Читать книгу Venjava Eine magische Welt jenseits des Portals - Laura Wolf - Страница 11
9. Kapitel
ОглавлениеIch drehte mich um und wollte gerade die Tür öffnen, als Rose mir zuvor kam und ich in sie rein stolperte.
„Mensch, Rose! Hast du sie noch alle?!“, rief ich erschrocken.
„Sei leise. Oder willst du dass uns jemand hört? Wenn die Erwachsenen mitbekommen, dass wir noch nicht auf unseren Zimmern sind, dann glaube mir, du willst nicht wissen, was sie dann mit uns machen werden.“
„Sorry“, flüsterte ich so leise wie möglich zurück.
Rose zog mich ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich fühlte immer noch Scretchs Kuss auf meiner Stirn und mir wurde es zugleich entsetzlich kalt. Um die Kälte zu vertreiben rieb ich kurz meine Hände aneinander, doch das Gefühl ließ mich nicht los. Vielleicht lag das daran, dass ich einfach erschöpft war.
Ich versuchte die Gedanken, die mich beschlichen zu verdrängen, dass es doch etwas anderes sein könnte und ging auf den Schrank zu. Ich öffnete ihn, während Rose mir mit einem Lächeln auf den Lippen zuschaute. In ihm befanden sich normale Klamotten zum Anziehen und seltsame schwarze Uniformen, die an einen Kampfanzug erinnerten. Ich war sprachlos. Sie fing meinen Blick auf.
„Wir brauchen natürlich auch Klamotten in denen wir kämpfen können. Es sei denn du bevorzugst Jeans und T-Shirt lieber.“
„Garantiert nicht. Ziehen wir die auch beim Training an?“
„Ja, wir müssen uns an das Gewicht der Anzüge gewöhnen und das geht am besten direkt beim Training.“
„Und?“, fragte sie.
„Was und?“, fragte ich zurück, als ich mich auf mein Bett setzte.
„Wie war es heute mit Scretch. Was hab ihr so lange gemacht?“
„Wir waren im Trainingsraum und haben mit Wurfmessern geworfen.“
„Das ist alles?“, fragte sie empört.
„Das ist alles“, bestätigte ich.
„Freut mich für ihn, dass er endlich wieder jemanden gefunden hat, den er gern hat. Früher hatte er auch mal so jemanden gehabt, ihr Name war Sarah. Sie war meine beste Freundin, bis….sie getötet wurde.“ Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
Ich setzte mich zu ihr aufs Bett und nahm sie tröstend in meine Arme.
„Bevor du zu uns gekommen bist gab es noch ein Mädchen. Wir waren alle ein perfektes Team. Doch vor vier Jahren kam es zu einem Überfall von den Kreaturen. Sie überfielen unsere Nachtwächter und stürmten die Academy. Alles passierte so unglaublich schnell, dass wir es erst mitbekamen, als es schon zu spät war. Überall war Feuer. Viele von uns wurden getötet oder starben in den meterhohen Flammen. Das Hauptgebäude brannte, so wie viele Schlafzimmer. Wir versuchten alle zu entkommen, doch das war zwecklos. Scretch versuchte Sarah zu finden, doch das war ebenfalls zwecklos. Die Flammen versperrten ihm den Weg.“ Rose schniefte und ich hielt ihr ein Taschentuch hin.
Sie putzte sich die Nase und fuhr fort. „Er war seit dem Vorfall anders als früher. Zurückgezogener. Jeden Tag trainierte er hart, aß wenig und redete mit niemandem. Er beschuldigte sich selbst, Sarah durch seine Unaufmerksamkeit getötet zu haben.“
Sie machte eine Pause und ich erschauderte.
Rose wischte sich über die Augen und ich setzte mich wieder auf mein Bett.
„Ich finde seit heute, ist seine sonnige- und sorgenfreie Seite wieder zum Vorschein gekommen. Und meiner Meinung nach, bist du der Impuls dafür.“
Ich wollte dazu noch etwas sagen, aber mir fiel nichts ein. Ich war zu überrascht und überrumpelt, von all den Gefühlen die in mir hochkamen. Ich schaute zu Rose. Sie hatte sich auf die Seite gedreht und ihre Decke bis zum Kinn hochgezogen. Das einzige was ich noch hörte, war irgendein „Gute Nacht“ Gemurmel. Bis ich einschlafen konnte, dauerte es noch eine Weile. Meine Gedanken kreisten immer wieder darum, wie schlimm es für die beiden gewesen sein musste. Irgendwann, konnte ich endlich einschlafen.