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Blue

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Ich hätte Tristan die ganze Nacht lang zuhören können. Der tiefe Nachhall seiner Stimme lullte mich ein wie das Lied einer Sirene. Die Neuigkeit, dass er vermutlich bi war, schickte Schauer der Aufregung durch meinen Körper und ich musste mich selbst bremsen. Ich erinnerte mich daran, dass er mich trotz seiner beruhigenden Worte noch immer als der jämmerliche Loser sehen musste, der ich war. Und selbst wenn nicht: Es war nicht so, dass jemand, der im College ein wenig mit seinem Mitbewohner experimentiert hatte, automatisch bereit war, ein Leben als geouteter, schwuler Mann zu führen. Das funktionierte so nicht. Und außerdem zog ich nach London.

Tristan stand auf und griff nach den beiden Wasserflaschen, die oben auf einem Tablett auf der Kommode standen. Er reichte mir eine und öffnete die andere selbst. Ich klopfte neben mir auf’s Bett.

»Setz dich her. Der Stuhl da sieht aus wie ein antikes Folterinstrument«, sagte ich ihm.

»Ja, oder? Und er sieht noch besser aus, als er sich anfühlt. Himmel, mein Arsch ist unglücklich.« Er lachte.

Er setzte sich neben mich auf das Bett und trat seine Schuhe von den Füßen. Als er sich gegen das Kopfteil lehnte, nahm er einige Schlucke von seiner Flasche.

Ich dachte an etwas. »Hast du Kinder? Mit Sheila?«

»Nein. Sie wollte keine Kinder. Wir hatten beide Jobs, die uns ziemlich eingenommen haben, aber ich glaube, für sie war es sogar mehr als das. Sie ist Ärztin und ich dachte immer, wenn man sie vor die Wahl stellt, dann wählt sie eher die Medizin als die Familie. Ich bin nicht sicher, ob sie je realisiert hat, dass sie hätte beides haben können. Und ich war zu der Zeit Anwalt für internationales Recht für eine große Firma, also flog ich um die ganze Welt. Niemand von uns war zu Hause, also wären unsere Kinder von Nannys aufgezogen worden. Nicht so toll.«

Es überraschte mich, dass Tristan Anwalt war. Er wirkte nicht wie ein Jetset-Typ, obwohl er weltgewandt zu sein schien. Aus irgendeinem Grund sah ich ihn eher in einem gemütlichen Leben oder aber in einem etwas wilderen und viel an der frischen Luft. Aber was wusste ich schon. Es war ja nicht so, dass ich ihn wirklich kannte.

Der Schwips wurde immer mehr zu bleierner Müdigkeit. Ich fühlte, wie mein Körper tiefer in die Kissen sank, während Tristan erzählte. Am Ende lagen wir uns gegenüber auf der Seite, sahen uns an, jeder auf einem eigenen Kissen. Als ich realisierte, dass wir gerade Bettgeflüster hatten, ohne zuvor Sex gehabt zu haben, kicherte ich.

»Was?« Tristan grinste mich an.

»Ich schätze, seit du mir mein Abendessen bezahlt hast, hab ich das Bedürfnis, dich in mein Bett einzuladen«, scherzte ich.

Er kicherte ebenfalls. »Sorry, ich sollte gehen. Du siehst wirklich müde aus.«

»Bin ich«, gab ich zu. »Aber ich will nicht, dass du gehst. Man kann gut mit dir reden. Ich hatte viel Spaß heute Abend, abgesehen von den Deppen in der Bar.«

»Blue?«, fragte er mich und seine grauen Augen sahen direkt in mich hinein.

»Ja?«, gab ich zurück.

»Ich will dich noch mal küssen«, flüsterte er.

»Fuck, ja«, hauchte ich, aber bevor ich zu Ende gesprochen hatte, waren seine Lippen auf meinen.

Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit küsste er mich mit einer langsamen Zärtlichkeit, die mir beinahe das Herz brach. Seine Lippen waren weich und warm. Sie liebkosten meine und strichen darüber wie in einem langsamen Tanz. Ich spürte die Stoppeln auf seinem Kinn, aber sie waren nicht rau auf meiner Haut, weil er so unglaublich behutsam mit mir umging.

Ich hob eine Hand zu seiner Wange und eine seiner Hände landete auf meiner Seite, direkt über dem Bund meiner Jeans. Sein erdiger Geruch hüllte mich ein und ich fragte mich, ob er schon länger hier war als ich, sodass er den Geruch des Weinguts in sich aufgenommen hatte. Da war außerdem eine leichte Note nach Seife, aber diese konnte ich nicht genauer zuordnen. Seine Stimme brummte genießerisch; ich spürte das Geräusch auf meiner Zunge.

Mein Körper rollte näher an ihn heran und er tat es mir nach, hob ein Bein, um es zwischen meine zu schieben. Ich spürte seinen bloßen Fuß, wie er gegen meinen drückte, und eine laute Stimme in meinem Kopf feuerte ihn an: Mehr, oh Gott, bitte mehr.

