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Veräußerlichung innerpsychischer Störungen

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Für manche Menschen, die nicht mit sich zurecht kommen, ist eine beliebte Strategie, durch Drogen-Tabletten-Alkoholmißbrauch ihre Störung zu veräußerlichen, als unbewußten Hilferuf. Wenn die Erkenntnis durchsickert, daß man mit Drogen/Tabletten/Alkohol nicht klarkommt, so wird dies zum Großteil der Droge angelastet, wodurch man einen Schuldigen hat und eigene Charakterschwächen von sich weisen kann -„mit mir ist alles OK, ich komm nur mit den Drogen nicht klar “- und da werden Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Lehrer und die Justiz einem beipflichten, daß die Droge schuld ist, daß niemand mit den harten Drogen klarkommt, das läge im Wesen der Drogen als solches begründet und nicht etwa am Fehlverhalten, Charakterschwächen und psychischen Störungen des Betroffenen. Drogen zerstören angeblich die Willenskraft und verderben den Charakter, und man braucht nur die Finger davon zu lassen und man erholt sich mit der Zeit und ist dann auch, wie die meisten anderen, ein willensstarker, motivierter, glücklicher, ausgeglichener und freier Mensch, was selbstverständlich ein Trugschluß ist, eine Illusion die bald nach der Entwöhnung/Therapie zu bröckeln beginnt. Diese Art von Selbstbetrug findet man auch bei Spielsüchtigen, da sind dann die Mitspieler schuld und der Spielhallenbetreiber, die ganze Glücksspielbranche und die Werbung, das ist zwar haarsträubend, aber mit Hilfe eines Sozialarbeiters oder eines Therapeuten ist es schon vielen gelungen, sich so einen Müll einzureden. Doch spätestens bei Freßsucht und Bulimie wird doch klar, daß das Vorhandensein von Nahrung nicht als der Grund für ein solches Fehlverhalten, als Schuldiger, herangezogen werden kann. Da kommen die Therapeuten und behaupten, Eßstörungen und Drogensucht sind zwei paar Schuhe und nicht miteinander vergleichbar. Das hört sich für mich nach einer billigen Ausrede an, die mangelnde Kompetenz in der Heilkunst verbergen soll. Um die Irrlehre, die Droge sei schuld, zu untermauern, ziehen Therapeuten, Medien und Justiz gerne einige der schlimmsten Problemfälle von psychotischem, asozialem, selbstmörderischem und hirnrissigem Drogenkonsum heran und verallgemeinern sie dann. In ihrer Horrorvision rauben Drogen den Menschen die Freiheit, die Gesundheit und das Leben. (Zitat von Keith Richards)

Daß nicht die Droge, sondern die eigene Maßlosigkeit im Umgang mit Vergnügen, die Disziplinlosigkeit, die neurotische Zwanghaftigkeit und ein Minderwertigkeitskomplex zum persönlichen Unglück führten, kann man doch allein schon daran sehen, daß es viel mehr Menschen gibt, die täglich Drogen nehmen und die damit zurechtkommen, als Leute, die sich mit Drogen systematisch kaputt machen. Die meisten Junkies ernähren sich gesund und achten auf eine gepflegte Erscheinung, doch die selbstzerstörerischen Junkies sind davon überzeugt, daß man als Junkie grundsätzlich stinkend, runtergekommen, asozial, schlecht ernährt, zahnlos und link ist. Maßlosigkeit ist begründet auf einem psychischen Entwicklungsdefizit oder einer psychischen Störung, wer dies jedoch der Droge anlastet, vertut so nur die sich dadurch bietende Chance, das Entwicklungsdefizit bzw. die Störung dingfest zu machen und zu behandeln. Jemand, der sich von einer psychischen Störung befreit, hat dadurch mehr über die Psyche erfahren, als jemand, der solche Problem nicht hat. So kann sich ein Nachteil durch Überwindung in einen erheblichen Vorteil transformieren.

Wenn die Illusion, die Droge und nicht man selbst wäre schuld, dann letztendlich an der Lebensrealität zerplatzt, bleibt ein verstörter Mensch mit der verstörenden Erkenntnis zurück, daß bei ihm was nicht stimmt. Und diese Verstörung ist tiefgreifend genug, daß sie einen Anlaß für einen Rückfall in altes, maßloses, übertriebenes Suchtverhalten liefert. Und ab da hat die Platte einen Sprung, und das war es auch schon, weiter führt ein solches Leben nicht, es hat nicht mehr zu bieten als sich ständig wiederholende Ereignisschleifen in einer steten Abwärtsspirale. Und jene, deren Job es ist, in solchen Fällen zu helfen, können es einfach nicht, aber dadurch, daß sie sich anmaßen, sie könnten es, verarschen sie die Hilfesuchenden, die sich dann nicht nur von der Gesellschaft total alleine gelassen mit ihrem Problem fühlen, sondern sogar aufs übelste verarscht. Therapeuten, die Suchtberatung anbieten, müssen nirgends unter Beweis stellen, daß sie wirklich helfen und heilen können. Jedoch egal was die Therapeuten können oder nicht können, für die Therapiebetreiber ist es auf jeden Fall ein Riesengeschäft, und Therapeuten, die wirklich heilen können, würden ihnen nur das Geschäft kaputt machen, weil die Nachfrage nachlassen würde.

Astral Anarchie

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