Читать книгу Venjava Eine magische Welt jenseits des Portals - Laura Wolf - Страница 16
14. Kapitel
ОглавлениеZum Glück war Samstag ein Tag gewesen, der schnell vorbei gegangen war. Wir befreiten noch die letzten Zimmer von den dicken Staubschichten und freuten uns den restlichen Tag miteinander zu verbringen. Selene war zufrieden mit unserer Arbeit gewesen, was man anhand ihres Gesichtsausdruckes feststellen konnte, doch ein Lob blieb aus. Ich lag gerade wach in meinem Bett und konnte nach einem gruseligen Alptraum nicht mehr einschlafen. Ich schaute auf meine Uhr die nach Mitternacht zeigte. Da ich sowieso kein Auge mehr zu machen konnte, beschloss ich mir draußen in den Gängen die Beine zu vertreten.
Ich traf dabei auf Scretch, der ebenfalls nicht einschlafen konnte.
„Lass mich raten, du kannst auch nicht schlafen?“, begrüßte er mich. Ich nickte.
Wir stiegen gerade zusammen die Wendeltreppe halb hinunter, als wir Stimmen aus den alten Verliesen vernahmen, die wir eigentlich nicht betreten durften. Sofort schlichen wir die Wendeltreppe wieder nach oben und versteckten uns sicherheitshalber hinter einem Deckenträgerpfosten. Die Stimmen waren von hier oben aus laut und deutlich zu hören, da sich sowieso zu dieser Zeit keiner mehr in den Korridoren aufhalten durfte.
„Glaubst du wirklich nicht, dass andere die Schreie irgendwann nicht doch zufälligerweise mitbekommen?“ Die Stimme war eindeutig von Tracy. Die zweite Stimme lachte freudig. Und dieses Lachen kannte ich. Es war Selene.
„Nie im Leben. Er wird von Tag zu Tag schwächer.“
Sofort bekam ihre Stimme eine andere Tonlage, sie wurde zu knackendem Eis. Mir wurde kalt.
„Wir müssen uns beeilen, denn wir haben keine Zeit mehr. Und zudem habe ich keine Lust mehr auf dieses Spiel.“
„Was wirst du tun?“ Tracy`s Stimme klang nervös.
„Wenn er die Tage nicht redet, wird er sterben. Hoffentlich fängt er an zu reden, sonst war das reine Zeitverschwendung und wir sind immer noch kein Stück vorangekommen.“
Mehr bekamen Scretch und ich von dem Gespräch nicht mit, da die beiden sich schon zu weit entfernt hatten. Ich war vollkommen entsetzt und ging hinüber zu ihm.
„Wir müssen herausfinden, was sie planen.“
Zu meinem Erstaunen schüttelte er den Kopf. „Sollten sie wieder kommen, wäre das nicht gut.“
„Bis die wieder kommen, sind wir schon längst weg.“
Seine Miene war undurchdringlich. „Da unten befindet sich ein riesiges Labyrinth und wenn man sich da nicht auskennt verläuft man sich.“
„Ich dachte, dass du etwas mehr Vertrauen in dich selbst besitzt. Wir gehen doch nur kurz runter um zu schauen, wen sie da festhalten und warum.“
„Ich besitze mehr Selbstvertrauen als du dir vorstellen kannst. Aber ich weiß nicht was uns da unten erwartet und wir haben keine Waffen dabei.“
Ich runzelte die Stirn. „Waffen werden wir definitiv nicht brauchen, bei jemanden der eingesperrt ist. Wenn du nicht mitkommen willst, gehe ich eben alleine.“ Ohne seine Antwort abzuwarten rannte ich die Treppe runter.
Scretch fluchte lauthals Worte, die ich nicht verstand. „Bleib stehen! Verdammt!“, war das einzige was ich noch von ihm hörte, ehe ich die Tür aufstieß und sie hinter mir zufiel.