könnte ja sein, dass sich aus der Nahsicht Rückschlüsse ableiten lassen, von wo aus dieses faszinierende System gelenkt wird.“
Scobee blendete die aufblitzenden Energiestraßen wieder ein, die sich ständig neu konfigurierten. Ein sich verränderndes, ständig in der Entwicklung befindliches Netz aus purer Energie, das sich offenbar den wechselnden Bedürfnissen nach Information und Verkehr anzupassen vermochte. Anders war das Bild, das sich Scobee und den anderen bot, nicht zu verstehen.
Sarah Cuthbert hob die Brauentattous. „Wie schon gesagt, es ist äußerst erstaunlich, dass dieses System offenbar völlig von dem Entartungsfeld verschont wurde, das sich im Rest der Milchstraße doch so verhängnisvoll auf jedwede Hochtechnik auswirkte.“
„Möglicherweise existiert hier ein Schutz, vielleicht andersgeartet als im Nar’gog-System, aber ebenso effizient“, vermutete Scobee und fügte noch schulterzuckend hinzu: „Das wäre zumindest eine Erklärung!“
„Anders kann es eigentlich auch nicht sein“, nickte Prosper Mérimée.
„Fragt sich nur, was wir hier sollen!“, seufzte Sahbu.
„Den ominösen Plan der Entität erfüllen“, äußerte sich Scobee mit ziemlich bissigem Unterton. Sie wandte sich an Prosper. „Weißt du vielleicht doch noch irgendein Detail, das dir erst jetzt wieder einfällt? Schließlich warst du doch – wie soll ich sagen? – die bevorzugte Kontaktperson des ERBAUERs.“
„Nein“, murmelte Prosper Mérimée auf seine einsilbige Art.
„Auch nicht irgendetwas, was du vielleicht aufgeschnappt hast und das jetzt plötzlich einen Sinn ergibt?“, ließ Scobee nicht locker.
Prosper schüttelte entschieden den Kopf. „Nein, nichts. Ich glaube, du überschätzt meine Rolle, die ich für Kargor gespielt habe.“
Scobee hob die Schultern. „Es war nur eine Frage.“
„Und die Antwort darauf hatte ich dir bereits gegeben. Und noch etwas: Wenn du glaubst, dass ich in irgendeiner Weise die Interessen unserer Gruppe an Kargor verraten habe, dann liegst du absolut falsch, Scobee!“
„Das habe ich niemals behauptet!“, verteidigte sie sich.
„Aber gedacht hast du es. Man braucht kein Telepath zu sein, um das zu merken!“
Scobee sah Prosper offen an. „Ich habe das gedacht, als ich Zeuge deines Auftritts vor dem Granogk wurde. Vielleicht auch noch in der ersten Zeit hier in der CHARDHIN-Perle, aber jetzt nicht mehr. Das ist die Wahrheit.“
Prosper erwiderte ihren Blick. Dann nickte er. „Gut. Das musste vielleicht mal ausgesprochen werden.“
„Ja, da magst du Recht haben.“
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A NHAND DER AUFGEFÄCHERTEN holographischen Positionsanzeigen war erkennbar, wie schnell sich die CHARDHIN-Perle diesem Ring aus sieben nahezu identischen Welten näherte. Die Geschwindigkeit war dabei erheblich abgebremst worden. Es lag eigentlich auf der Hand, dass die Perle eine dieser Welten anfliegen würde.
„Kargor!“, rief Scobee. „Wo bist du? Erkläre uns, was hier geschieht!“
Aber der Herr der Perle schien Wichtigeres zu tun zu haben. Er meldete sich nicht.
Statt ihm antwortete das Avatar. Es materialisierte wieder und sagte: „Zu Diensten. Was ist eure Frage? Gibt es Schwierigkeiten mit der Bedienung des Terminals?“
„Nein“, erwiderte Scobee gallig.
„Falls es Bedienungsschwierigkeiten geben sollte, so liegt dies vielleicht an einer Überforderung der doch recht groben Sinnesorgane eurer Spezies, und es ist dann eine weitergehende Anpassung notwendig, die ich gerne vornehmen würde. Allerdings brauche ich dazu deine Mitarbeit ...“
„Ich möchte, dass sich Kargor selbst hier meldet und unseren Fragen stellt!“, verlangte Scobee.
„Die Entität ist stark beschäftigt“, verteidigte das Avatar seinen Herrn und Meister.
