Читать книгу Dein Verein - Dein Wappen - Leonard Jägerskiöld Nilsson - Страница 22

Im Oktober 1886 von Arbeitern der Rüstungsfabrik Royal Arsenal in Woolwich im Südosten Londons zunächst als »Dial Square« gegründet, wies das erste Abzeichen des Vereins mit den drei Kanonen noch starke Ähnlichkeiten mit Woolwichs Gemeindewappen auf. Dies verweist auch auf die starke Verbundenheit dieses Stadtteils mit der militärischen Vergangenheit des Vereinigten Königreichs: Neben der Rüstungsfabrik sind hier auch die 1512 gegründete Marinewerft Woolwich Dockyard, die Royal Military Academy Woolwich (1741) und die 1793 gegründete Royal Horse Artillery beheimatet. In den folgenden Jahren änderte der Verein seinen Namen in »Royal Arsenal«, später in »Woolwich Arsenal«. 1913 zog man in den Norden der Stadt um, nach Highbury in Islington. Das wäre ein Anlass für eine Umbenennung gewesen, doch man beließ es bei dem Namen Arsenal. Ebenfalls gebräuchlich war schon zu dieser Zeit der Spitzname »The Gunners« (»Die Kanoniere« bzw. »Die Schützen«).

Im Jahr 1925 übernahm der legendäre Trainer Herbert Chapman die Leitung des Clubs. Er führte das Team zu zwei Liga-Titeln und einem FA-Cup-Triumph. Damit legte er den Grundstein für die goldene Vereinsära in den 1930er-Jahren, in der Arsenal fünfmal den Liga-Titel gewann. Er war auch maßgeblich an der Entwicklung einer Version des Wappens beteiligt, das statt einer Darstellung von Kanonen mit den Initialen des Vereins arbeitet und mehrere Jahrzehnte lang das Stadion in Highbury zierte.

In den 1970er- und 1980er-Jahren bekam der Club den Spottnamen »Boring, Boring Arsenal« verpasst – eine Anspielung auf den zwar effizienten, aber eher langweiligen Spielstil der Mannschaft in dieser Zeit. Unter Arsène Wenger, dem erfolgreichsten und bisher am längsten (1996–2018) amtierenden Trainer in der Geschichte des FC Arsenal, nannte man das Team ehrfürchtig »Die Unbesiegbaren«. Heute zählt der FC Arsenal mit bislang 13 englischen Meisterschaften und 13 FA-Pokalsiegen zu den erfolgreichsten englischen Fußballvereinen. Nach wie vor geblieben ist dem Club aber vor allem der Spitzname »Die Kanoniere«, gestützt nicht zuletzt durch die kontinuierliche Darstellung im Vereinswappen.

VEREIN: ARSENAL FOOTBALL CLUB

SPITZNAMEN: THE GUNNARS (DIE KANONIERE)

GRÜNDUNGSJAHR: 1886

SPIELSTÄTTE: EMIRATES STADIUM, LONDON (59 867 PLÄTZE)

BERÜHMTE SPIELER: DAVID O’LEARY, IAN WRIGHT, DENNIS BERGKAMP, TONY ADAMS, PATRICK VIEIRA, THIERRY HENRY

1. 1888–1913. Das erste, zwei Jahre nach Gründung des Vereins entstandene Abzeichen ist noch von Woolwichs Stadtwappen inspiriert. Es zeigt drei vertikal angeordnete, mit Löwenköpfe geschmückte Kanonen.

2. 1922–1925, 1925–1949. Nach dem Umzug und der Namensänderung 1913 dauerte es fast 10 Jahre, bis man ein neues offizielles Vereinsemblem entwarf. Die Variante oben stammt aus dem ersten Spielplan der Saison 1922/23. Drei Jahre später drehte man die Waffe nach links. Auf beiden Wappen steht auch der Spitzname des Vereins, »The Gunners«.

3. 1949–2002. Ende der 1940er-Jahre entstand das erste farbige Vereinswappen. Rot und Weiß sind bis heute auch die traditionellen Trikotfarben des Vereins. Im neuen Emblem wurde Arsenal im gotischen Stil geschrieben und das lokale Wappen des Stadtkreises Islington integriert. Darüber hinaus beinhaltet es das lateinische Motto »Victoria Concordia Crescit« (sinngemäß »Erfolg entsteht aus Harmonie«). Harry Homer, der Herausgeber des Spielprogramms, hatte diese Varianten vorgeschlagen. Im Lauf der Jahre wurde das Wappen immer weiter modernisiert.

4. 1930er-Jahre. Eine Sonderform des Wappens ist diese Version: Sie hing über dem Haupteingang des alten Stadions in Highbury und geht zurück auf einen Entwurf von Herbert Chapman. Zu sehen sind in einem Hexagon die Buchstaben A und C, ein Fußball steht für das F in den Initialen des Vereins (AFC). Einige Souvenirs des FC Arcenal schmückt noch immer diese Wappenversion.

5. 2002 bis heute. Als der FC Arsenal sein bis 2002 gebräuchliches Wappen patentieren lassen wollte, gab es rechtliche Probleme. Um diesen aus dem Weg zu gehen, entschied man sich dazu, lieber gleich ein ganz neues Emblem zu entwerfen. In dieser Version zeigt die Kanone wieder nach rechts.