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Religion, Neurose und Psychose
ОглавлениеAuffällig ist, daß viele Menschen erst dann streng religiös werden, wenn es eng für sie wird. Da läßt sich ein Muster erkennen.
Gläubigen Menschen geht es häufig nicht gut, ihre massive Verdrängungsarbeit verbraucht heimlich den Großteil ihrer Energie, ihr Bonsai-Selbstbewußtsein und ihre irrationalen, kindischen Ängste benötigen einen schützenden, jenseitigen Übervater, eine Regierung für die diesseitige Ordnung und Sicherheit, einen Teufel als Verantwortlichen für persönliche Fehlschläge, einen politischen/ideologischen Gegner und einen Glaubensfeind als Schuldige für ökonomische und soziale Probleme und als Zielscheibe für systematisch durch Religion, Obrigkeit und Massenmedien geschürten Haß. Gläubige Menschen bevorzugen einfache Antworten. Statt zu untersuchen, zu analysieren, zu erkennen und zu verstehen, projizieren sie lieber ihre unbewußten, unverarbeiteten, anerzogenen Ängste auf jeden und auf alles Mögliche und werfen mal diesem Individuum, mal jener Gruppe vor, sie wären schlechte Menschen, oder sogar vom Teufel besessen.
Doch auch die meisten Atheisten sind ein Haufen neurotischer Scheuklappenträger, die aufgrund ihrer emotionalen Panzerung den Kontakt zur stillen Hirnhälfte verloren haben und somit auch das Gefühl für die Welt außersinnlicher Phänomene. Sie haben sich verschanzt im Kerker ihres Verstandes, der alles, was er nicht begreifen kann für nichtexistent erklärt, dann akribisch Beweise für die Nichtexistenz von diesem oder jenem, sammelt und alle Gegenbeweise ausblendet. Auch bei vielen Atheisten ist Angst der Mörtel ihres inneren Gefängnisses, und die irrationale Angst vor allem möglichen kristallisiert sich zur Angst vor dem eigenen Unterbewußtsein und damit auch vor ihrem wahren Ich, welches die meisten nie kennenlernen. Was für eine Verschwendung.
Sowohl das mittelalterliche Konzept der Ursünde als auch der Minderwertigkeitskomplex zivilisations-traumatisierter Atheisten und ihr Glaube an die totale Sinnlosigkeit von Allem liegen auf der Schwelle zwischen Neurose und Psychose, je nach Einzelfall mehr Psychose oder mehr Neurose. Beide erfüllen die Funktion, die Selbstwürde zu unterminieren, ob aus Angst vor der Hölle oder vor der totalen Sinnlosigkeit des Daseins. Dies bildet den Nährboden für ein völlig übertriebenes und zwanghaftes Sicherheitsbedürfnis, welches die Reichen, die Mächtigen und die Religionen der Bevölkerung eintrichtern und das allein dem Zweck dient, daß sich die Mehrheit der Bevölkerung die (von ihren Vorfahren/Großeltern) harterkämpften Menschenrechte schleichend, aber kontinuierlich, schrittweise durch die Regierungen und Religionen wieder rauben lassen.
Hingegen kann man beobachten, daß der Glaube an Seelenwanderung und Wiedergeburt bei den Hindus, Buddhisten und den animistischen Natives die allgemeine Gier und Dramatik deutlich reduziert, besonders das Drama um den Tod und die Angst vor dem Tod. Die Menschen sehen die Dinge um einiges lockerer, wenn sie das Gefühl haben, ihnen bleibt, in zukünftigen Leben, noch genug Zeit, die ganze Vielfalt des Lebens zu (er-)leben. Sie stehen nicht unter dem krankhaften Druck, soviel wie möglich in ein Leben zu packen und dieses dann möglichst lang auszudehnen, um alles auskosten zu können. Der Glaube, im nächsten Leben für die Taten dieses Lebens (vom Karma) belohnt oder bestraft zu werden, bremst Gier und Rücksichtslosigkeit offensichtlich im großen Maßstab. Jedoch der Glaube, nach dem Tod, im Jenseits belohnt oder bestraft zu werden oder sich aufzulösen, wie ihn die jüngeren Religionen predigen, wirkt sich offensichtlich beschleunigend auf Moralverfall, Gier und Rücksichtslosigkeit aus, was nur daher rühren kann, daß die meisten Menschen zurecht den jüngeren Religionen tief im Inneren letztendlich noch immer mißtrauen.