Читать книгу 5G Mobilfunknetze: Strahlende Zukunft oder gefährliche Strahlung; Was erwartet uns? - Maik Lindner - Страница 12
Entwicklungssprünge zu unserem Besten?
ОглавлениеEin weiteres politisch wenig populäres, aber bereits seit Jahren immer wieder auftauchendes Problem oder sagen wir Phänomen, sind die Millionen Menschen, die sich als „elektrosensibel“ bezeichnen. Jede Art von Elektrizität, von der wir in höchsten Tönen schwärmen, verursacht ihnen hingegen Schmerzen und daher suchen sie Abstand zu elektrischen Geräten und Sendemasten.
Noch leben Elektrosensible irgendwo in der Natur, außerhalb unserer Wahrnehmung ein kärgliches Leben, das man eher als Dahinvegetieren oder Leben in einem Gefängnis parallel zur Zivilisation bezeichnen kann.
Diese Randgruppe existiert im heutigen Bild der Öffentlichkeit eigentlich nicht, und auch nicht für die Gruppe der Befürworter des Netzausbaus. Was bedeutet aber der neue Mobilfunkstandard der 5. Generation für sie?
Laut www.bürgerwelle.de, einer Bürgerinitiative, die sich gegen schädliche Mobilfunkstrahlung wehrt, reden wir 2020 von bereits etwa 9 Prozent der Bevölkerung. Was, wenn diese politisch umstrittene Randgruppe mit der lückenlosen Funkdichte drastisch wächst? Oder es zu einer Art Massenepidemie oder -sterben unter ihnen kommt?
Das klingt im ersten Moment sehr düster und viele Menschen betrifft es erst einmal nicht, aber letztlich kann es doch jeden treffen. Lesen Sie hierzu bitte Erfahrungsberichte von qualifizierten Fachkräften, die plötzlich nicht mehr neben und mit uns leben konnten.
(Literaturtipp: Cornelia Waldmann-Selsam, Christine Aschermann „Elektosensibel – Strahlenflüchtlinge in einer funkvernetzten Gesellschaft“ / ISBN: 978-3956316227).
Funklöcher oder mobilfunkfreie Orte könnten also aus mehreren Gründen ein Segen für uns Menschen sein: Zum einen wegen des Drogenrauschs namens Internetsucht und zum anderen wegen der steigenden Zahl an Elektrosensiblen.
Das Thema Elektrosensibilität spielt in der politischen Agenda 5G aber kaum eine Rolle oder wird massiv unterschätzt. Offiziell spricht man hier von lediglich 1 bis maximal 2 Prozent der Bevölkerung. Wobei diese Zahl seit Jahren trotz massivem Ausbau des Mobilfunks erstaunlicherweise immer gleich niedrig bleibt, während Bürgerinitiativen schon länger davon berichten, dass es bereits etwa um das Jahr 2009 6 Prozent der Bevölkerung und heute sogar 9 Prozent, insgesamt also rund 10 Prozent der Bevölkerung sein sollen, die an Politik, Behörden und Öffentlichkeit appellieren, elektrisch neutrale, mobilfunkfreie Zonen zu schaffen. Wobei die Dunkelziffer vom Verein für Elektrosensible jedoch auf bis zu 40% der Bevölkerung geschätzt wird. (siehe in Kapitel 4)
Da offensichtlich hier trotz themenspezifisch guter Lektüre zu dem Thema ein großer Informationsmangel herrscht, um sich mit dieser ständig steigenden Zahl an Elektrosensiblen intensiver auseinanderzusetzen, der Ausbau eines lückenlosen 5G-Netzes und die Digitalisierung jedoch ständig voranschreitet und zur politischen „Chefsache“ erklärt wurde, es uns darüber hinaus aber bei all diesen Neuerungen auch selbst jederzeit treffen kann, werde ich das brisante Thema in Kapitel 4 noch einmal intensiver behandeln.
Diese erste große Welle an Elektro- und Mobilfunkflüchtlingen kann nämlich bei genauer Betrachtung ein Hinweis darauf sein, hier dringend einzuschreiten, damit aus der „unbedeutenden, ignorierten Randgruppe“ nicht womöglich bald ein Flächenbrand oder eine Volkskrankheit wird.
Von der Einführung des 1. Mobilfunknetzes (A-Netz) im Jahr 1958 – mit etwa 150 MHz (Megahertz) Leistung – bis zum heutigen Mobilfunknetz (4G) mit bis zu 1,8 und 2,6 GHz (Gigahertz) Leistung haben wir einen gewaltigen Sprung gemacht. Wir surfen immer schneller, haben immer mehr Optionen im Datentransfer und, wie es scheint, ein immer angenehmeres Leben. Damit geht jedoch auch – und das vergessen oder verdrängen wir oft dabei – ein Zuwachs an elektronischer und gepulster Strahlung einher, also mehr Wellen und Felder.
Der neueste BDP-Bericht »Die großen Volkskrankheiten« enthält auch ein Kapitel über Burnout. Das rege Interesse, das die Pressevertreter bei der Vorstellung des Berichts zeigten, spricht für die Wichtigkeit und Aktualität des Themas. Wir müssen Lösungen dafür finden, wie sowohl jeder Einzelne als auch die gesamte Gesellschaft mit dem Thema »Burnout« umgehen sollte. Welche Ansätze sind für die Prävention nötig? Wie lassen sich ausreichend geeignete Behandlungsmöglichkeiten für Betroffene schaffen? Da es sich bei Burnout um eine psychische Störung handelt, ist hier insbesondere die Expertise von Psychologinnen und Psychologen, Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten gefragt.11
Man muss kein Arzt oder Psychologe sein, um einen Zusammenhang zwischen Erschöpfung und Bildschirmarbeit herzustellen: Beobachten Sie sich selbst, wie Sie nach langer Bildschirmarbeit oder -konsum erschöpft, müde, matt und abgespannt sind, schlechter schlafen usw.
All das hat physiologische und nicht nur psychische Gründe, wie allgemein gemutmaßt wird. Elektrosmog wirkt auf die Zellen und beeinflusst den Kalziumspiegel, die Zellkommunikation und vieles mehr. Sie werden dabei womöglich den Psychologen einen kleinen Schritt voraus sein, die immer noch nach den wahren Gründen der neuen Volkskrankheit Burnout suchen und diese auf rein psychologischer Ebene, wie Überarbeitung im Job, Stress usw., ansiedeln. Bei einem Teil der Betroffenen stimmt dies sicherlich auch. Wenn wir uns jedoch die erschöpfenden, schädlichen Einflüsse von Mobilfunk und Elektrosmog in Studien zu nichtthermischen Langzeit-Wirkungen anschauen, wird es sogar für Laien möglich, hier einen Zusammenhang zu erkennen. Denn die Symptome von Burnout und Elektrosensibilität haben einige erschreckende Parallelen – was wir im Kapitel „Macht Mobilfunk krank ?“ noch betrachten werden.
Könnte es nicht möglich sein, dass diese erhöhten Krankheitsausfälle zum Teil daher kommen, dass unsere Büros immer mehr Technik enthalten, die das Immunsystem immer mehr schwächt? Und was passiert, wenn eine Mobilfunkgeneration durch eine völlig neue unglaublich leistungsstarke Technologie, die noch nie auf ihre Langzeitfolgen untersucht wurde, ersetzt wird?
Im folgenden Kapitel wollen wir die verschiedenen Netze und das zu erwartende Feuerwerk an Datenflut und virtuellen Möglichkeiten einmal näher anschauen, um die Unterschiede der jetzigen zur neuen Technologie, vor der sogar manche Experten warnen, zu verstehen.