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EINTRACHT BRAUNSCHWEIG

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Der am 15. Dezember 1895 als »Fußball- und Cricket-Club Eintracht Braunschweig« gegründete Verein schrieb auf eine ganz eigene Weise deutsche Fußballgeschichte: mit der Einführung der Trikotwerbung im Jahr 1973. In Frankreich, Dänemark und Österreich war eine solche Werbung damals bereits erlaubt – im Rest der Fußballwelt aber noch verboten. »Eigentlich« war sie das auch in Deutschland – bis Eintracht Braunschweig eine Lücke im System entdeckte. Der Verein, der im Jahr 1967 zum ersten und bislang einzigen Mal deutscher Fußballmeister geworden war, danach als Folge seiner Verwicklung in den Bundesliga-Skandal von 1971 in sportliche und wirtschaftliche Schwierigkeiten geriet und bis heute immer wieder Abstiege in 2. und 3. Ligen zu verkraften hatte, brauchte damals dringend Geld und verhandelte deshalb einen ersten Sponsoringvertrag mit dem Kräuterlikörhersteller Jägermeister. Um das Verbot der direkten Firmenwerbung zu umgehen und dennoch Werbung auf dem Trikot tragen zu können, brauchte man eine zündende Idee. Und hier kommt das Vereinswappen von Eintracht Braunschweig ins Spiel …

Im Januar 1973 stimmten die Mitglieder des Clubs einem Vorschlag zu, den traditionellen roten Löwen im Vereinswappen gegen das Jägermeister-Emblem auszutauschen: einen Hirschkopf. Der Deutsche Fußball-Bund war konsterniert, konnte aber nichts dagegen unternehmen, weil es für die Gestaltung der Vereinswappen keine eindeutigen Regeln gab. Lediglich eine maximale Größe von 14 Zentimetern war vorgeschrieben, was dazu führte, dass der Schiedsrichter Franz Wengenmayer das Braunschweiger Wappen bei seiner ersten Verwendung am 24. März 1973 vor dem Anpfiff tatsächlich vermaß.

Damit war der Bann gebrochen, und die Weichen wurden neu gestellt: Sieben Monate später folgte die offizielle Erlaubnis, zukünftig in Deutschland Namen und Logos von Sponsoren auf den Trikots zu verwenden. Vereine wie Hamburg, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf und Duisburg machten es den Braunschweigern schnell nach. Die UEFA brauchte noch weitere neun Jahre, bis auch sie die Trikotwerbung genehmigte.

VEREIN: BRAUNSCHWEIGER TURN- UND SPORTVEREIN EINTRACHT VON 1895

SPITZNAMEN: DIE LÖWEN

GRÜNDUNGSJAHR: 1895

SPIELSTÄTTE: EINTRACHT-STADION, BRAUNSCHWEIG (23 325 PLÄTZE)

BERÜHMTE SPIELER: WERNER THAMM, FRANZ MERKHOFFER, PAUL BREITNER, HASSE BORG, KARIM BELLARABI


1. 1906–1920. Von 1895 bis 1906 wurde der Verein ausschließlich durch den roten Löwen repräsentiert, der symbolisch seit dem 14. Jahrhundert auch im Stadtwappen von Braunschweig steht. Im Jahr 1906 wurde es vom Namen des Clubs und den Zusatzfarben blau und gelb umrahmt. Diese Farben haben einen historischen Bezug zur Region und finden sich auf der Landesflagge Niedersachsens.


2. 1973–1987. Nach dem Werbecoup mit Jägermeister verwendete man statt des traditionellen Löwen ein Hirschmotiv – durch das darüber schwebende Kreuz klar mit dem Hubertushirschen im Jägermeister-Logo zu identifizieren. Alles, was von früheren Wappenentwürfen übrigblieb, war der blaue Außenkreis mit dem Namen des Clubs. 1983 übernahm Günter Mast, der Geschäftsführer des Kräuterlikörherstellers, auch den Vorsitz des Vereins und schlug dessen Umbenennung in »Jägermeister Braunschweig« vor. Obwohl die Mitglieder den Vorschlag unterstützten, wurde er vom Deutschen Fußballbund gestoppt. Günter Mast schied daraufhin 1985 aus dem Vereinsfußball aus.


3. 1987–2012. Das Jägermeister-Logo verschwindet wieder aus dem Wappen, Eintracht Braunschweig kehrt mit dem Löwen und den früheren Vereinsfarben zu seinen Wurzeln zurück. Anstelle des Kreises wurde das Wappentier nun aber von einem Quadrat eingerahmt, was vielen Fans überhaupt nicht gefiel.


4. 2012 bis heute. Ende 2011 beschlossen die Mitglieder von Eintracht Braunschweig erneut eine Änderung ihres Vereinswappens. Sehr zur Freude vieler Fans besann man sich wieder auf das klassische Emblem mit dem blauen Außenkreis, wenn auch mit einem moderneren Touch.


5. 2016/2017. Zum 50-jährigen Jubiläum des einzigen Meistertitels trugen die Spieler für die Saison 2016/2017 dieses Wappen.

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