Читать книгу Steine im Bauch - Marc Vogel - Страница 9
ОглавлениеPROLOG
ERTRINKEN
Da sitze ich auf meinem Thron aus Keramik und werde von Krämpfen geschüttelt. Keiner hört mich, als ich vom Toilettenring langsam auf den Badezimmerboden gleite und die Kontrolle über meine Ausscheidungen verliere. Ich weine. Ich lasse alles zu. Während mir die Tränen über die Wangen kullern und diese blutige Flüssigkeit aus meinem Hintern rinnt, erlebe ich einen Perspektivwechsel.
Ja, ich liege da im Krankenhaus auf diesem kalten Toilettenboden, heule wie ein Schlosshund und tröste mich selbst. Ja, die Schmerzen sind kaum erträglich. Und ja, ich weiß nicht, was morgen ist. Aber mein bisheriges Leben ist vorbei.
»Wieso weinst du so, Robin? Wir kriegen das wieder hin. Wir haben doch schon ganz anderes gemeistert. Das packen wir auch noch«, spreche ich mir beruhigend selbst in meine dröhnenden Ohren zu.
Ich fühle mich umarmt, bin beruhigt. Doch mein Körper krampft weiter auf diesem grau melierten Boden. Hin- und hergeschüttelt zwischen Wein- und Bauchkrämpfen.
Das ist er wohl. Der Moment, in dem alles wegbricht.