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3. „Können Sie Krankenhausplanung?“

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Von Peter Mitschulka kommt eine Frage: „Wir brauchen für die geänderten Stationen eine Krankenhaus- Fach- und Organisations- Planung. Mit dem geänderten Pflege- „Radl“ und so weiter. Das macht für uns das international anerkannte Büro Hans- Ulrich Riethmüller in Aachen. Wir sind aber derzeit nicht im Vertrag. Können Sie das nicht vielleicht auch?“

„Mit Fünf hatte ich die Mandeln und war über Nacht im Spital. Mir Vierzehn hab ich die Mutter im Spital besucht, sie hatte Blinddarm. Das ist alles, was ich von Spitälern weiß. Die Gebäudelehre- Vorlesung hab ich geschwänzt und für die Prüfung hab ich „Spitäler“ im Skriptum nicht angesehen und spekuliert, dass ich das nicht gefragt werde. Wenn Ihnen das ausreicht, mach ich die Spitals- Fachplanung!“

„Machen Sie das, Herr Wasner, machen Sie das!“

Nun ja. Der Verfasser befragt eben die Schwestern von der Personalvertretung, was wichtig ist im Spitalsbetrieb und wie so ein „Radl“ funktioniert bei den ursprünglichen 25 Betten pro Station und wie bei den nunmehrigen 38 Betten.

Darüber hinaus sind ja die Kräfteverhältnisse bekannt. Die Ärzteschaft hat das Sagen. Also bekommen die Ärzte alle viermal sechzehn ist vierundsechzig Eckzimmer mit jeweils 270 Grad Ausblick über Wien. Was sie in anderen Spitälern für kleine Kämmerchen haben, hat der Verfasser erst in seinen späteren Jahren bemerkt.

Der Ärzteschaft folgt in der Bedeutung das Personal und dessen Vertretung. Also: Es wird nun Einblick geschaffen in beide Teile des am Stützpunkt rechtwinklig geknickten Pflegegangs. Von einer einzigen Position. Auch das gibt es sonst in keinem Spital.

Als nächstes wäre an die Besuchenden zu denken. Die Begegnungsräume gleich neben der Aufzugs- Gruppe am Fenster fallen aber leider dem Sparstift zum Opfer. Der Bauherr AKPE meint, besser die Betten- Anzahl optimieren!

Darüber hinaus werden des Verfassers Pläne ohne jede Erörterung mit den Architekturbüro- Chefs und mit dem Bauherrn einfach zur Errichtung weiter gegeben. Der Verfasser als Mitarbeiter hat ja alles zufriedenstellend erledigt, - ohne zu fragen, was er planen soll, ohne dass ein Gedanke „von oben“ dazu notwendig gewesen wäre, eine Besprechung darüber oder gar eine Skizze! Wie praktisch!

Die letzten in ihrer Bedeutung im Spital sind die Patienten. Die reden nicht mit. Sie sind ja krank. Trotzdem wird für sie das Bestmögliche geplant: Trotz Klima- Anlage öffenbare Fenster. Außerdem: Optimierte Wasch-, Dusch- und Pflegearbeits- Plätze sowie angenehme Farben aus der Brigitte Manolakou Farbkonzept.

Alle sind zufrieden. Ein Medizin- Universitätsprofessor, - wird hinterbracht, - spricht in einer Vorlesung vom “besten Spital der Welt.“

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