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15. Kapitel (Scretch)

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Scretch fluchte noch immer, ehe er zu dem verborgenen Trainingsraum stürmte und sich seinen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen schnappte. Danach rannte er ebenso wie zuvor Cat die Treppe hinunter und schimpfte wieder, als sich die Tür nicht öffnen ließ. Kurz schaute er sich um und hielt dann seinen Mittel- und Zeigefinger in Richtung des Türschlosses und ein roter Blitz schoss hervor. Das Schloss zerbrach und die Tür schwang auf. Er lächelte. Von Cat war nichts zu sehen. Er entzündete eine der nebenstehenden Fackeln und schloss die Tür hinter sich. Dann sprach er in Gedanken ein paar Sätze und sofort bildeten sich vor ihm rötliche Spuren in der Dunkelheit, die ihn direkt zu ihr führen würden.

(Catherine)

So ein Mist, dachte ich. Vielleicht war es doch eine bescheuerte Idee gewesen, hier alleine herzukommen. Ich bemerkte sofort, dass hier unten ein Labyrinth aus unzähligen Gängen verlief, die sich in allen unterschiedlichen Nebengängen abzweigten. Alles sah absolut gleich aus, egal wo ich lang lief. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel, hatte ich mir sogleich eine der Fackeln geschnappt, die hier überall an den Wänden hingen. Zum Glück war eine entzündet gewesen. Vielleicht hätte ich doch auf Scretch hören sollen, aber das spielte jetzt auch keine Rolle mehr.

Überall lag Staub und Spinnenweben verfolgten mich in jedem Gang. Ich kam nun zu einem Tunnel, an dem mindestens vier Wege abzweigten. Da ich absolut keine Ahnung hatte, wo ich lang gehen sollte, stand ich einfach nur da und überlegte.

Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch, das nach einem Wimmern klang und ich horchte sofort auf. Ich folgte dem Geräusch, welches mich in einen langen Gang führte, der links herum verlief. Auf einmal hörte das Geräusch abrupt auf und ich hörte nichts mehr außer meinen Atem, bis ein weiteres Geräusch erklang, das sich wesentlich anders anhörte. Es hörte sich bedrohlich an und es war, als würde es auf mich zukommen.

Mein Herz raste und ich spürte den Drang zu rennen, als schwere kratzende Geräusche erklangen. Ich rannte sofort los und überlegte nicht, in welche Richtung ich rannte. Irgendwann konnte ich nicht mehr und ich blieb erschöpft stehen. Ich keuchte und bekam fast keine Luft mehr. Schlagartig wurde mir bewusst, dass ich in einer Sackgasse stand. Und nun hörte ich wieder das Geräusch, diesmal direkt hinter mir.

Scheiße, ich bin dem, was auch immer hier unten ist, direkt in die Arme gelaufen, dachte ich geschockt. Ich drehte mich langsam um. Ein riesiges Etwas, stand mir weniger als zwei Meter gegenüber. Es sah widerlich aus und roch entsetzlich nach Nässe und Fäulnis.

Mir wurde schlecht. Es war mit Fell bedeckt und hatte lange hervorstehende Zähne, wie ein Wildschwein, aber es besaß noch weitere spitze Zähne, die aus seinem Maul ragten. Und es stand auf vier Beinen, die Hufen ähnelten. Fast überall aus seinem Körper, ragten irgendwelche Dornenartigen Spitzen hervor. Es fletschte die Zähne und war bereit sich auf mich zu stürzen. Als es sprang duckte ich mich, doch ich wusste, dass es mich nicht retten würde.

Unerwartet jedoch, durchlief plötzlich mitten im Sprung ein Zucken durch das Vieh und es löste sich in rötlichen Flammen auf. Es war als würde es von Flammen aufgefressen werden. Als es sich auflöste, fielen kleine Staubkörnchen auf mich hinab und ich starrte sprachlos auf Scretch, der noch einen Pfeil auf seinem Bogen gespannt hatte. Sein Blick hatte etwas Wildes an sich und sein Mund war zu einem bösen Lächeln verzogen. Mit einer fließenden Bewegung, steckte er den Pfeil wieder zurück in seinen Köcher. Er lief auf mich zu und half mir aufzustehen. Ich stand immer noch unter Schock und zitterte.

„Hatte ich dir nicht gesagt, dass wir nicht wissen können, was uns hier unten erwartet? Und das wir Waffen brauchen?“ Ich war viel zu erschöpft um etwas einzuwenden, deshalb nickte ich nur.

Scretch musterte mich und legte mir sanft eine Hand auf die Schulter.

„Kannst du alleine gehen?“

Ich zitterte zwar noch ein wenig, aber meine Beine gehorchten mir. „Danke, das war wirklich in letzter Sekunde gewesen. Wenn du nicht gewesen wärst…“

Er wich meinem Blick aus.

„Machen wir, dass wir hier rauskommen.“ Ich umarmte ihn kurz und er schien überrascht zu sein, aber dann erwiderte er die Umarmung und marschierte voraus.

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