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Kapitel 4 - David 10 Jahre

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Sechszehn Jahre zuvor

Mit zehn Jahren stand ich oft vor dem Spiegel und fragte mich, was mit mir nicht stimmte.

Ich hatte mich daran gewöhnt niemandem zu sagen, dass ich mehr sah. Mehr als normale Menschen, denn sie verstanden es nicht.

Doch etwas wunderte mich noch mehr, als die Farben der Leute um mich herum.

Es war mein Spiegelbild.

Ich sah mich einfach nicht und das beunruhigte mich.

Ich sah mein Spiegelbild, doch kein strahlendes Licht darum. Es schien, als würde mich das Licht meiden, die Farben meiden.

„Dani, kommst du mal?“, fragte ich meinen kleineren Bruder.

Wir teilten uns ein Zimmer, wobei er den meisten Raum nutzte.

Ich saß meistens auf dem Bett in einem Buch versunken oder ich war draußen. Dort gab es so viele Farben, ich konnte mich gar nicht daran satt sehen.

„Huch!“, rief Dani erschrocken auf, blickte von seinem roten Feuerwehrauto auf.

„Seit wann bist du denn hier?“, fragte er und fügte vorwurfsvoll hinzu, „Dann hättest du ja mit mir spielen können. Wie gemein!“

Dani schmollte kurz, dabei schob er seine Unterlippe nach vorne.

Doch dann sprang er auf und kam mit seinem Feuerwehrauto in der Hand auf mich zu gerannt.

Sein Licht sah ich ganz deutlich, es war von einem wundervollen Tannengrün wie die Bäume in dem Wald nicht weit von unserem Haus entfernt.

„Was ist denn nun?“, fragte er, blickte in den Spiegel.

Ich beugte mich noch näher an das Spiegelbild heran. Dani war umgeben von grüner Farbe, auch sein Spiegelbild.

Doch bei mir, nichts.

Ich hob die Hand, meine Finger berührten die glatte Fläche des Glases.

Dani schnaubte und rannte weg, machte mit seinem Auto nervige Sirenengeräusche.

Nichts, da war einfach keine Farbe, gar nichts.

Ich verstand es nicht. Was war ich? Wer war ich?

Licht

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