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Geplanter Kaiserschnitt

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Ein Kaiserschnitt wird geplant, wenn die Plazenta falsch liegt, das Kind sich in Steißlage befindet und das Becken für eine vaginale Geburt zu eng ist, bei einer akuten Infektion im Unterleib, wenn eine Schwangerschaftskomplikation eintritt und Mutter oder Kind Schaden nehmen könnten.

Während eines geplanten Kaiserschnitts sind Sie normalerweise wach. Der Unterleib ist durch eine Rückenmarksanästhesie gefühllos, man kann die Betäubung durch einen sehr dünnen Schlauch im Rücken mehrmals auffrischen. (In vielen Krankenhäusern wird die sogenannte Spinalanästhesie immer häufiger angewendet. Hierbei wird die Betäubung noch näher an die Nervenzellen herangebracht und nimmt jegliche Empfindungen beim Schnitt.)

Wenn das Kind geboren ist, wird genäht. Das dauert ungefähr 45 Minuten, weil der Chirurg mehrere Schichten Gewebe nähen muß. Es wird mit einem Faden genäht, der sich im Körper auflöst. Die Haut wird oft mit einem Faden genäht, der gezogen werden muß, wenn die Wunde zugeheilt ist, ungefähr vier bis fünf Tage später. Das tut nicht weh, es fühlt sich an, wie wenn jemand am Bauch zupft. Manche Frauen erleben es jedoch als unangenehm.

Während der Chirurg näht, können Sie das Kind an die Brust legen. Sie behalten noch einige Stunden nach der Operation einen Tropf und den Blasenkatheter (ein Blasenkatheter muß deshalb gelegt werden, weil die Blase während des Kaiserschnitts ganz leer sein muß).

In den ersten Stunden nach der Operation bekommen Sie schmerzstillende Spritzen. Sie enthalten morphinähnliche Mittel. Aber: Keine Angst wegen des Kindes; der narkotische Effekt nimmt die Schmerzen und scheint keinen Einfluß auf das Baby zu haben. Nach einem Tag werden die Spritzen durch starke schmerzstillende Tabletten ersetzt. Es kann sein, daß Sie sich von den Spritzen und Tabletten schwindelig und »high« fühlen. Von der Rückenmarksbetäubung kann man hinterher Kopfschmerzen bekommen, wenn sie falsch gelegt worden ist. Die Kopfschmerzen vergehen bald und sind nicht gefährlich.

Früher lagen die Frauen nach einem Kaiserschnitt eine Woche im Bett. Aber heute weiß man, daß es gut ist, sich bald wieder zu bewegen. Die Schwestern werden Sie vermutlich aus dem Bett scheuchen, lange bevor Sie es für möglich halten, aufstehen zu können.

»Ich hatte das Gefühl, als ob mein Kinn an den Knien festgenäht wäre.«

Anna, 33, ein Kind

Die Schwestern werden Ihnen aus dem Bett helfen, und Sie werden sehr wahrscheinlich ziemlich starke Schmerzen haben und schwach auf den Beinen sein. Man fühlt sich deshalb so wackelig beim Stehen, weil die Ärzte auch die Bauchmuskeln durchgeschnitten haben. Es kann einem wie ein unmögliches Unterfangen vorkommen, auch nur bis zur Toilette zu gehen. Aber es ist wichtig für die Heilung, daß Sie sich so bald wie möglich bewegen. Der Kreislauf kommt in Schwung, das Gewebe wird besser mit Sauerstoff versorgt, die Wunde schließt sich schneller, und das Risiko von Thrombosen nimmt ab.

Viele Frauen haben nach einem Kaiserschnitt große Probleme mit Verstopfung. Die Hormone der Schwangerschaft reduzieren die Darmbewegungen, und nun, nach dem Kaiserschnitt, ist es sehr schmerzhaft zu drücken. Die Muskeln, die sich beim Drükken zusammenziehen, sind ja geschnitten worden. Die Verdauung kommt rascher wieder in Gang, wenn Sie so bald wie möglich aufstehen. Die Schwerkraft unterstützt die Darmbewegungen. Je schneller Sie wieder aus dem Bett kommen, desto trainierter sind auch die Bauchmuskeln, und man kann besser drücken.

»Am schlimmsten war es am dritten Tag. Da legten sich die ganzen Därme wieder zurecht. Gleichzeitig schoß die Milch ein. Ich dachte, so fühlt es sich an, richtig, richtig alt zu sein. Alles tat weh, ich konnte nicht schlafen, in keiner Stellung konnte ich stillen. Es war ein schrecklicher Tag, den ich niemandem wünsche.«

Anna, 33, ein Kind

Laufen Sie jeden Tag die Gänge im Krankenhaus auf und ab. Gehen Sie langsam, aber mehrmals am Tag. Die Krankengymnastinnen im Krankenhaus helfen gerne mit einem guten Trainingsprogramm.

Eine gute Ernährung unterstützt ebenfalls die Verdauung. Ballaststoffreiche Nahrung und viel Flüssigkeit, eingeweichte Pflaumen, Kaffee. Weitere Tips finden Sie im Kapitel »Im Zeichen des Sitzrings«.

So geht's mir gut nach der Geburt

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