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Dammrisse

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Es ist natürlich, bei einer Entbindung zu reißen. Wenn der Kopf des Babys geboren wird, kann es passieren, daß das Gewebe sich nicht genügend dehnen kann. Es entstehen Risse in der Scheide, den Schamlippen und im Damm.

Man spricht von Rissen verschiedenen Grades. Ein Riß ersten Grades entsteht in der Schleimhaut der Scheide und dem oberflächlichen Gewebe des Damms. Um einen Riß zweiten Grades handelt es sich, wenn er bis in den Muskel, der sich um den Enddarm schließt, reicht. Ein Riß dritten Grades geht durch diesen Muskel. Und ein Riß vierten Grades geht durch die Schleimhaut des Enddarms.

Wenn Sie auf dem Rücken liegend gebären, richtet sich der Druck des kindlichen Kopfes direkt auf den Damm. Die Muskeln zwischen Scheide und Enddarm werden ganz besonders beansprucht und das Risiko eines Risses wird größer. Wenn Sie dagegen aufrecht gebären, verteilt sich der Druck auf die ganze Scheide und ihre Öffnung. Das Risiko eines Risses wird somit geringer. Wenn Sie außerdem mit gespreizten Beinen in der Hocke sind, kann sich der Damm entspannen. Der Widerstand wird geringer, und die Risse sind kleiner und mehr an der Oberfläche.

Die meisten Risse werden direkt nach der Entbindung genäht. Sehr kleine Risse können von selbst heilen. Genäht wird mit einem Faden, der sich in tiefer liegendem Gewebe von selbst auflöst. Was die Haut angeht, so gibt es unterschiedliche Schulen. Manche nähen auch hier mit sich selbst auflösendem Faden, andere mit einem Faden, der gezogen werden muß. Er bleibt bis zu vier Tage und wird dann entweder noch auf der Wochenstation gezogen oder von der Hebamme, die nach Hause kommt.

Das Nähen kann weh tun, oft wird örtlich betäubt. Es ist nicht immer einfach, diese Risse zu nähen, und das Gewebe kann falsch zusammenwachsen. Und man kann auch das Pech haben und an einen ungeschickten Arzt geraten, der nicht gut näht.

»Das Schlimmste an der ganzen Geburt war das Nähen hinterher. Das tat wahnsinnig weh. Und dann wurde ich auch noch falsch genäht, ich wollte bloß noch ›Pfuscher‹ schreien.«

Cecilia, 33, ein Kind

Das Heilen der Wunde kann ziemlich schmerzhaft sein. Wenn es sehr lange danach weh tut, müssen Sie es der Hebamme oder der Ärztin sagen. Möglicherweise ist falsch genäht worden, vielleicht kann man noch einmal nähen. Natürlich mit örtlicher Betäubung! Das gleiche gilt, wenn die Wunde aufgeht.

Die Wunde kann sich auch infizieren. Sprechen Sie mit der Hebamme oder der Ärztin. Sie werden dann vermutlich mit Antibiotika behandelt, und wenn die Infektion nicht abklingt, muß die Wunde eventuell geöffnet und gereinigt werden. Es kann sogar vorkommen, daß solche Infektionen noch Monate nach der Entbindung auftreten. Achten Sie also darauf, wie sich die Stiche anfühlen, und scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

So geht's mir gut nach der Geburt

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