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Man müßte eigentlich völlig fertig sein

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Eine Frau, die gerade geboren hat, müßte eigentlich total erschöpft sein. Der Körper hat alle Energiereserven aufgebraucht. Die Muskeln haben ihr Äußerstes geleistet. Die Gelenke und Bänder sind über alle Maßen beansprucht worden. Und dennoch fühlt man sich fit und munter. Alle Sinne sind hellwach. Gerüche, Licht, Geräusche, alles nimmt man mit unerwarteter Schärfe wahr. Die Erklärung dafür ist die Chemie.

Während der Schwangerschaft hat der Körper allmählich immer mehr Endorphine gebildet. Endorphine sind körpereigene Morphine. Sie werden im Gehirn erzeugt, um Schmerzen bei körperlicher Anstrengung und eben während der Schwangerschaft zu lindern. Sie haben eine starke Wirkung: Sie unterstützen den Körper, Unerwartetes leisten zu können, sie betäuben den Schmerz, verhelfen zu äußerster Wachheit und schärfen die Sinne. (Vielleicht haben Sie die Wirkung von Endorphinen schon einmal beim Sport verspürt. Wenn man zum Beispiel joggt, merkt man nach einer Weile, daß das Laufen leichterfällt, die Natur einem schöner vorkommt, man besser denken kann und wacher ist. Da schlagen auch die Endorphine zu.)

Die Endorphinproduktion erreicht während der Geburt ihren Höhepunkt. Das Gehirn versucht, dem Schmerz der Wehenarbeit entgegenzuwirken und produziert große Mengen Endorphin. Und wahrscheinlich haben Sie instinktiv auch noch nachgeholfen, indem Sie sich in der Eröffnungsphase bewegt und so die Endorphinproduktion zusätzlich gesteigert haben.

So geht's mir gut nach der Geburt

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