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Kapitel 8 - Mayrose

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Während wir uns den Kuchen teilten, stellte David mir unendliche viele Fragen.

Es kam mir so vor, als erzählte ich ihm meine ganze Lebensgeschichte.

Wir bestellten noch zwei weitere Getränke, während ich ihm von meiner Schulzeit erzählte, von meinen Freunden, meinen Hobbies.

Wir sprachen auch über mein Lieblingsessen. Belanglosigkeiten.

Doch es schien ihn gleichermaßen zu interessieren, wie die Geschichte, wie ich meine beste Freundin Sally kennengelernt hatte.

„Es war so eine typische Sally-Geschichte.“, meinte ich, als David mich danach fragte.

„Ich war in einem Café und stand an der Theke an, um zu bestellen. Da stürzte sie in ihrem schrillen, türkisfarbenen Kleid hinein, die schwarzen Haare wild um ihr Gesicht.

Die dunklen Lippen geschürzt, als sie die Schlange sah.

Sofort stand sie neben mir, rempelte mich freundschaftlich an und meinte, dass es heute aber ganz schön voll sei und sie unbedingt ihren Koffeinspiegel heben müsste.

Ich glaube, ich habe sie etwas entgeistert angestarrt, da sie so viel Energie versprühte, dass ich mir nicht vorstellen konnte wie Koffein auf sie wirken sollte. Vielleicht machte sie dann Luftsprünge, habe ich überlegt.“

Ich schwieg kurz, war ganz in der Erzählung versunken.

„Und dann?“, fragte David, ein Lächeln erhellte seine Züge.

Er schien überhaupt viel zu lächeln. Hell und freundlich, offen und voller Verheißungen.

Es machte Lust auf mehr.

„Sie hat sich gleich zu mir an den Tisch gesetzt, mit ihrem Latte Macchiato, und angefangen mir irgendetwas unglaublich Wichtiges zu erzählen. Ich habe keine Ahnung mehr, was es war.“

„Das klingt interessant. So ein Mensch ist mir auch noch nie begegnet.“

„Vielleicht lernst du sie mal kennen?“, meinte ich möglichst beiläufig, war aber gespannt auf seine Reaktion.

David strahlte mich über den Rand seiner Teetasse hinweg an.

„Also willst du mich nochmal sehen?“, fragte er.

Ich blickte kurz zur Seite. Seine grauen Augen, so hart und kalt, waren in diesem Moment weich und strahlend.

„Wenn du möchtest, gerne.“, meinte ich leise.

David lächelte.

„Wollen wir zahlen?“, fragte er dann.

Ich nickte, warf kurz einen Blick hinaus.

Es war noch hell, doch ich konnte nicht sagen wie spät es war.

Ich fand in Großstädten konnte man den Himmel immer nicht sehen. Dafür waren die Gebäude zu hoch und zu eng aneinandergereiht.

David lud mich ein und wir gingen hinaus.

Es war noch warm, fast etwas drückend, dafür, dass es erst Frühling war.

„Ok.“, meinte David und ich wandte mich zu ihm um.

„Ja, ok.“, meinte ich grinsend und er grinste zurück.

„Dann sehen wir uns?“, fragte David.

„Gerne. Du rufst mich an?“, fragte ich.

David nickte, dann kam er einen Schritt näher, zögerte kurz.

Schneller als ich es realisiert hatte, legte er seine Arme um meinen Körper. Automatisch umarmte ich ihn. Dann war der Moment vorbei.

Mein Herz raste.

„Tschüss!“

Mit einem kleinen Lächeln drehte er sich um und ging.

Ich blieb noch kurz stehen, blickte David nach. In diesem Moment kam er mir noch heller vor, strahlender.

Als er um eine Ecke war, löste sich meine Starre und ich machte mich auf den Weg.

Licht

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