„Aber er hat es mir versprochen!“, beharrte Scobee. „Und ich lasse mich nicht durch irgendeinen mechanischen Lakaien abspeisen!“
„Ich nehme an, mit mechanischem Lakaien bin ich gemeint. Ich möchte darauf hinweisen, dass ich ein hocheffizientes, mit Protobewusstsein ausgestattetes Avatar bin, das speziell für diese Aufgabe programmiert wurde. Solltet ihr schwerwiegende Mängel feststellen, bitte ich die Funktion zur Grund-Kalibrierung zu betätigen. Es lassen sich dabei zahlreiche Einstellungen ganz nach Wunsch verändern.“
„Kargor!“, rief Scobee und schnitt dem Avatar damit das Wort ab.
Es verstummte daraufhin. Dann verschwand es.
„Ob du wirklich den richtigen Ton getroffen hast, möchte ich doch stark bezweifeln!“, meinte Sarah skeptisch, an Scobee gerichtet.
Scobee zuckte mit den Schultern und nahm noch ein paar Veränderungen an den Darstellungen vor. Ihre Finger glitten über die zentimetergroßen Sensorfelder, die auf der bis dahin konturlosen Oberfläche der Konsole erschienen waren.
Sie zoomte das Netz der Energiestraßen näher heran. Es veränderte sich zwar dauernd, aber die sieben Planeten waren untereinander ständig mit mindestens einer dicken Hauptader verbunden. Die Nahsicht zeigte darüber hinaus ein feines Netz, das die Planeten mit einem Punkt verband, der sich mitten im Zentralgestirn befand.
Diese im Wesentlichen sternförmig verlaufenden Energiestraßen waren viel stabiler als die stärker fluktuierenden interplanetaren Verbindungen.
„Es sieht so aus, als käme die Energie, die dieses Transportnetz aufrecht erhält, aus dem Innern der Sonne!“, stellte Scobee fest. „Dort muss das Reservoir liegen, dass all das, was wir hier sehen, aufrechterhält!“
„Was ziemlich nahe liegt“, sagte Prosper. „Soweit ich das beurteilen kann, ist diese Sonne auch die einzige nennenswerte Energiequelle im weiten Umkreis.“
„Dann müsste sich eigentlich innerhalb der Sonnenkorona eine Kontroll- und Steuerstation befinden, die das gesamte Netz stabilisiert“, glaubte Scobee. „Ich werde mal sehen, ob ich ortungstechnisch näher an dieses energetische Zentrum herankomme!“
„Probier das ruhig“, sagte Sahbu. „Die Entität scheint ja nichts dagegen zu haben, dass wir uns gut informieren.“
„Hat von euch schon einmal jemand darüber nachgedacht, weshalb uns Kargor all diese Daten zur Verfügung stellt?“, fragte Sarah Cuthbert.
Sahbu zuckte mit den Schultern.
„Möglicherweise will man uns hier in der Gegend absetzen. Vielleicht versteht er das unter dem Projekt!“
Alle Blicke waren auf Sahbu gerichtet.
Dieser hob abwehrend die Hände. „Das war ja nur so ein Gedanke!“
„Leider ist dieser Gedanke verdammt naheliegend“, murmelte Scobee, die absolut keine Lust darauf hatte, wie ein moderner Robinson Crusoe auf einer dieser Welten zu stranden, nur weil eine selbstherrliche Entität namens Kargor einen wirren Plan verfolgte, der unbedingt und mit aller Gewalt in die Tat umgesetzt werden musste! Koste es, was es wolle!
„Auswilderung von Humanoiden – ohne mich!“, sagte Scobee.
„Unglücklicherweise wird man dich kaum um Erlaubnis fragen!“, erwiderte Prosper Mérimée.
„Bis jetzt ist alles nichts weiter als wilde Spekulation“, versuchte Sarah Cuthbert wieder etwas Ruhe in die Diskussion zu bringen.
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D ER POSITIONSANZEIGE nach war die Geschwindigkeit der CHARDHIN-Einheit auf einen Wert gesunken, der nahe bei null liegen musste. Es war erstaunlich wie punktgenau dieses Bremsmanöver abgelaufen war. Die Perle musste unglaubliche Andruckabsorber in Verbindung mit hoch leistungsfähigen Triebwerken haben.
Die gigantische goldene Kugel befand sich nun auf einer Ebene mit der Umlaufbahn, die sich alle sieben Welten teilten. Die Energiestrahlen zuckten an der Perle vorbei. An bestimmten Punkten trafen sie sich und bildeten energetische Knotenpunkte, von denen sternförmige Verzweigungen abgingen.
