Читать книгу Die Königin von Verlorenherz - Marcel Zischg - Страница 14
Kapitel 10
ОглавлениеT*l und N*rr S*lbersp*egel br*uchten dre* Stunden, um endl*ch den G*pfel des Brotbergs zu erkl*mmen. Dort s*ß *ber g*r n*cht der Kön*g von Brot, denn der w*r ger*de *rgendwo *n Verlust*g unterwegs, um neue spr*chlose Bewohner des Re*ches *n we*ße K*stenbrote zu verw*ndeln.
*uf dem G*pfel s*ß desh*lb nur der kle*ne D*ener des Kön*gs von Brot, der Junge Spr*chlos, *n e*nem gedeckten T*sch be*m Essen. *uf dem T*sch türmten s*ch H*mburger und Cheeseburger b*s *n den nebl*gen H*mmel h*n*uf. Neben den be*den Türmen von H*mburgern und Cheeseburgern st*nd e*ne große Schüssel Pommes. D*e Schüssel füllte s*ch *mmer w*eder *uf, eg*l, w*e v*ele Pommes der Junge *n s*ch h*ne*nstopfte – so wurde *hr *nh*lt n*e wen*ger. Noch selts*mer *ber w*r d*s *ussehen des Jungen: Se*n Kopf w*r e*n Cheeseburger m*t Ketchup und M*yonn**se und S*l*t und Zw*ebel d*r*n, d*e *ugen w*ren zwe* g*nz große *n*n*s-Sche*ben – *n*n*s *st übr*gens d*e süße, gelbe und ov*le Frucht *us *mer*k*. Er h*tte e*nen r*es*gen Ketchupmund und e*ne große unre*fe Tom*te *ls N*se. Der Rumpf des Jungen Spr*chlos w*r e*ne große, ekl*ge und schrumpl*ge Gurke. Und se*ne *rme und Be*ne w*ren Pommes Fr*tes.
*ls der Junge n*mens Spr*chlos T*l und N*rr S*lbersp*egel s*h, st*nd er *uf und wollte d*e be*den sofort vom Berg *n d*e T*efe werfen: Er ergr*ff zuerst T*l, dem es *ber gel*ng, dem Jungen *n se*ne *n*n*s-*ugen zu be*ßen, sod*ss Spr*chlos nun n*chts mehr sehen konnte. Jetzt w*r es für T*l n*cht mehr schw*er*g, den esssücht*gen Jungen vom Berg h*nunterzustürzen, doch d*s besorgte der Junge schon selbst, denn er t*ppte, bl*nd, w*e er nun w*r, unglückl*ch *n d*e T*efe und schr*e entsetzl*ch, *ls er f* el!
N*chdem d*e be* den s*ch von ihrem Schreck erholt h*tten, beg*nn N*rr S*lbersp*egel w*eder, zu erzählen: D*s w*r der D*ener Spr*chlos, der h*t d*e Buchst*benlöcher gem*cht. Und *ußerdem h*t er nur noch gegessen, T*g und N*cht, *mmer H*mburger und Cheeseburger und Pommes. D*e Menschen, d*e *n Verlust*g m*t ke*nem mehr reden können, bestehen b*ld nur noch *us dem Essen, d*s s*e zu s*ch nehmen. D*e me*sten werden zu Broten, we*l s*e sonst n*chts zu essen h*ben, denn d*s F*stfood *uf dem Bergg*pfel gehört nur dem Kön*g von Brot und se*nem D*ener. D*e be*den bew*chen Verlust*g *m *uftr*g der Kön*g*n von Verlorenherz und we*l der Junge Spr*chlos Buchst*benlöcher gem*cht h*t, d*rf er s*ch w*e e*n Mensch we*terbewegen, obwohl er *uss*eht w*e e*n Cheeseburger *uf Be*nen, oder? D*e verw*ndelten K*stenbrote *ber dürfen s*ch n*cht mehr bewegen …
Und der Z*ubersp*egel übersetzte für T*l, w*s N*rr S*lbersp*egel erzählt h*tte: Das war der Diener Sprachlos, der hat die Buchstabenlöcher gemacht. Und außerdem hat er nur noch gegessen, Tag und Nacht, immer Hamburger und Cheeseburger und Pommes. Die Menschen, die in Verlustig mit keinem mehr reden können, bestehen bald nur noch aus dem Essen, das sie zu sich nehmen. Die meisten werden zu Broten, weil sie sonst nichts zu essen haben, denn das Fastfood auf dem Berggipfel gehört nur dem König von Brot und seinem Diener. Die beiden bewachen Verlustig im Auftrag der Königin von Verlorenherz und weil der Junge Sprachlos Buchstabenlöcher gemacht hat, darf er sich wie ein Mensch weiterbewegen, obwohl er aussieht wie ein Cheeseburger auf Beinen, oder? Die verwandelten Kastenbrote aber dürfen sich nicht mehr bewegen …
N*rr S*lbersp*egel redete noch we*ter: „Jetzt müssen w*r zehnm*l d*s *lph*bet *ufs*gen, d*nn lernen d*e K*stenbrote w*eder *hre Spr* che und verw*ndeln s* ch zurück! Schnell, bevor der Kön*g von Brot von se*nem *usflug durch Verlust*g zurückkommt!“
Und der Z*ubersp*egel übersetzte w*eder für T*l, w*s N*rr S*lbersp*egel s*gte: Jetzt müssen wir zehnmal das Alphabet aufsagen, dann lernen die Kastenbrote wieder ihre Sprache und verwandeln sich zurück! Schnell, bevor der König von Brot von seinem Ausflug durch Verlustig zurückkommt!
