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Lange Geburt

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Wenn eine Geburt 24 Stunden oder länger dauert, rechnet man sie zu den lang dauernden Geburten. Das ist eine große Belastung für Körper und Psyche; sie übersteigt alles, was man bisher erlebt hat. Der Körper wird müde, der dauernde Schmerz zehrt an der Begeisterung, die Sie vielleicht vor der Geburt hatten. Unruhe stellt sich ein, stimmt etwas nicht? Das Personal wechselt, Sie haben lange nicht geschlafen...

Viele Frauen mit lange dauernden Geburten nehmen starke Schmerzmittel, um es auszuhalten. Die Schmerzmittel ihrerseits verlängern die Geburt, ein Teufelskreis.

Besonders anstrengend ist eine lange Austreibungsphase.

»Ich habe immer nur gepreßt und gepreßt, und nichts kam. Man bekommt Panik. Nach diesem Marathon war mein Hinterteil rot geschwollen wie bei einem Pavianweibchen. In dieser Situation schlug die Schwester mir vor, ich könne mich im Spiegel betrachten, um zu sehen, ›daß es gar nicht so schlimm aussieht‹. Ich lehnte dankend ab. Es gibt Grenzen für die Selbstquälerei.«

Marianne, 29, ein Kind

Eine Frau, die stundenlang gepreßt hat, mutet ihrem Beckenboden eine unglaubliche Anstrengung zu. Das Blut sammelt sich im Unterleib, und die Muskeln werden lange angespannt. Nach einer Stunde Pressen oder mehr werden Sie in den Tagen nach der Geburt vermutlich ziemliche Schmerzen im Unterleib haben.

Gebären erfordert sehr viel Energie. Man rechnet, daß eine Stunde Geburtsarbeit einer intensiven Gymnastik entspricht, also ca. 500 kcal. Zwanzig Stunden aktive Geburtsarbeit entsprechen 10 000 kcal. oder dem Energieverbrauch von fünf Tagen! Deshalb sind die Kohlehydratreserven in der Leber und den Muskeln völlig erschöpft. Und Sie leiden sicher auch unter Flüssigkeitsmangel. Man rechnet damit, daß eine Frau während der Geburt einen halben bis einen Liter Flüssigkeit pro Stunde verliert. Eine Geburt von 24 Stunden bedeutet also einen Flüssigkeitsverlust von 12 bis 24 Litern, oder ungefähr hundert Gläsern Wasser.

Sie sind vermutlich sehr, sehr müde. Vielleicht so müde, daß Sie von der Euphorie, die die meisten Frauen nach der Geburt empfinden, nichts spüren.

Vergleichen Sie sich nicht mit den anderen Frauen, wenn Sie im Krankenhaus liegen. Die meisten hatten sehr viel kürzere Geburten und haben andere Kräfte. Das, was Sie hinter sich haben, ist überhaupt nicht schlimm oder gefährlich, aber vielleicht das Anstrengendste, was Sie bisher mitgemacht haben.

Das wichtigste ist jetzt, Kräfte zu sammeln. Zum Beispiel durch:

 Schlafen, wenn das Kind schläft.

 Kohlehydratreich essen, damit sich die Reserven wieder füllen. Verlangen Sie besonders viel Brot, Kartoffeln, Reis, Nudeln.

 Viel trinken, um die Flüssigkeitsdepots wieder aufzufüllen: Wasser, Fruchtsäfte, Milch.

 Dafür sorgen, daß eine Hilfe da ist, wenn Sie nach Hause kommen.

So geht's mir gut nach der Geburt

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