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HERTHA BSC
ОглавлениеDie Zukunft gehört Berlin. Das war nicht immer so, aber im Jahr 1892 bestimmt. Denn damals wurde in der Stadt an der Spree einer der ersten reinen Fußballclubs in Deutschland gegründet. Und zwar als »Berliner Fußball Club Hertha 1892«. Einunddreißig Jahre später, am 7. August 1923, tat man sich mit dem Berliner Sport-Club zusammen und benannte den Verein um in Hertha BSC – diesen Namen behielt man auch dann bei, als sich diese beiden Vereine im Jahr 1930 wieder voneinander trennten.
Heute spielt Hertha im zweitgrößten Stadion der Bundesrepublik, dem Berliner Olympiastadion, in dem durchschnittlich 50 000 Zuschauer jedes Heimspiel verfolgen. In der Ewigen Tabelle der Bundesliga, zu deren Gründungsmitgliedern dieser größte Sportverein der Stadt gehört, belegen die Berliner Rang 12. Und doch konnten sie sich nie wirklich als echte Spitzenkraft im deutschen Fußball etablieren: Sechsmal standen sie im Finale um die Deutsche Meisterschaft, zweimal – in den Jahren 1930 und 1931 – wurden sie Deutscher Meister; in einer Zeit also, in der mit Hans Pfeifer ein prominentes Mitglied der NSDAP ihr Vereinsvorsitzender war. Die im Jahr ihres 125-jährigen Gründungsjubiläums beginnende Saison 2017/18 beendeten sie auf dem 10. Platz. In der wechselvollen Geschichte dazwischen erlebte der Verein alle Höhen und Tiefen des Fußballs: von der Rückversetzung in die Regionalliga (1965–1968) bis zum Vizemeistertitel in der 1. Liga (1974/1975) und der Teilnahme an der Champions League (1999/2000).
Heute versteht sich Hertha BSC als Haupstadtclub, der Fans aus Ost und West vereinen möchte und seine Spiele seit dem Jubiläumsjahr 2017 unter dem Motto »Die Zukunft gehört Berlin« austrägt. Auf der Homepage des Vereins veröffentlichte man dazu das folgende »Glaubensbekenntnis«: »Wir sind West, Ost und Mitte. Wir sind Haupt- und Weltstadt und lieben jeden Kiez. Bei uns kann alles und jeder das nächste große Ding werden. Wir verteidigen unsere Werte und überwinden Mauern. Unsere Erfolgskurve ist eine Achterbahn. Wir sind Berlins ältestes Start-up und erfinden uns täglich neu. Wir sind Hertha BSC. Berlin seit 1892.«
VEREIN: HERTHA, BERLINER SPORT-CLUB
SPITZNAMEN: DIE ALTE DAME, DIE BLAU-WEISSEN
GRÜNDUNGSJAHR: 1892
SPIELSTÄTTE: OLYMPIASTADION, BERLIN (74 475 PLÄTZE)
BERÜHMTE SPIELER: OTTO REHHAGEL, GÁBOR KIRÁLY, ARNE FRIEDRICH,
MICHAEL PREETZ, MARCELINHO
1. 1892–1923. Gegründet wurde der Verein ursprünglich als »Berliner Fußball Club Hertha 1892«. Fritz Lindner, einer der Initiatoren, hatte kurz zuvor auf dem Spreedampfer »Hertha« eine unvergessliche Reise unternommen; eine weitere Inspiration für die Namensgebung könnte die germanische Gottheit Nerthus gewesen sein, auf die der weiblicheVorname Hertha zurückgehen soll. Zu den Vereinsfarben Blau und Weiß wurde Fritz Lindner vom Schornstein des Spreedampfers inspiriert. Das erste Hertha-Wappen blieb bis zur Fusion mit dem Berliner Sportverein im Jahr 1923 erhalten, als Hertha Berlin seinen heutigen Namen erhielt.
2. 1933–1948. Hertha Berlins erstes historisches Wappen wurde bei der Vereinsübernahme durch den Nationalsozialisten Hans Pfeifer eingeführt. Das verwendete Emblem in Form einer Flagge repräsentierte den Verein noch drei Jahre über das Ende des Zweiten Weltkriegs hinaus.
3. 1960er-Jahre. Anfang der 1960er-Jahre entschied man sich für ein neues, viel diskutiertes Vereinswappen. Angeblich sollte es die Form einer Discokugel nachahmen, um jüngere Vereinsanhänger anzusprechen. Das Emblem wurde nur zwei Spielzeiten lang verwendet.
4. 1995–2012. Die HBSC-Flagge erscheint im Lauf der Jahre immer wieder in verschiedenen Formen. In dieser Version wurde das Wort Berlin hinzugefügt, was viele für überflüssig halten, da das B in BSC bereits für Berlin steht. Die Kritik der Fans führt im Jahr 2012 zur Abschaffung dieses Vereinsabzeichens.
5. 2012 bis heute. Unter dem Motto »Fahne pur – Fußball pur« kehrte man 2012 zur schlichten Flagge zurück, die den Verein schon früh repräsentierte. Zum 125-jährigen Jubiläum der Vereinsgründung in der Bundesligasaison 2017/18 umgab man sie noch mit einem goldenen Rahmen – als Symbol für eine (hoffentlich) goldene Zukunft.