„H*st du n*cht etw*s W* cht*ges vergessen, N*rr S*lbersp*egel?“, fr*gte T*l se*nen Freund.
„W*s denn?“, wollte N*rr S*lbersp*egel w*ssen.
„W*r können g*r n*cht d*s g*nze *lph*bet sprechen. Es fehlen uns doch zwe* Buchst*ben!“
N*rr S*lbersp*egel erschr*k. „Ne*n!“, rief er, „d*ss *ch so etw*s W* cht*ges vergessen konnte!“
R*tlos sch*uten d*e be*den Freunde s*ch an. Plötzl*ch *ber s*hen s*e be*de e*n Mädchen *uf s*ch zu kommen. D*s Mädchen h*tte g*nz rotes H**r, d*s *hm b*s zu den Füßen re*chte und *hre *ugen h*tten d*e unbest*mmte F*rbe von W*sser. Es trug e*n Sommerkle*d m*t *llen Bl*utönen der Welt d*r*uf. Es w*r g*nz *lle*ne n* ch Verlust*g gesch* ckt worden und h* tte se*ne Mutter zurückl*ssen müssen. Nun we*nte und schluchzte es vor Freude, d*ss es *ndere Menschen tr*f: „I** *i* ***i*a, ***a*** ****i*!“
Und der Z*ubersp*egel übersetzte für N*rr S*lbersp*egel und T*l: Ich bin Regina, genannt Reggie!
N*rr S*lbersp*egel me*nte: „Du b*st s*cher schon *n z*hlre*che Buchst*benlöcher h*ne*ngetreten. W*e he* ßt du gle*ch noch?“
D*s Mädchen schluchzte: „***i*a!“
Der Z*ubersp*egel übersetzte: Regina!
D*s Mädchen schluchzte w*eder: „***i*a!“
Nun musste T*l l*chen. „S*e *st e*n Esel!“, r*ef er.
D*s Mädchen bl*ckte verärgert und se*ne schönen *ugen verdunkelten s*ch. E*ne Träne r*nn über se*ne W*nge und T*l hörte *uf zu*l*chen, we*l *hm d*s Mädchen nun le*d t*t. Und *m nächsten Moment f*el *hm plötzl*ch d*e Lösung e*n: „D*s Mädchen *st unsere Rettung!“, jubelte er. „Es h*t wohl v*ele Buchst*ben verloren – *ber n*cht d*e be*den, d*e uns fehlen!“
N*rr S*lbersp*egel lächelte und h* elt dem Mädchen sofort den Z*ubersp*egel entgegen, der *hm s*gte, w*s nun zu tun w*r. D*s Mädchen verst*nd sofort, dass es glückl*cherwe*se noch gen*u d*e zwe* fehlenden Buchst*ben h* tte, d*e T*l und N*rr S*lberspegel br*uchten – und d*s w*ren d*e L*ute e*nes Esels.
Und nun wollten s*e *lle schnell d*s *lph*bet *uf dem G*pfel des Brotbergs *ufs*gen, bevor der Kön*g von Brot zurückkehrte!