Ich bewegte meine Hände über seinen Rücken zu seinem Arsch, während er sich immer weiter rollte, bis er über mir thronte. Meine Hände umfassten seinen festen Hintern und zogen ihn zu mir. Seine Erektion presste sich an meine und ich unterbrach den Kuss lange genug, um aufzustöhnen, als ein Schauer der Erregung von meiner Leiste bis in meine Fingerspitzen rieselte. Seine harte Länge an meiner zu spüren, war genug, dass ich sofort wie ein Teenager in meiner Hose kommen wollte. Zum Glück hielt ich mich zurück und vermied es, mich selbst zu blamieren.

Tristans Hand wanderte hinab zu dem Knopf meiner Hose und plötzlich hatte ich das Gefühl, in meinen Klamotten zu ersticken. Nackt. Ich musste nackt sein. Ich hörte Tristans Stimme etwas murmeln, aber konnte nicht jedes Wort verstehen.

»Auf … verdammtes Ding … geh … auf«, knurrte er.

Ein Lachen entkam mir. Er sah auf mich hinunter, zog frustriert seine Brauen zusammen.

»Über was lachst du?«, grummelte er. »Ist das die Fashion-Version eines Keuschheitsgürtels?«

Ich lachte noch mehr. »Ja, Tristan. Man nennt es einen echten Gürtel. Ich schätze, du bist es nicht gewohnt, ihn von der anderen Seite aufzumachen.«

Er sah hinunter auf meinen Gürtel. »Oh … richtig.«

Dann sah er mich mit dem süßesten Hundeblick aller Zeiten an. Ich streckte mich, um sein Gesicht in meine Hände zu nehmen und ihn zu küssen.

»Warum machen wir nicht etwas langsamer? Es ist spät, wir haben getrunken. Du bist irgendwie hetero. Ich fürchte, wenn wir uns jetzt ausziehen, werden wir etwas tun, das einer von uns bereuen wird.«

Er sah enttäuscht aus, aber stimmte zu. »Ich schätze, du hast recht, aber verdammt. Du bist so sexy, Blue. Jeremy ist ein Idiot.« Er rollte sich von mir herunter, landete auf seinem Rücken. Eine Hand hob er zu seinem Gesicht, um seine Augen zu bedecken, die andere presste er durch seine Jeans auf seinen Schwanz.

Ich tat dasselbe.

Tristan drehte sich und sah mich an. »Es war richtig, uns zu stoppen. Ich will nicht, dass du es später bereust.«

Ich starrte ihn an. »Ich? Ich hab von dir gesprochen. Ich würde das ganz sicher nicht bereuen.«

Er runzelte die Stirn. »Warum zur Hölle hast du uns dann aufgehalten? Ich werd das auch nicht bereuen. Verdammt, Blue. Ich bin 34 Jahre alt. Ich kann mit jemandem schlafen, ohne danach deswegen zu weinen.« Er nahm einen tiefen Atemzug und streckte eine Hand nach dem Knopf meiner Hose aus. »Ich will. Deinen Schwanz. In meinem Mund.«

Mein eigener Mund wurde staubtrocken bei seinen Worten. Zur Hölle. Das war ein Statement. Aber ich glaubte nicht, dass es clever war, mit etwas zu beginnen, das ihm Unwohlsein bereiten könnte. Bevor ich meinen Entschluss noch einmal überdenken konnte, war ich auf ihm, öffnete seine Hose und zog seine Jeans herunter, die ich auf den Boden warf. Die beeindruckende Beule, die sich durch seine Shorts drückte, versuchte ich, vorerst zu ignorieren. Ich bewegte mich nach oben und zog sein Shirt über den Kopf, das ich ans Bettende beförderte.

Tristans Augen schauten ziemlich ungläubig ob der Tatsache, dass sich mein Nein innerhalb von Sekunden zu einem Ja gewandelt hatte. Bevor er es mitbekam, war er vollkommen nackt unter mir und mein Mund zog eine Kussspur von seiner bloßen Brust hinunter zu seinem Nabel. Er hatte ein paar vereinzelte, dunkle Haare auf der Brust und eine verdammt nochmal sexy Spur von seinem Bauchnabel hinunter zu seinem Schwanz. Wie ein gigantischer Pfeil, der mir den Weg wies.

Meine Zunge glitt diesen Pfad hinunter, während meine Hand von seinen festen Bauchmuskeln hinauf zu einem seiner Nippel wanderte. Sein Atem kam schnell und flach, nun da er wusste, was ich vorhatte. Er stöhnte meinen Namen und wimmerte, als meine Zunge die Spitze seines Schwanzes fand. Ich spürte, wie er unter meiner Berührung zuckte.

