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Akuter Kaiserschnitt

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Ein Kaiserschnitt wird zum Beispiel nötig, wenn die Plazenta sich von der Gebärmutterwand löst, ehe das Kind geboren ist, wenn die Geburt sich zu lange hinzieht und das Baby Zeichen von Streß zeigt, wenn die Nabelschnur abgeklemmt ist, wenn die Gefahr besteht, daß die Mutter eine Schwangerschaftsvergiftung bekommt usw.

Ein akuter Schnitt wird genau wie ein geplanter Schnitt gemacht. Oftmals kann jedoch keine Periduralanästhesie gemacht werden, da sie erst nach 30 Minuten wirkt. Sie bekommen dann statt dessen eine Vollnarkose; sie wirkt schneller und wird in Krisensituationen angewendet.

Wie man sich danach fühlt, ist unterschiedlich. Das Aufwachen nach einer Vollnarkose dauert einige Stunden. Es kann einem übel sein, vielleicht muß man sich übergeben. Sie wachen auf, noch ganz benommen und haben plötzlich einen neuen Menschen im Arm, um den Sie sich kümmern müssen.

Fast alle Frauen haben nach einem Akutschnitt einen Schock. Die Entscheidung zu schneiden muß oft sehr schnell getroffen werden und in einer Situation, in der die gebärende Frau unter dem Einfluß starker Schmerzen steht. Vielleicht bekam sie sogar die Narkose, ohne richtig mitzubekommen, was die Situation erfordert.

Ein weit verbreitetes Gefühl nach einem akuten Schnitt ist die Enttäuschung darüber, daß es nicht so war, wie man es sich vorgestellt hatte. Gleichzeitig ist sicherlich die Erleichterung groß, daß es dem Kind gutgeht. Manche Frauen, die schon einmal eine schwere Geburt mitgemacht haben, empfinden den akuten Schnitt als Erlösung. Es ist ihnen erspart geblieben, noch einmal Höllenqualen zu leiden.

»Ich habe meine ersten Kinder, Zwillinge, vaginal geboren. Das dritte Baby kam nach einem akuten Schnitt, denn es lag quer. Es war für mich angenehmer, nicht vaginal gebären zu müssen. Nach dieser Geburt ging es mir viel besser als nach der ersten. Auch unser Liebesleben war dadurch nicht so stark beeinträchtigt.«

Erika, 29, drei Kinder

All diese Gefühle kann es geben, gleichzeitig.

Wenn Sie die Geburt fast hinter sich hatten, der Muttermund ganz offen war und Sie angefangen hatten zu pressen, werden Sie vermutlich sehr aufgewühlt sein, wenn Sie dann plötzlich geschnitten wurden. Vielleicht meinen Sie, nun alle Schläge abgekriegt zu haben – sowohl die Schmerzen der Geburtsarbeit als auch die Schmerzen nach dem Kaiserschnitt. Sie haben Schmerzen, sowohl im Unterleib als auch um den Schnitt. Sie haben mit aller Kraft gekämpft, und doch war es nicht »genug«. So ein Gefühl kann sich einstellen.

Sie verdienen jegliche Unterstützung, Hilfe und große Bewunderung. Mobilisieren Sie soviel Kraft wie möglich, und lassen Sie jemanden ein Schutznetz aufspannen – Ihren Mann, Verwandte, Freundinnen. Umgeben Sie sich mit Menschen, die Ihnen helfen können. Lassen Sie alle Gefühle zu, die Sie haben, es gibt keine falschen oder komischen Gefühle.

Lesen Sie auch im Abschnitt »Nach einer schweren Geburt« nach.

So geht's mir gut nach der Geburt

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