Einer der Planeten rückte jetzt näher in das große Holodisplay. Diese Veränderung des Zoomfaktors war allerdings von keinem der Gefangenen vorgenommen worden. Also nahm Scobee an, dass die Entität dafür verantwortlich war und damit den Blick auf einen bestimmten Himmelskörper lenken wollte.
„Seid gegrüSSt“, ertönte plötzlich Kargors Lautsprecherstimme. Etwas Großspuriges haftete ihr an und Scobee hatte für sich entschieden, dass sie diese Art nicht mochte. „Ich habe euch etwas vernachlässigen müssen, da ich sehr beschäftigt war. Mein Avatar hat sich in der Zwischenzeit alle Mühe gegeben, euch zu informieren. FÜR EVENTUELL AUFGETRETENE SCHWIERIGKEITEN MÖCHTE ICH MICH ENTSCHULDIGEN. LETZTLICH DIENTE ALLES NUR DEM PROJEKT, DAS HIER UND JETZT ZUR ENTFALTUNG KOMMT.“
Also doch!, dachte Scobee. Er will offenbar sehen, wie wir uns in der freien Wildbahn durchschlagen.
„Wie kommt es, dass dieses System offenbar gar nicht von den zerstörerischen Wirkungen des Entartungsfeldes betroffen war?“, fragte Scobee laut.
„Es ist das Erste Reich“, sagte Kargor, so als wäre dies allein schon Erklärung genug.
„Was ist das Erste Reich?“, hakte Scobee sofort nach.
„Ach, ihr wendet euer Interesse immer den falschen Fragen zu.“
Scobee runzelte die Stirn. „Und was wäre deiner Ansicht nach die richtige Frage?“
„Ihr solltet eure Wissbegier auf diese Welt lenken!“, regte Kargor an und ließ einen der auf dem Holodisplay dargestellten Planeten rot aufleuchten. „Das ist Angk I“, stellte er klar.
„Und weshalb sollte ‚Angk I’ für uns so interessant sein?“, rief Prosper Mérimée, der lange Zeit geschwiegen hatte.
„In Kürze werdet ihr dort aUSgesetzt“, eröffnete Kargor.
„Du willst uns aussetzen?“, ereiferte sich Prosper. „Warum?“
Von Kargor kam keine Antwort.
Die Entität hüllte sich in Schweigen.
Das also ist Kargors großartiger Plan, ging es Scobee durch den Kopf. Hölle und Verdammnis!
Laut sagte sie: „Das ist mal wieder typisch! Die Entität schweigt, sobald es interessant wird oder man Fragen stellt, die ans Eingemachte gehen.“
„Wundert dich das immer noch?“, fragte Sarah spöttisch. „Du kennst sie doch inzwischen genauso gut wie wir. So ist Kargor nun mal.“
„Die Frage ist doch, ob wir irgendetwas tun können, um unsere Abschiebung auf diese Welt namens Angk I zu verhindern“, sagte Sahbu mit vor der Brust verschränkten Armen.
„Ich habe auch keine Lust als Schiffbrüchiger auf irgendeiner Welt ausgesetzt zu werden“, bekannte Prosper Mérimée. „Andererseits sehe ich aber auch keine Möglichkeit, wie wir das verhindern könnten.“
„Und vielleicht ist unsere Lage dann zumindest etwas besser als im Augenblick“, glaubte Sarah Cuthbert. „Selbst wenn Kargor die Entwicklung seines Projekts im Auge behalten will, kann er uns dort nicht dermaßen drangsalieren, wie er es hier tut.“
„Aber für uns bestünde keine Möglichkeit, diese Welt zu verlassen“, stellte Sahbu fest.
Scobee hob die Augenbrauen-Tattoos. „Und was ist mit diesen Energiestraßen?“, fragte sie. „Ich dachte, die verbinden die sieben Welten untereinander. Zumindest erweckt die Holodarstellung doch stark diesen Eindruck.“
Auf der holographischen Positionsanzeige war jetzt zu sehen, dass sich die CHARDHIN-Perle einem der energetischen Knotenpunkte näherte. Schließlich sprang der „Funken“ über. Eine Energiestraße bildete sich zur Perle.
Im selben Augenblick wurde der Raum, in dem sich Prosper, Scobee und die anderen befanden, von einem grellen Leuchten erfüllt. Scobee schloss die Augen, doch das nützte nichts. Platinweiß war dieses Leuchten, das vollkommen blendete. Aber überraschenderweise schmerzte es nicht in den Augen.
