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Prolog

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Der ausgemergelte Mann im schlabberigen Overall schaut auf den dicken Notizblock, der vor ihm auf einem wackeligen Holztisch liegt. 5100 Striche hat er hineingemalt, für jeden Tag einen. Das sind rund 14 Jahre. Mit jedem Strich, den er gemalt hat, hat er mehr gehasst. Sie würden bezahlen für das, was sie ihm angetan hatten. Für jeden einzelnen Tag.

Nach dem Einschluss in die Zelle holt er ein verstecktes Handy aus seiner Matratze. Die Nummer hat er per SMS bekommen. Er wählt und es dauert eine Weile, bis er eine Verbindung bekommt. Transatlantische Gespräche müssen viele Hindernisse überwinden. Als es tutet, wird der Anruf nahezu sofort angenommen.

„Ja?“

„Sind sie gelandet?“ will der Mann wissen.

„Sie sind heute Morgen in Berlin eingetroffen. Alles läuft nach Plan“, erwidert ein anderer Mann.

„Du weißt, was du zu tun hast. Aber bring ihn nicht um. Das Finale gehört mir, mir ganz allein. Verstanden?“

„Ja Boss.“

„Gut. Du kriegst später noch genaue Anweisungen, was den Rest des Plans betrifft. Mach keinen Fehler, ich warne dich!“

Der Mann am anderen Ende schluckt.

„Nein, Boss, es wird alles glatt laufen.“

Der Anrufer legt ohne weiteres Wort auf und versteckt das Telefon wieder in der Matratze. Seine Rache hat begonnen.

Späte Rache

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