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Die Freundin 1

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Sind Sie jetzt glücklich? Kein Wort kommt von Ihnen!

Auch gut – so stumm!

Mir scheint, Sie küssten wohl schon viel zu viele,

Sind traurig – darum.


Alle Heldinnen aus Shakespeares Tragödien

In Ihrer Gestalt.

Rettung gab’s keine, junge tragische Lady,

Keinen – der half.


Sie sind es müde, all das Liebesgerede

Zu alt, zu schwer.

Der eiserne Reif an der Hand, der blutleeren –

Sagt so viel mehr!


Ich liebe Sie! Die Sünde: Wolkenfetzen

Über Ihrer Stirn,

Weil Sie so ätzend sind und so verletzend –

Und besser als wir.


Weil wir, weil unsre Leben sich nie gleichen

In dieser Nacht,

Für die Verführungskünste, Ihre reichen,

Für die fatale Macht,


Weil ich einst Ihnen, jähgestirnter Dämon,

Sage: Verzeih,

Weil Sie unrettbar sind – noch über Gräbern! –

Reiß dich entzwei!


Für dieses Zitternde – muss ich jetzt träumen?

Ist alles leer? –

Für diese Ironie, den Reiz, den neuen:

Sie sind – kein Er.


16. Oktober 1914

Lob der Aphrodite

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