Er warf seinen Kopf zurück, als meine Zunge durch seinen Spalt glitt und die Spitze kurz hineintauchte, um seine salzigen Lusttropfen zu schmecken. Ich umgriff die Wurzel seiner Erektion und ließ meinen Mund an den Seiten seines Schafts auf und ab gleiten, bevor ich ihn vollkommen verschlang.

»Fuck!«, schrie er. Seine Hüften zuckten nach oben, aber ich hatte diese Reaktion vorhergesehen und hielt ihn mit meiner freien Hand unten.

»Gott, das ist so gut, Blue!« Er bebte unter mir, als ich meinen Mund um die Spitze seines dicken Schwanzes schloss. Er vergaß sich vollkommen. Ich liebte es, ihn verrückt zu machen. Ihn nackt zu sehen und so kurz davor, sich in meinen Mund zu ergießen, war wie einen Zug von einer magischen Glückspfeife zu nehmen. Mein eigener Schwanz drückte gegen meine Hose, also griff ich nach unten und befreite ihn einhändig, während ich mit der anderen Tristan rieb. Ich schob meine Hose nach unten, gerade genug, und war noch nie so froh gewesen, keine Unterwäsche zu tragen.

Ich legte meine Hand um seine Eier und er schnappte nach Luft. Mein Mund wanderte über seinen Sack, bis ich meine Zunge einsetzte, um eine feuchte Spur zwischen seinen Eiern hin zu seinem engen Loch zu ziehen. Als ich mit meinen Lippen erneut seinen Schwanz reizte, rieb ich mich im gleichen Rhythmus. Ich stellte mir vor, wie sich mein Schwanz in seinem engen Kanal anfühlen würde, und mein Orgasmus begann prompt, sich aufzubauen. Doch ich wollte, dass Tristan das beste Erlebnis seines Lebens hatte, also drückte ich meine Wurzel zusammen, um es noch ein wenig hinauszuzögern. Ein Teil von mir fühlte sich als schwuler Verkäufer. Wenn ich ihn nur überzeugen konnte, wie gut das hier war, würde er das andere Geschlecht niemals wieder anschauen.

Eilig saugte ich an der Spitze meines Daumens, bevor ich ihn benutzte, um leichte Kreise um sein Loch zu ziehen. Ich strich nicht darüber, beließ es nur bei leichten, anregenden Berührungen, die ihn nach mehr betteln ließen. Ich wollte den Kerl nicht mit der wahren Bedrohung (oder dem Versprechen) von großem, bösem Analsex verschrecken. Er hatte an diesem Abend schon mit genug schwulem Zeug zu tun gehabt. Vielen Dank dafür.

Tristans Worte waren nicht länger wirkliche Worte, sondern nur noch wimmernde Laute der Lust, der Verzweiflung und des Verlangens. Meine eigene Erlösung begann erneut, sich aufzubauen. Stärker diesmal.

»Sieh mich an, Tristan«, forderte ich ihn auf. »Sieh zu, wie dein Schwanz in meiner Kehle verschwindet. Ich will dich vollkommen verschlingen.«

Bevor ich auch nur die Chance bekam, ihn ganz aufzunehmen, schoss bereits ein heißer Strahl Sperma in meinen Mund. Meine Worte hatten ihn über die Klippe gebracht und er schrie meinen Namen, während seine Hände in meine Haare griffen. Seine unmittelbare, erregte Reaktion auf mich und sein Geschmack auf meiner Zunge ließen meinen eigenen Orgasmus wie eine Rakete durch meinen Körper jagen. Ich kam auf Tristans Shirt, das auf der Bettdecke lag. Eine Welle der Lust nach der anderen rollte über mich hinweg und ich ließ meinen Kopf auf Tristans Bauch fallen.

Er lag dort, schnappte nach Luft, versuchte, zu Atem zu kommen. Ich beruhigte mich allmählich und versuchte zu verhindern, dass mir das Herz aus der Brust sprang.

Tristans Brust hob und senkte sich. »Ich bin tot. Ich bin gestorben, richtig? Liege ich hier tot?«, keuchte er.

Ich lächelte ihn an und legte mich wieder neben ihn aufs Bett. »Wenn man bedenkt, wie oft du seinen Namen gerufen hast, scheinst du zumindest Gott irgendwann getroffen zu haben.«

»Dachte ich mir.«

Als sein Atem sich etwas normalisierte, drehte er seinen Kopf und sah mich an. Ein entspanntes Grinsen breitete sich in seinem wunderbaren Gesicht aus. »Gott, du bist gut darin. Vielleicht könnte ich Unterricht bei dir nehmen.«

»Nee, das braucht nur Übung. Ich freue mich, wenn ich dein Testsubjekt sein darf.«

Er sah nach unten auf meine offene Hose und meinen ausgelaugten Schwanz.

»Scheint, als hätte mich jemand um meinen ersten Versuch gebracht.«

Borrowing Blue

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