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15. Eine Watsch´n für den Johnny (das Team 7)

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Der Verfasser sucht noch einen Mitarbeiter für die Gebietsbetreuung Ottakring. Er besucht aus diesem Grund eine Präsentation jener Projektgruppe auf der Technischen Universität Wien, die der „Projektgruppe Favoriten“ nachgefolgt ist

Er spricht dort auch einige Worte darüber, was sie in Ottakring so machen und ob nicht jemand Lust hätte, mitzuarbeiten. Daraufhin meldet sich mit seinem breiten Lachen der Johnny Winter und beginnt alsbald zuerst als freier, später als angestellter Mitarbeiter.

Timo nennt den Johnny "Querkopf“, einerseits weil sein Schädelbau tatsächlich an einen Quader erinnert, andererseits, weil er immer alles ganz genau wissen will und lieber eine Frage zu viel, als eine Frage zu wenig stellt. Johnny kümmert sich hauptsächlich um die grafischen Ausarbeitungen und betreibt das sehr intensiv, - wie auch an jenem Nachmittag.

Roswitha, eine Germanistik - Studentin, war von Timo Huber's Gattin Elfi als Sekretärin empfohlen worden. Sie liebt Pflanzen über alles und wird später auch die Hofbegrünungs- Beratung für die Gebietsbetreuung machen. An jenem Nachmittag allerdings will sie nur ihre Blumen gießen. Zu diesem Zweck geht sie mit voller Gießkanne hinter dem Johnny vorbei, ziemlich knapp, weil so viel Platz ist nicht.

Der Johnny, dadurch aus seiner Konzentration gerissen und in der dem Grafiker eigenen Angst vor fließendem Wasser, meint: "Mach das jetzt nicht!" Das sieht Roswitha allerdings nicht ein: "Führ Dich nicht so auf!" Johnnys Versuch, ihr die Gießkanne wegzunehmen beantwortet Roswitha mit ein paar Tropfen über Johnnys Kopf. Johnny wird laut, und daraus entwickelt sich eine Rangelei um die Gießkanne.

Roswitha tut dann genau das, was der Johnny absolut nicht will. Sie gießt nämlich einige Spritzer auf Johnny´s Papiere. Jetzt hat Johnny die Kanne und versucht, das Wasser über die Roswitha zu schütten.

Der Verfasser steht auf, geht hin, - und der Johnny hat eine Watsch´n. Mit einem Mal ist alles still. Der Johnny packt seine Sachen und verliäßt wortlos das Lokal.

An nächsten Morgen kommt er wieder, als wäre nichts gewesen.

Nach sechs Jahren beim Team macht sich der Johnny als Architekt selbständig. Inzwischen ist er Adolf Loos- Preisträger geworden, mit „BKK" und der „Sargfabrik", hat das goldene Verdienst- Zeichen der Stadt erhalten und ist leider an Krebs verstorben.

Die letzten Aufgaben, die das Team für ihn hatte, etwa Fertigstellung von Forschungs- Berichten über Holzhäuser und über die Wärmepumpe, haben ihn auch nicht mehr recht gefreut. Die hat dann, viel später, der „Luigi“, - der Helmut Krapmeier fertig gemacht. Dies wäre aber eine andere Erinnerung.

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