Alles schien sich zu drehen.
Scobee glaubte in einen tiefen, hell erleuchteten Schlund zu fallen und fühlte sich unwillkürlich an das Verschwinden der Jay’nac-Schiffe im Nar’gog-System erinnert. Nur, dass sie überraschenderweise keine Hitze spürte. Sondern Kälte.
Wenig später hatte sie das Gefühl, wieder festen Boden unter ihren Füßen zu spüren. Das Leuchten verschwand und schrumpfte schließlich zu einem glutroten Sonnenballon, der über den Horizont kroch und die Landschaft eines erdähnlichen Planeten mit seinem warmen Licht beschien. Nach und nach bildeten sich erste Konturen. Bäume, Sträucher und Berge hoben sich deutlich ab.
Scobee bemerkte, dass die gesamte Gruppe über die Energiestraße hierher transferiert worden war. Sarah Cuthbert sowie Prosper Mérimée und die anderen ehemaligen Gettobewohner waren allesamt auf die Oberfläche dieses Planeten transferiert worden.
Niemand fehlte.
Prosper, der gerade seinen Blick über die anderen schweifen ließ, schien derselbe Gedanke zu beschäftigen.
Als er feststellte, dass niemand zurückgelassen worden war, nickte er zufrieden.
Angk I ...
Das also ist die Welt, die Kargor für uns gewählt hat!, überlegte Scobee. Eine Welt, die offenbar keine schlechten Überlebensbedingungen hatte.
Am Himmel waren die mäandernden, sich ständig verzweigenden und wieder zu Knotenpunkten zusammenfindenden Energiestraßen zu sehen. Sobald es richtig hell geworden war, würde das wohl nicht mehr möglich sein.
Etwas Leuchtendes schoss jetzt vom Himmel herab. Für einen Meteoriten war es entschieden zu schnell.
Ungefähr drei Meter über den Köpfen der Ausgesetzten blieb dieser Lichtball stehen.
„Kargor wünscht euch EIN GUTES GEDEIHEN!“, meldete sich die Stimme der Entität zu Wort. „Dieser Ort ist eure zukünftige Heimat. lebt BIS ZU EUREM TOD IN FRIEDEN und ... ABER DAS WIRD SICH ERGEBEN!“
Diesmal kamen weder Scobee noch Prosper Mérimée oder eines der anderen Gruppenmitglieder dazu, irgendeine Frage zu stellen.
Nachdem das karge Statement beendet war, flog Kargor wieder zum Himmel empor. Direkt in die aufgehende Sonne hinein, sodass die Lichterscheinung bereits nach wenigen Augenblicken scheinbar eins mit dem Sonnenlicht wurde.
Na großartig!, ging es Scobee durch den Kopf . Von so etwas hast doch immer schon insgeheim geträumt, oder?
„Wo sind wir hier nur hineingeraten?“, fragte Prosper. „In irgendeine Art von Kulturexperiment, bei dem der große Schöpfer alle paar Jahrhunderte mal vorbeischaut und nach dem Rechten schaut?“
„Wir werden sehen“, murmelte Sarah. „Oder unsere Nachfahren – in tausend Generationen ...“
Scobee ließ derweil ihren Blick über die umliegende Landschaft schweifen. Da war sie also, die Welt, die ihnen von der Entität zugeteilt worden war. Auf den ersten Blick ein Paradies. Aber welches Paradies kam schon ohne Schlange aus?
Ein leichter Wind wehte und bog das Gras und die Sträucher. Geflügelte Tiere erhoben sich von einem der nahen Berge und segelten im Schein der Sonne durch die Lüfte.
„Eigentlich sahen meine Pläne anders aus“, gestand Prosper Mérimée. „Zumal die Frage ist, welche Überraschungen uns hier noch erwarten.“
„Ich glaube nicht, dass wir gefragt werden, ob uns das gefällt“, antwortete Scobee, während ihr der leichte Wind eine kitzelnde Haarsträhne ins Gesicht blies. Nein, dachte sie. Gefragt werden wir ganz bestimmt nicht, was uns lieber wäre. Kargor ist ein Geschöpf mit vielen Gesichtern – und die freundlichen sind wohl auch die falschesten. Dieser verdammte Bastard lässt uns tatsächlich hier auf uns allein gestellt zurück!
Sie wünschte ihm die Pest an den Hals.
Und falls es in diesem Universum überhaupt so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit gab, würde der ERBAUER sie auch bekommen. Die fieseste Pest, die es zwischen den Sternen einzufangen gab!