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11 IM OBEREN LECHTAL Ursprünglich, wild und ungezähmt

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»NICHTS GIBT ES AUF DER GANZEN WELT,

DAS BESTAND HÄTTE. ALLES FLIEßT.«

Ovid

Ursprünglich, atemberaubend und ungezähmt fließt einer der letzten Wildflüsse Europas durch Österreich und die Alpen: Nach jedem Hochwasser formt sich der obere Lech ein neues Bett und hinterlässt breite Kiesbänke, ein Paradies für seltene Vögel wie den kleinen Flussuferläufer. Damit er und andere schützenswerte Tiere ungestört hier leben können, wurde das Gebiet auf einer Länge von 62 Kilometern in den Naturpark Tiroler Lech verwandelt.

Seinen Lauf beginnt der wilde Gebirgsfluss in den Lechtaler Alpen in Vorarlberg. Die Quelle liegt unweit des romantischen Formarinsees, einem Bergsee westlich von Lech am Arlberg. Auf knapp 1800 Metern Seehöhe nimmt der Fluss von dort aus genügend Schwung mit für seinen langen Lauf, der kurz vor Füssen Tirol verlässt, um schließlich bei Donauwörth in die Donau zu münden.

Die Schönheit des oberen Lechs offenbart sich am besten auf einer mehrtägigen Wanderung. Der Lechweg führt auf einer Länge von 125 Kilometern von der Quelle bis nach Füssen. Auf dieser Strecke kommen Wanderer der urgewaltigen Naturlandschaft besonders nah. In den Dörfern am Weg scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Steeg, Holzgau und Elbigenalp sind nur einige Beispiele – sie alle lebten über viele Jahrhunderte hinweg von und mit dem Fluss. Die Flößerei war, wenn auch sehr gefährlich, einstmals der wichtigste Wirtschaftszweig im Tal.

Jetzt ist der Lech ein gigantisches Erholungsreservoir. Fliegenfischer werfen ihre Angeln aus, Kajakfahrer nutzen das Wildwasser für einen Adrenalinkick, Aussichttürme stehen in den Auwäldern, und einige der Kiesbänke laden zum Verweilen ein. Aber Achtung! Nur ein kleiner, ausgewiesener Teil darf während der Brutzeit betreten werden. Für eine kurze Auszeit reicht es schon, sich einen Platz am Ufer zu suchen, um einfach dem vorbeieilenden Wasser zuzusehen und die Gedanken mit dem Fluss auf die Reise zu schicken.

TIPPS & INFOS

LECH AM ARLBERG 1444 m

NATUR: Mit dem Lechfall bei Füssen setzt sich der Wildfluss ein respektables und gewaltiges Ende. Ein letztes Mal rauscht hier das Wasser über Felsstufen in eine Schlucht, bevor er im Forggensee zu einem fast stehenden Gewässer wird.

SEHENSWÜRDIGKEIT: Die Burg Ehrenberg an der Fernpassstraße ist die größte von drei Festungen, die Tirol gegen Bayern erbaut hatte. Obwohl lange als Steinbruch genutzt, künden die immer noch gewaltigen Reste der Burg von ihrer einstigen Macht. Von dort kann man auf einer spektakulären Hängebrücke das Tal queren, um die Ruinen von Fort Claudia zu erreichen. www.ehrenberg.at

WEBSEITE: www.lechzuers.com


Die Burg Ehrenberg entstand um 1290, sie sicherte u. a. das Lechtal.


Der Lech bildet bei Reutte ein breites Kiesbett aus.

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