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Wie sollte ich mich nicht erinnern

An Teeduft und White Rose,

An Sèvres-Porzellan, die Figürchen

Überm hitzeglühenden Kamin …


Ich – im luftigen Kleid, in der

Durchgoldeten Faille, ärmellose,

Sie – im Jackett, dem schwarz gewirkten,

Mit Flügelkragen rundum hin.


Ich weiß noch, mit welchem

Gesicht Sie eintraten, ohne Schminke,

Und dastanden, auf Ihren Finger beißend,

Ihr Kopf war leicht geneigt.


Die herrscherhafte Stirn unterm schweren

Rötlichen Helm, der mir winkte,

Nicht Frau und nicht Junge, doch weiß ich –

Etwas Stärkeres als ich hat mich erreicht!


Mit einer grundlosen Bewegung

Stand ich auf, uns umgaben enge Netze,

Und jemand sagte in scherzhaftem Ton:

»Sie kennen sich nicht, soviel ich weiß.«


Und wie Sie die Hand in die meine legten

Mit einer weit ausholenden Geste,

Und zärtlich in meiner Hand lag, ohne

Jede Eile, ein Splitter aus Eis.


Mit jemand, der schief herüberblickte,

Begann ich im Voraus zu streiten –

Ich lag halb im breiten Sessel

Und drehte den Ring an der Hand.


Sie nahmen eine Zigarette, ich nickte

Und reichte Ihnen das Streichholz,

Nicht wissend, was ich tun soll, falls Sie

Ins Gesicht mir blicken direkt.


Ich weiß noch – über der blauen Vase

Klirrten plötzlich unsere Gläser.

»Oh, seien Sie mein Orestes!«

Ich hab Ihnen die Blume gereicht.


Lachend – über meinen Satz wohl? –

Aus der schwarzen Wildledertasche

Nahmen Sie in einer langen Geste

Ein Tuch – und ließen es fallen so leicht.


28. Januar 1915

Lob der Aphrodite

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